Menden. Im Corona-Lockdown steht die New Generation Dancecrew vor großen Problemen. Die Leiterin Jennifer Kersting berichtet von den letzten Monaten.

Frisch, frech und fröhlich unterwegs sind die Tänzerinnen und Tänzer der New Generation Dancecrew unterwegs. Dabei handelt es sich um eine Gruppierung, die mit ihren Tanzeinlagen und ausgefallenen Kostümen viele Auftritte in Mendener Klubs und Festivals hat. Doch auch an ihnen ist der Corona-Lockdown nicht spurlos vorbeigegangen. Trainerin und Leiterin Jennifer Kersting weiß genau, wie es um ihre Künstler bestellt ist, denn Auftritte sind in den letzten Monaten zur Seltenheit geworden.

„Im ersten Lockdown hat bei uns mit dem Online-Training alles noch ganz gut funktioniert. Danach konnten wir im Sommer wieder normal von Angesicht zu Angesicht trainieren. Doch das war ab dem November wieder ganz schnell vorbei“, erzählt Jennifer Kersting, die sich über die Schattenseiten im zweiten Lockdown ganz klar bewusst ist.

Mitgliedsbeiträge halbiert

„Viele Schulen und Fitnessstudios reden nicht gerne darüber, aber die lange Pause führt bei uns doch zu großen Problemen. Leider haben wir in den letzten Wochen viele Tänzerinnen und Tänzer verloren – und teilweise auch welche, die richtig gut waren“, erklärt die Trainerin. Um dem Negativtrend entgegenzuwirken, hat Jennifer Kersting den Mitgliedsbeitrag um 50 Prozent gesenkt. Die Entscheidung begründet sie darin, dass in den vergangenen sechs Monaten ein normales Training nicht möglich war und sich ihre Sportler mit Online-Trainings und Herausforderungen bewegungstechnisch fit gehalten haben.

Jennifer Kersting macht keinen Hehl daraus, dass es für sie schwierig ist, wenn sie eine Kündigung der Mitgliedschaft erreicht. „Ich muss versuchen, das nicht persönlich zu nehmen, aber das ist oft nicht leicht. Denn ich bin ein Mensch, der immer versucht es möglichst allen recht zu machen und mein Ziel ist es, dass meine Schüler Spaß am Tanzen haben und ihre Choreographien genießen können.“ 90 Prozent der Eltern seien aber glücklich, dass ihre Kinder im Lockdown überhaupt ein Angebot bekommen und sich bewegen können – auch wenn es nur über den digitalen Weg funktioniere. Oft sei es für Kersting auch unbefriedigend gewesen, wenn sie in einem leeren Kursraum gestanden und ihre Lernvideos hochgeladen hat und dann das Feedback negativ war. „Da sind an manchen Tagen auch Tränen geflossen. Das Ganze geht mir schon sehr nah“, beschreibt die Mendenerin ihre Gefühle.

Laufende Kosten bleiben

Jennifer Kersting seien in der aktuellen Zeit die Hände gebunden, denn laut der Coronaschutzverordnung ist derzeit nur ein Outdoor-Training in kleinen Gruppen erlaubt. „Und daran muss ich mich einfach halten“, sagt sie. Auch finanziell sind es für die Tanzschule schwere Zeiten.

„Die Versicherung, die Homepage und verschiedene Musiklizenzen müssen weiterhin bezahlt werden. Das sind alles Sachen, die viele Menschen einfach vergessen.“ Hinzu kommt das Jennifer Kersting hauptberuflich in einer Arztpraxis arbeitet und den Ernst der Pandemie am eigenen Leib jeden Tag spürt. Für sie ist der Lockdown also doppelt schlimm.