Menden. Der Antrag des Stadtsportbundes für eine beleuchtete Laufstrecke zwischen dem Mendener und Bösperder Bahnhof wird in den Juni vertagt.
Trotz längerer Diskussionen im Sportausschuss müssen Mendener Hobbysportler auf eine beleuchtete Laufstrecke weiterhin warten – und das mindestens bis 2022. Während bei den meisten der elf Tagesordnungspunkte in der Sitzung Einigkeit zwischen den Parteien herrschte, sorgte ein Thema für hitzige Diskussionen. Denn der Stadtsportverband (SSV) Menden fordert seit längerem eine beleuchtete Laufstrecke.
Favorisiert wird zwar ein Pfad zwischen dem Mendener und Bösperder Bahnhof. Allerdings ist das längst nicht in Stein gemeißelt. Für Alternativen zeigt sich der SSV derweil gesprächsbereit. Weil sich SPD, CDU, Grüne, FDP, Linke und AfD aber nicht auf eine gemeinsame Linie einigen können, verstreicht nun auch eine Frist, um für das Vorhaben noch Fördergelder in 2021 abzugreifen.
SSV will Sicherheit schaffen
Markus Kisler, der den SSV-Antrag zwar als dessen Vorsitzender stellte, inzwischen aber für die Grünen im Rat sitzt, stellte das Anliegen nochmals vor. "Wir haben diese Strecke ausgewählt, weil sie schon teilweise beleuchtet ist. Zwischen den Bahnhöfen in Bösperde und Menden sind neben den Sportlern auch viele andere Menschen häufig unterwegs, die beispielsweise dort mit dem Fahrrad oder mit Inlinern herfahren oder am späten Abend und am frühen Morgen erst mit dem Zug dort ankommen oder losfahren."
Diese Menschen sollen, so Kisler weiter, einen Vorteil bekommen." Denn diese dunkle Ecke, die wir dort haben, soll beleuchtet werden, auch außerhalb des Sports. Das ist eine sinnvolle Sache, um dort mehr Sicherheit zu schaffen." Die Idee sei auch aus dem fehlenden Sicherheitsgefühl entstanden. Denn Frauen würden sich abends im Dunkeln häufig nicht trauen, nach der Arbeit noch joggen zu gehen.
CDU lehnt Konzept ab
Sebastian Schmidt (CDU) steht dem Vorhaben kritisch gegenüber. "Wir haben uns ausführlich mit dem Konzept beschäftigt und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es uns nicht überzeugt. Wir haben hier 450.000 Euro Errichtungskosten und ebenso laufende Kosten in der Folge. Wir sind der Auffassung, dass man alternative Konzepte prüfen sollte. Wir lehnen das vorgestellte Konzept ab."
FDP von Antrags-Art überrascht
FDP-Fraktionschef Stefan Weige ist der Auffassung, dass es sich um ein zweiteiliges Projekt handelt: "Es geht zum einen um Sicherheit und zum anderen um Mobilität, wobei die Sicherheit überwiegt. Daher bin ich von der Art des Antrags überrascht. Ich würde das Thema in das Freizeitsportkonzept packen. Beim Rest folge ich der CDU, dass man noch einmal nach alternativen Konzepten sucht, vor allem was die Kostenfrage angeht."
Stefan Band (Grüne) gab den Hinweis. "Wir wollen hier Fördergelder generieren. Und warum sollten wir etwas verbocken, wenn es um eine Strecke geht, die sowieso besser beleuchtet werden muss? Mobilität übernimmt eine ganz wichtige Funktion, das hat das letzte Jahr gezeigt."
SPD auf Seite der CDU
SPD-Fraktionsvorsitzender Sebastian Meisterjahn stellte sich in der Diskussion auf die Seite der Christdemokraten: "Ich schließe mich da Herrn Schmidt an. Vielleicht sollte man auch noch dabei den Umweltausschuss miteinbeziehen. Ich kann verstehen, dass wir nicht die Zeit und die Fördergelder verlieren möchten. Wir dürfen uns aber nicht von Fördergeld zu Fördergeld hangeln. Das ist nämlich gefährlich."
Grüne von Parteien enttäuscht
Klaus Ebbecke (Grüne) zeigte sich überrascht: "Ich verstehe nicht, warum das kritisch gesehen wird. 450.000 Euro sind hier irreführend, weil der Mendener Eigenanteil dann nur zehn Prozent, also 45.000 Euro beträgt. Und dafür bekommt Menden doch sehr viel geliefert. Ich habe selten im Sportausschuss eine so gründliche Sitzungsvorlage gesehen, die wirkliche alle Aspekte berücksichtigt und würdigt. Ich finde es extrem enttäuschend, dass einige Parteien die Ablehnung mit dem aus ihrer Sicht nicht stimmigen Konzept begründen."
Thema auf nächsten Sportausschuss vertagt
André Schweins (CDU) brachte einen anderen Aspekt ins Spiel. „Ich habe mich mit den weiterführenden Schulen unterhalten, Stichwort Sportleistungskurse. Und dort wird diese Strecke genutzt. Dort heißt es, dass die Strecke eher bei Tag und nicht in der Dunkelheit benutzt wird. Die Strecke wird dann gut beleuchtet sein. Ich halte sie aber für gänzlich ungeeignet. Denn da entsteht mit dem Gebüsch, dem Hundeplatz und weiter dahinter den Tennisplätzen alles, aber sicherlich kein Gefühl von Sicherheit."
Im weiteren Verlauf konnte keine Einigung erzielt werden, worauf beschlossen wurde, dass das Thema in den nächsten Sportausschuss im Juni vertagt wird.
Somit bleibt die Frage weiterhin offen.