Hüingsen. Sascha Barnefske von Fußball-Bezirksligist SF Hüingsen denkt über die Fortsetzung seiner Karriere nach. Im Lockdown vermisst er den Sport nicht.

Tore wie am Fließband, und dazu auch noch Schöne und Spektakuläre – diese Beschreibung trifft vor allem auf Sascha Barnefske, Stürmer des Fußball-Bezirksligisten Sportfreunde Hüingsen, zu. Egal ob Volley, Dropkick oder Fallrückzieher – für den 35-Jährigen ist nichts unmöglich und fast nichts kann ihn eigentlich stoppen. Wie gesagt: eigentlich. Denn der Lockdown in der Corona-Pandemie hat es getan. Seit mehr als einem halben Jahr muss der Vollblutkicker auf sein Lieblingshobby verzichten. Für ihn, der den Fußball immer gelebt hat, ist viel Zeit vergangen. Zeit, um sich um private Dinge abseits des Fußballs zu kümmern. Umso schwieriger fällt ihm die Entscheidung, ob er noch eine Saison bei den Sportfreunden dran hängt. Die WP-Sportredaktion sprach mit Barnefske über den aktuellen Stand der Dinge.

Hallo Herr Barnefske, wie geht es Ihnen im Corona-Lockdown und der fußballfreien Zeit?

Sascha Barnefske: Im Moment ist es für mich echt schwierig. Die ganze freie Zeit nutzt man ja aktuell für viele Dinge, die nichts mit Fußball zu tun haben. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich im Moment den Sport nicht so sehr vermisse. Und das ist aktuell für mich ein echtes Problem. Denn ich bin mir nicht sicher, ob ich nach der Corona-Pandemie meine Karriere in der kommenden Spielzeit fortsetzen oder etwas anderes machen möchte. Ich bin jetzt 35 Jahre alt, habe als Fußballer vieles gesehen und viele Dinge erlebt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich noch einmal dazu motivieren kann, hart zu trainieren. Ich höre immer tief in meinen Körper hinein und in letzter Zeit meldet der sich immer häufiger bei mir.

Haben Sie das dem Verein schon mitgeteilt?

Ja, natürlich. Ich bin total froh, dass die Wege in Hüingsen da für mich offen sind. Die Verantwortlichen haben mir versichert, dass sie meine Entscheidung akzeptieren, unabhängig davon wie sie ausfällt. Ich bin mir eben noch nicht sicher, ob ich noch einmal richtig angreifen möchte, mit allem was dazu gehört oder ob ich noch einmal kürzer trete. Ich könnte mir auch vorstellen „nur“ für die zweite oder dritte Mannschaft aufzulaufen oder vielleicht auch in ein Traineramt zu wechseln. Das muss ich mir gut überlegen. Ich habe auch Angebote von anderen guten Vereinen gehabt, aber einen Wechsel irgendwo anders hin, wird es definitiv nicht geben. Dazu macht es in Hüingsen auch einfach zu viel Spaß. Ich werde mir jetzt noch ein paar Tage Zeit lassen und dann anschließend dem Verein meine Entscheidung mitteilen. Es gibt ja auch noch einige Unklarheiten.

Was genau meinen Sie?

Na ja, man weiß ja immer noch nicht genau, wann die kommende Spielzeit nun wirklich anfängt und dementsprechend weiß ich auch noch nicht, wann ich mit dem Training wieder einsteigen kann, um mich perfekt für die Meisterschaftsspiele vorbereiten zu können. Das sind alles Dinge, die ich nicht beeinflussen kann. Da muss man erstmal die Entwicklungen abwarten.

Sind Sie denn motiviert, noch einmal an Ihr Maximum heranzukommen?

Ich habe eigentlich schon noch große Lust, weiterhin fußballerisch aktiv zu sein. In Hüingsen wird ja auch aktuell ein großes Vereinsheim gebaut. Da geht bald richtig die Post ab. Die Kabinen werden auch umgebaut und modernisiert. Da würde ich mir schon gerne ein eigenes Bild von machen wollen. Die Vorstellung, vor dem neuen Vereinsheim ein Tor zu schießen und mit meinen Teamkollegen und den Fans zu jubeln, gefällt mir schon ganz gut. Ich muss einfach überlegen, was die Vor- und Nachteile sind und mich dann für eine Sache entscheiden. Es ist ja auch wichtig, dass ich mir das gründlich überlege und am Ende auch dazu stehe.

Wie halt Sie sich denn aktuell fit?

Bis Anfang März haben wir mit der Mannschaft viele Läufe und Herausforderungen durchgeführt, weil wir ja auch nicht wussten, ob und wann die Saison annulliert wird. Das war für mich auch ein Witz. Ich habe mich gewundert, warum der FLVW so lange dafür gebraucht hat. Man sollte meinen, dass die hohen Leute wissen, was richtig für den Fußball ist und für mich war die ganze Zeit klar, dass die Saison mit den Infektionszahlen niemals zu Ende gespielt werden konnte. Diese ganzen Statuten eben mich doch schon sehr geärgert.