Menden. Mit den Menden Mambas hat sie alles erreicht, spielte in der Nationalmannschaft und im Europapokal. Aber eine Bestmarke kann sie noch knacken.
Ihr Name ist Synonym für Skaterhockey in Menden: Meike Zöpnek ist Spielerin, Trainerin, Vorstandsmitglied und vieles mehr bei den Menden Mambas. Ans Aufhören denkt die 37-Jährige noch nicht, denn eine Schallmauer möchte sie noch durchbrechen.
996. Diese Zahl bereitet der Grundschullehrerin ein wenig Kopfzerbrechen. Denn soviele Scorerpunkte hat sie in den 314 Spielen gesammelt, bei denen sie in den vergangenen zwei Jahrzehnten für die Mambas auf dem Feld stand. Seit September 2019 ist die Nummer unverändert. Corona sei Dank. Denn die vergangene Saison fiel der Pandemie weitestgehend zum Opfer, an einer improvisierten und stark verkürzten Spielzeit nahmen die Mambas nicht teil. Auch in diesem Jahr sieht es nicht so aus, als könnte wieder um Meisterschaftspunkte gespielt werden. Und genau das möchte Meike Zöpnek noch einmal, denn sie hat ein Ziel: vier Scorerpunkte fehlen ihr noch, um die 1000 zu erreichen.
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Für eine Spielerin ihrer Klasse eine Marke, die normalerweise in zwei bis drei Spielen maximal erreicht wäre. Aber ob sie die Marke noch knacken wird, ist bislang nicht absehbar. „Ich muss erstmal gucken, wie es sich anfühlt, wenn ich endlich wieder auf Inlinern stehe und wie mein Rücken auf das Training reagiert. Deshalb habe ich noch gar nicht entschieden, ob ich überhaupt weitermache“, erklärt Meike Zöpnek, die seit 1998 bei den Mambas auf dem Feld steht.
„Mein Bruder spielte Eishockey, das wollte ich auch, durfte aber nicht. Dann hing an der Eishalle ein Zettel von den Mambas, die Spielerinnen für ihre Damenmannschaft gesucht haben. Daraufhin bin ich dann zu denen gegangen“, erzählt Meike Zöpnek, wie sie einst zu den Mambas gekommen ist.
Nationalmannschaft gespielt
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Seitdem hat sie viel erlebt. Sie wurde Deutsche Meisterin, Nationalspielerin, nahm an Welt- und Europameisterschaften teil und spielte im Europapokal - eine Karriere wie sie sich mancher Profifußballer nur wünschen kann. „Das waren echte Highlights. Die WM in Kanada ist mir besonders im Gedächtnis geblieben. Da hat man gesehen, welchen Stellenwert unser Sport dort hat. Wir haben in einer Arena gespielt, in der es mehrere Eishockeyflächen und Skaterhockeyfelder gab. Das war schon sehr beeindruckend zu sehen“, erinnert sich Meike Zöpnek.
Auch die Weltmeisterschaft in Tschechien sind ihr im Gedächtnis geblieben. „Als wir da im ersten Spiel gegen die Amerikanerinnen spielten und die aufs Feld gelaufen kamen, da war das schon ein Erlebnis. Die waren so gut ausgebildet. Bis dahin dachte ich immer, ich sei eine ganz gute Spielerin und dann hast du das erlebt. Sich gegen solche Spielerinnen durchzusetzen oder auch ein Tor zu schießen, ist dann schon etwas, was im Gedächtnis bleibt“, betont die Griesenbrauckerin.
Irgendwann folgte dann doch noch der Schritt zum Eishockey. Natürlich war Meike Zöpnek auch dort erfolgreich, spielte bei den Bergkamen Bären unter anderem in der Frauen-Bundesliga. „Ich habe da während meines Referendariats in Bielefeld gespielt und später in Unna und Bergkamen“, erzählt Zöpnek, die heute nicht mehr auf den Kufen steht.
Kein Training möglich
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Wie bei den anderen Sportarten auch, müssen die Mambas gerade auf das Training verzichten. „Wir könnten mit den Bambinis und Schülern draußen trainieren. Aber nur mit fünf Kindern und der Trainer müsste einen tagesaktuellen Test vorweisen. Wir haben die Eltern gefragt, ob sie unter den Bedingungen trainieren möchten, aber die meisten haben das abgelehnt. Deshalb bleibt es gerade beim Zoom-Training, in dem meistens Kraft- und Ausdauerübungen gemacht werden“, sagt Meike Zöpnek.
Bei den meisten Jugendlichen ist das Interesse am Sport trotz der langen Pause ungebrochen. „Natürlich gibt es auch Kinder, die nicht mehr dabei sind. In den Trainings sind aber auch manchmal Kinder dabei, die ich noch nicht kenne. Ich glaube, der harte Kern, der auch jetzt keine Einheit auslässt, wird auch wiederkommen, wenn wir wieder in die Halle kommen. Durch Corona haben wir halt nur das Problem, dass wir kaum neue Mitglieder hinzugewinnen konnten“, weiß Zöpnek.
Seit der letzten Jahreshauptversammlung hat die Lehrerin ihren Posten im Vorstand abgegeben und konzentriert sich auf die Trainingsarbeit.
Saison ist unwahrscheinlich
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Ob sie noch einmal das Trikot überstreifen wird, wird die Zeit zeigen. „Ich glaube nicht, dass diese Saison normale laufen wird, eher wieder eine verkürzte wie im vergangenen Jahr“, ist die Sportlerin sicher. Dass die Mambas an einer verkürzten Saison mit Einschränkungen teilnehmen, ist unwahrscheinlich.
„Das ist finanziell für uns einfach nicht darstellbar. Wir finanzieren uns über die Heimspiele, aber wenn wir keine Speisen und Getränke verkaufen dürfen und unter Umständen keine Zuschauer kommen dürften, dann wären die Kosten zu hoch“, weiß Zöpnek. Hinzu kommen die Schiedsrichter, die nach jedem Spiel gewechselt werden müssen, statt eines Paares, das den kompletten Heimspieltag pfeift, sowie die Lüftungszeiten zwischen den Spielen, die weitere Verzögerungen im bekannten Ablauf mit sich bringen. Das alles verursacht weitere Kosten, die für einen kleinen Verein wie die Mambas kaum zu stemmen wären.
Die Hoffnungen liegen also auf dem kommenden Jahr.