Iserlohn. Eine Hau-Ruck-Ansetzung durch die DEL: Direkt aus der Corona-Quarantäne müssen die Iserlohn Roosters zum Spiel nach Straubing fahren. Die Lage.
Als wäre die aktuelle Situation der Iserlohn Roosters nicht kompliziert genug. Nach der Heimniederlage gegen die Adler Mannheim fiel ein Corona-Test bekanntlich positiv aus, so dass sich der gesamte Spieler-, Trainer- und Betreuerstab des Klubs aus der Deutschen Eishockey Liga bis vorerst Ostermontag in häusliche Quarantäne begeben musste. Noch vor der Entwarnung folgte der Schock: Die DEL setzte die ausgefallenen Spiele gegen Straubing und Ingolstadt bereits neu an und überraschte nicht nur die Verantwortlichen der Roosters – an diesem Dienstag müssen die Sauerländer aufs Eis.
Roosters: Warten auf Entscheidung
„Wir haben unsere Hausaufgaben erledigt“, sagte Felix Dötsch, Pressesprecher der Roosters, am späten Montagnachmittag auf Nachfrage dieser Zeitung. Das bedeutet: Wie angekündigt absolvierte der Spieler-, Trainer- und Betreuerstab der Sauerländer am Vormittag des zweiten Ostertages erneut eine Testreihe. Anhand der Ergebnisse dieser PCR-Tests traf das Gesundheitsamt des Märkischen Kreises die Entscheidung, ob überhaupt oder für wen die häusliche Quarantäne aufgehoben wird. „So lange wir diese Information nicht haben, können wir uns auch nicht zum weiteren Vorgehen äußern“, erklärte Dötsch.
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Umso verwunderter seien die Roosters gewesen, als sie teilweise nur durch einen Tweet der DEL im sozialen Netzwerk Twitter davon erfuhren, dass ihre ausgefallenen Spiele gegen Straubing und gegen Ingolstadt bereits neu angesetzt wurden. Demnach spielt Iserlohn am Dienstag, 6. April, um 20.30 Uhr bei den Straubing Tigers und am Donnerstag, 15. April, um 19.30 Uhr beim ERC Ingolstadt.
Roosters: Ein Spiele-Marathon
Die ohnehin eng getaktete Schlussphase der so genannten Verzahnungsrunde verlangt den Roosters damit noch mehr ab. Christian Hommel, Iserlohns Sportlicher Leiter, hatte in puncto Nachholspiele mit Blick auf den Spielplan vor der Neuansetzung durch die DEL noch gesagt: „Ich würde es mir natürlich wünschen, aber ich habe mir alles angeschaut und keine echte Lücke gefunden. Es macht auch keinen Sinn, wenn wir irgendwann vier Tage in Folge spielen. Das ist der Gesundheit der Spieler auch nicht zuträglich.“
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Inklusive des abschließenden Spieltages am 18. April muss seine Mannschaft nun innerhalb von 13 Tagen acht Spiele bestreiten. Vier davon in heimischer Halle, vier davon auswärts. Der Spiele-Marathon beginnt an diesem Dienstag mit dem spontanen Trip gen Straubing. Knapp 600 Kilometer gilt es mit dem Bus zu bewältigen.
Roosters: Alle Tests negativ
Denn nach Informationen dieser Zeitung teilte das Gesundheitsamt am Montagabend mit, dass alle Tests negativ seien. Vor der Abfahrt sollen Schnelltests für weitere Sicherheit und bei erneut negativen Ergebnissen für grünes Licht für den kompletten Kader sorgen. „Wenn wir die Erlaubnis erhalten, werden wir da sein und gegen Straubing antreten“, sagte Felix Dötsch am Nachmittag.
Theoretisch hätte es auch passieren können, dass die Roosters daheim hätten bleiben müssen. Ob die Partie gegen Straubing dann überhaupt hätte nachgeholt werden können? Vermutlich nicht. „Aber dafür wurde ja die Quotientenregelung geschaffen“, sagte Dötsch. Umso überraschender kam die Hau-Ruck-Ansetzung durch die Liga, ohne die Entscheidung des Gesundheitsamtes abzuwarten.
Der positive Corona-Test entstand übrigens im Rahmen der standardmäßigen Testungen nach der verlorenen Partie gegen die Adler Mannheim. „Die gute Nachricht ist, dass es dem betroffenen Spieler gut geht, er ist geschockt über das Ergebnis, zeigt allerdings keinerlei Symptome, zumindest bislang“, sagte Christian Hommel anschließend dem Internetportal come-on.de. Nach Informationen dieser Zeitung ließen sich die Roosters, die generell mindestens drei PCR-Tests und mehrere Schnelltests pro Woche durchführen müssen, bereits am Samstag ein weiteres Mal testen. Sie erhielten ausschließlich negative Ergebnisse – auch der betroffene Akteur. Und so war es auch am Ostermontag.