Menden/Balve. Ab Montag darf im Sport in größeren Gruppen wieder trainiert werden. Die Meinungen bei den heimischen Fußballklubs gehen auseinander.

Jugendfußballer aus Menden und Balve können aufatmen. Denn Montag dürfen sie mit ihren Vereinen auf die Sportplätze zurückkehren und endlich wieder gegen ihr heiß geliebtes rundes Leder treten. Kleiner Wermutstropfen: das alles geht nur eingeschränkt unter bestimmten Maßnahmen.

Der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) erlaubt Gruppen mit 20 Kindern bis 14 Jahren das Training unter Aufsicht von maximal zwei Trainern oder Übungsleitern. Innerhalb der Gruppe gibt es keine Kontaktbeschränkung, alle weiteren Gruppen müssen mindestens fünf Meter Abstand halten. Die Meinungen der heimischen Fußballjugendabteilungen gehen bei der Einschätzung der Situation auseinander.

BSV Menden

"Wir hatte ein Konzept erstellt, dass zumindest zwölf Kinder gleichzeitig auf dem Platz sein können", erklärt Kai Murawski, Jugendleiter des BSV Menden. "Anschließend kamen die neuen Beschlüsse aus der Bund/Länderkonferenz. Daraufhin haben wir gesagt, dass wir unser Konzept auf bis zu 20 Kinder angleichen und anpassen", so Murawski weiter. Murawski ist sich sicher, dass diese Konstellation seitens des Verbandes nicht unbedingt erwünscht ist. Dennoch möchte der BSV Menden auch kein Spielverderber sein. "Wir können den Kinder das jetzt nicht verwehren. Wenn die ganze Sache schon etwas schwammig dargestellt ist, dass wir vom BSV sagen, dass es nur in einer Zweier-Konstellation weitergeht. Deshalb setzen wir das selbstverständlich um", setzt der Jugendleiter, der auch gleichzeitig Jugendtrainer ist, ein positives Signal an seine Jugendabteilung.

Murawski leitet beim BSV Menden die U15. Er kann also bald wieder mit seiner jungen Gruppen wieder auf den Platz, denn in seiner Mannschaft ist noch kein Spieler älter als 14 Jahre. "Die Jungs werden alle erst im Sommer 15 Jahre alt". Was der BSV Menden allerdings nicht versteht, ist die Altersbeschränkung auf Jugendliche bis zu 14 Jahren. "Unser B-Jugendtrainer kam jetzt die Tage auf mich zu und freute sich, dass ich mit der C-Jugend wieder auf den Platz darf. Gleichzeitig fragen wir uns, wo der Sinn darin liegt. Wo ist der Unterschied bei der Ansteckungsgefahr zwischen einem Jugendlichen mit 14 oder 16 Jahren?", sagt Murawski über die Verwirrungen, die das Konzept aufbringt. Der BSV Menden möchte am Dienstag das Training aufnehmen. Ein Problem sei aber, dass im heimischen Huckenohlstadion bisher auch nur die Laufbahn geöffnet sei.

Menden United

Stephan Sinteck, Jugendleiter von dem 2014 gegründeten Verein Menden United, der Jugend von den Sportfreunden Hüingsen und BSV Lendringsen vereint, sieht die Lage etwas positiver. "Sobald die Stadt Menden uns als Fußballverein das Ok gibt, dass wir die Plätze wieder betreten dürfen, werden wir sofort den Trainingsbetrieb unter den vorgegebenen Hygienemaßnahmen, aufnehmen. Wir wollen, dass die Kinder so schnell es geht, wieder am Sport teilnehmen können", stellt der Jugendleiter klar.

Menden United hat das Privileg, dass die Jugendmannschaften auf zwei Plätzen in Lendringsen und Hüingsen trainieren können. "Wir werden uns mit den entsprechenden Verantwortlichen in Hüingsen und Lendringsen in Verbindung setzen und uns dann abstimmen, wie und wann wir wieder auf den Platz dürfen." Dadurch, dass die Senioren aufgrund der Altersbeschränkung nicht auf den Platz dürfen, könnte der Weg für die Jugend frei sein. "Wenn wir jeden Tag auf die Plätze dürfen, wird es so sein, dass wir ein Training machen werden mit zehn Spielern pro Platzhälfte und jeweils einem Übungsleiter. Zudem werden wir sehr stark auf die Abstände achten", erklärt Sinteck.

Der Jugendleiter weiß aber auch, dass sich das Training dadurch verändern wird. "Abschlussspiele können wir natürlich dann nicht machen, da es ja da zu Körperkontakt kommt. Wir werden dann mehr Torschusstraining machen oder verstärkt auf Lauftraining setzen. Die Kinder müssen ja auch nach der langen Zeit wieder ausgelastet werden."

JSG Balve/Garbeck

"Wir werden diese Woche mit dem Training der D-, E- und F-Jugenden starten", erklärt Hans-Peter Drilling, Jugendleiter der JSG Balve/Garbeck. "Ab der C-Jugend werden wir das Training auch anbieten, da aber dann getrennt in zwei Gruppen mit der C1 und C2", so Drilling weiter. Mit den 15-jährigen Jugendlichen wird es wahrscheinlich ein Einzeltraining geben.

"Bei den Kinder habe ich ein ganz gutes Gefühl bei der Sache. Denn ich halte es für weniger riskant, da sie auch die Schule besuchen dürfen. Und es gibt ja auch bis jetzt keine Studie, die besagt, dass die Ansteckungsgefahr draußen auf riesigen Freiflächen groß ist. Kinder gehören ja auch nicht zur Risikogruppe." Drilling glaubt, dass die größte Herausforderung darin besteht, die Kinder bremsen zu müssen, damit sie in ihrer großen Freude nicht gegen die Regeln verstoßen.