Menden. Im Jahre 1954 kommt es im DFB-Pokal zum Duell zwischen dem SuS Menden 09 und Borussia Dortmund. Ein heimischer Fußball-Historiker erinnert sich.
Der Sieg von Borussia Dortmund im Endspiel des DFB-Pokals gegen RB Leipzig ist auch in Menden ausgiebig gefeiert worden. Zumal BVB-Trainer Edin Terzic in der Hönnestadt geboren wurde und am ehemaligen Heilig-Geist-Gymnasium sein Abitur machte.
Waldemar Beierle, heimischer Fußball-Historiker und Ehrenmitglied des BSV Menden, erinnert sich noch an ein anderes Aufeinandertreffen der Hönnestadt mit dem Traditionsklub aus dem Ruhrgebiet. Am 5. Juni 1954 trafen in der ersten Runde des DFB-Pokals auf dem Sportplatz an der Fröndenberger Straße der SuS Menden 09 auf Borussia Dortmund. Das Spiel am Pfingstsamstag musste beim Stand von 1:1 wegen einbrechender Dunkelheit abgebrochen werden.
Spiel vor 5000 Zuschauern
„Das war eine der spielstärksten Mannschaften, die Menden 09 hatte“, erinnert sich Waldemar Beierle an jenes Spiel vor über 5000 Zuschauern. Die 09-er hatten damals auf eine Austragung im HuckenohlStadion verzichtet und das sollte sich als kluger Schachzug erweisen. Das 1:1 an der Fröndenberger Straße war allein schon vom Ergebnis her ein Riesenerfolg. In der Verlängerung konnten lediglich fünf Minuten gespielt werden, da die aufkommende Dunkelheit den Erkenschwicker Schiedsrichter Beckmann zu einem vorzeitigen Spielabbruch zwang.
Das Wiederholungsspiel fand am 9. Juni vor 7000 Zuschauern im Stadion Rote Erde statt. Da setzte sich der damalige Oberligist mit 2:0 gegen den SuS Menden 09 durch. Alle Versuche der Verantwortlichen der 09-er, das Wiederholungsspiel in Menden stattfinden zu lassen, scheiterten am Einspruch des damaligen Dortmunder Trainers Schmidt. Der war von dem Auftritt seiner Mannschaft an der Fröndenberger Straße restlos enttäuscht gewesen. „Da haben Amateure gegen Vertragsspieler gespielt“, erinnert sich Waldemar Beierle noch heute an die ungleichen Kräfteverhältnisse in jenem Pokalspiel.
29 Tage später folgt der WM-Titel
Und dann hatten die 09-er auch noch Pech. Durch ein Eigentor von Mittelläufer Schulte ging der BVB in Führung (34.). Doch die heimischen Fußballer gaben nicht auf und belohnten sich kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit mit dem Ausgleichstreffer zum 1:1 durch Friedhelm Huckschlag. Die Hoffnungen auf ein Fußball-Wunder sollten sich nicht erfüllen. Das gab es erst 29 Tage später als Deutschland am 4. Juli 1954 Fußball-Weltmeister wurde. Der SuS Menden 09 bestritt dieses legendäre Spiel mit Wallmeier; Hesse, Köder, Schröder, Schulte, Weber, Wilke, Huckschlag, Mölle, Henneböhl und Treese.