Balve. Der 14-jährige Hannes Vedder spielt in der C-Jugend der JSG Balve/Garbeck und gilt als großes Talent. Der Lockdown ist für ihn schwer.
Der Fußball bestimmt Hannes Vedders Leben. Seine ganze Jugend dreht sich um den Ball, mit dem der 14-Jährige fast alles anstellen kann. Angefangen mit fünf Jahren bei den Minis von Rot-Weiß Mellen, nimmt er heute als Spielmacher des C-Jugend-Bezirksligisten JSG Balve/Garbeck/Langenholthausen/Neuenrade/Affeln buchstäblich eine zentrale Rolle ein.
"Mir macht eigentlich außer Fußball nichts Spaß. Ich habe ja schon ganz früh damit angefangen und auch mein Vater hat früher Fußball gespielt, ebenso mein Bruder, also eigentlich so ziemlich jeder aus unserer Familie spielt Fußball", erklärt Hannes Vedder, woher seine Liebe zum runden Leder stammt. Auch wenn er selbst nicht auf dem Platz stehen kann, wie aktuell im Corona-Lockdown, läuft bei ihm zuhause immer Fußball im Fernsehen. "Für mich gibt’s da nichts anderes", sagt das Talent selbstbewusst.
Dass es bei Hannes Vedder so ist, ist sicherlich kein Zufall. Seine Bilanz kann sich sehen lassen. Vor dem Corona-Abbruch hatte seine Mannschaft fünf Bezirksliga-Spiele absolviert, in denen Hannes Vedder beachtliche sieben Treffer selbst erzielte und dazu noch einige Tore vorbereitete. Eine Statistik, die für einen Stürmer schon ziemlich gut wäre, aber als "Achter" noch mehr heraussticht.
Hartes Training an sich selbst
Hannes Vedder möchte nicht gerne über sich selbst sprechen und bleibt bescheiden. Angesprochen auf seine eigenen Stärken, passen diese definitiv ins Profil eines Spielmachers. "Ich denke, ich habe eine relativ gute Übersicht und kann das Spiel recht gut aufbauen. Mein Schuss ist sicherlich auch ganz gut. Trotzdem weiß ich auch, wo noch meine Schwächen liegen. Und daran arbeite ich im Training sehr hart", betont Vedder.
Der Corona-Lockdown trifft den Schüler schwer. Zurzeit kann er weder trainieren noch für seine Mannschaft in den Saisonspielen auf Torejagd gehen. Mit zunehmender Zeit stört ihn die Pause immer mehr. "Am Anfang kam ich damit noch einigermaßen klar. Ich dachte, dass es nicht schlimm ist, mal zwei Wochen am Stück Pause zu haben. Aber dann hat sich das ja immer weitergezogen. So langsam nervt mich die Situation. Ich vermisse es einfach, auf dem Platz zu stehen und mit meinen Freunden Fußball zu spielen", sagt Hannes Vedder mit einem traurigen Blick.
Positiver Blick in die Zukunft
Er guckt aktuell am Wochenende die Bundesliga und verspürt schon ein Kribbeln in den Füßen. Nur allzu gerne würde er selbst wieder gegen den Ball treten. Da sein Lieblingshobby wegfällt, hält sich der Schüler individuell fit. Unter der Woche geht er Laufen und macht ein bisschen Krafttraining. Doch ganz ohne Fußball kann das Talent auch nicht. "Manchmal treffe ich mich mit einem Freund und wir spielen uns zu zweit ein paar Bälle zu. Das ist ja mit dem nötigen Sicherheitsabstand noch erlaubt und hilft mir, den Kontakt zum Ball nicht komplett zu verlieren", erklärt der JSG-Spieler.
Der Blick in die Zukunft ist für den jungen Sunderaner etwas, was ihn motiviert. Wenn die Corona-Pandemie vorbei sein sollte, hat der Schüler fußballtechnisch noch einiges vor. "Vergangenes Jahr sind wir mit der C-Jugend aufgestiegen. Mein Wunsch war es schon immer, höherklassig zu spielen. Ich habe mich dazu entschieden, noch ein weiteres Jahr bei der JSG Balve/Garbeck zu bleiben, weil wir auch gute Chancen gesehen haben, dass wir in unserer Spielklasse gut mitspielen und mithalten können. Ich habe zu unseren Trainern auch ein sehr gutes Verhältnis und habe unter ihnen zum ersten Mal taktisches Spielen kennengelernt und deshalb möchte ich noch länger dort bleiben."
Thiago als großes Vorbild
Hannes Vedder ist mit seinen 14 Jahren noch mitten in der Jugendzeit, dennoch hat er wie viele Fußballspieler in seinem Alter einen Traum. "Natürlich möchte ich gerne Fußballprofi werden. Aber das möchte ja jeder. Ich hatte hin und wieder mal Angebote gehabt, wo ich in höheren Klassen hätte spielen können. Ich habe mich aber dann bewusst dagegen entschieden. Die Hoffnung ist natürlich immer da", sagt er mit leuchtenden Augen. „Allerdings muss ich dafür noch an meiner Laufstärke arbeiten", sagt der Schüler selbstkritisch.
Sein Lieblingsverein ist der FC Bayern München. Und auch sein fußballerisches Vorbild ist lange in der Allianz-Arena aufgelaufen. "Mein Lieblingsspieler ist Thiago. An dem ich orientiere ich mich. Was der im Spiel macht, das würde ich auch gerne können. Der ist super. Leider spielt er jetzt für Liverpool."