Menden. Die SF Hüingsen haben die Hoffnung auf ihr Fußball-Event noch nicht verloren. Die Traditionself des FC Schalke 04 soll ins Ohl kommen.

Die Handballer der SG Menden Sauerland mussten bereits auf die Ausrichtung des Sauerlandcups verzichten. Der Lockdown in der Corona-Pandemie stoppte das Turnier. Und auch für die Fußballturniere, die eigentlich ein fester Bestandteil des Hönnestädter Sportkalenders sind, sieht es nicht gut aus. Die Macher der Turniere haben durchaus große Zweifel an einer Durchführung. Zumal der Fußballkreis Iserlohn bis zum 30. Juni ohnehin keine Turniere genehmigen wird. Zuletzt hatten bereits die Fußball-Stadtmeisterschaften auf dem Feld und in der Halle nicht stattfinden können.

Und auch die traditionelle Turnierwoche der Sportfreunde Hüingsen fand nicht statt. In diesen Jahr sieht es keinesfalls besser aus. "Ich glaube, an die Ausrichtung der Stadtmeisterschaft im Freien im Juli müssen wir keinen Gedanken verschwenden. Zum einen sprechen die Zahlen des Virus eine klare Sprache. Es weiß keiner, wie es weitergeht", sagt Torsten Strott, der Fußballfachwart des Stadtsportverbandes Menden. Der Polizeibeamte sieht auch die Hallenstadtmeisterschaften, die eigentlich jedes Jahr am zweiten Januarwochenende über die Bühne gehen, in ganz weiter Ferne.

Sichere Einnahmen fehlen

"Es fällt mir schwer zu glauben, dass wir dann wieder in der Kreissporthalle sind. Schon gar nicht mit 1000 Zuschauern an jedem Tag. Und dann stellt sich die Frage, ob sich das dann überhaupt lohnt. Zumal ja sicherlich die Corona-Vorschriften eingehalten werden müssen. Wer kann denn jetzt schon sagen, ob dann nicht vielleicht vorher Spieler oder Zuschauer getestet werden müssen?", sagt der Fußball-Fachwart des SSV, dem sich jede Menge Fragen im Hinblick auf die Turniere stellen. Gerade die Hallenstadtmeisterschaften spülen dem jeweiligen Ausrichter immer eine beträchtliche Summe in die Vereinskasse, wie Strott betont.

Im vergangenen Jahr sollte eigentlich die Turnierwoche der Sportwoche Hüingsen zum 50. Mal im Ohl stattfinden. Zu diesem Jubiläum hatten sich die Sportfreunde als Ehrengast die Traditions-Elf von Schalke 04 eingeladen. Doch das Corona-Virus sorgte für eine Stornierung des Besuches der Königsblauen und einen neuen Anlauf in diesem Jahr. Der zweite Versuch, die 50. Turnierwoche vom 25. Juli bis zum 1. August durchzuführen, scheint nur ein schöner Traum. Den Verantwortlichen der Sportfreunde Hüingsen ist die Situation durchaus bewusst.

Verhaltener Optimismus

Dirk Gottschalk, der Vorsitzende der Sportfreunde Hüingsen, weiß um die Situation. "Ich bin im Moment noch ein wenig optimistisch. Vielleicht ist ja noch etwas in einer kleineren Form möglich", sagt der Hüingser Vereinschef. Allerdings hat man sich im Vorstand der Sportfreunde schon ein Datum gesetzt, wann das Aus für die diesjährige Ausgabe feststehen wird. "Wir werden Mitte Mai mit dem Kreisvorsitzenden Horst Reimann sprechen. So haben wir es im letzten Jahr gehalten. Und der Kreischef hat uns damals klar und deutlich gesagt, dass es keine Genehmigung für das Turnier gibt. Danach haben wir abgesagt, so werden wir es auch in diesem Jahr halten", sagt Sportfreunde-Geschäftsführer Manni Mösta.

Der Hüingser mag den verhaltenen Optimismus von Vereinschef Dirk Gottschalk nicht teilen. "Klar, wäre ich traurig, wenn wir wieder absagen müssten. Aber ich weiß nicht, wie das organisatorisch bei all den Corona-Vorschriften laufen soll. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir am 25. Juli beim geplanten Gastspiel der Schalke-Traditionself ohne Zuschauer auskommen müssten", weiß Mösta.

1000 Zuschauer möglich

Normalerweise dürfte ein Gastspiel der Königsblauen um den Weltmeister von 1990, Olaf Thon, schon 1000 Zuschauer ins Ohl locken. Eine Zahl, die in Hüingsen, das als eine Hochburg der Schalke-Fans bekannt ist, durchaus realistisch erscheint. Die Offiziellen des Bezirksligisten machen keinen Hehl daraus, dass sie der erneute Ausfall der Turnierwoche auch in finanzieller Hinsicht treffen würde. "Die Woche mit dem Besuch der Dorfvereine, dem Turnier der Hobby-Mannschaften oder dem Endspieltag ist für uns sehr wichtig. Die Einnahmen waren fest eingeplant", erzählt SFH-Chef Dirk Gottschalk.

Aktuell würde der Ausfall besonders schwer wiegen, denn in den Planungen für das neue Gemeinschaftshaus im Ohl spielt der Ertrag der Sportwoche schon eine große Rolle. Dass der Ausfall der Turniere finanzielle Auswirkungen hat, ist für die Macher beim Stadtsportverband oder bei den Sportfreunden angesichts der Situation nebensächlich. "Die Gesundheit hat immer Vorrang", sagen Torsten Strott, Dirk Gottschalk und Manni Mösta. Die Corona-Müdigkeit ist nicht zu leugnen. Am Ende bleibt die Hoffnung auf einen neuen Versuch im kommenden Jahr.