Iserlohn. Ein starkes erstes Drittel reichte nicht: Die Iserlohn Roosters verloren in Berlin mit 2:4. Was Taro Jentzsch anschließend bemängelte.
Jason O’Leary nannte dieses Auswärtsspiel einen Charaktertest. Nach der Niederlage seiner Mannschaft in der Deutschen Eishockey Liga gegen die Krefeld Pinguine erwartete der Trainer der Iserlohn Roosters gegen die Eisbären Berlin „eine Antwort“. Ob die Roosters den Charaktertest bestanden? Einerseits ja, andererseits nein. Denn sie verloren mit 2:4 und kehrten mit der dritten Niederlage in Folge im Gepäck heim.
Das kritisiert Jentzsch
„Eigentlich war es ein gutes Spiel von uns“, sagte Roosters-Akteur Taro Jentzsch nach der Partie ins Mikrofon von MagentaSport. Zurecht schränkte er jedoch unverzüglich ein: „Außer im zweiten Drittel, das haben wir verschlafen. Wir verschlafen zu viele Minuten.“
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Tatsächlich agierten die Roosters in Berlin engagiert. Doch sie stellten ihre mittlerweile bekannten Fehler nicht ab. Sie leisteten sich immer wieder Ungenauigkeiten, die eine höhere Durchschlagskraft in der Offensive verhinderten. In der Defensive passte einige Male die Zuordnung nicht. Und sie kassierten wieder zu viele Zeitstrafen.
Bereits in der 6. Minute schoss Leonhard Pföderl die Gastgeber mit 1:0 in Führung – und der Zuschauer staunte darüber, wie unbedrängt der Berliner in Richtung des Tores von Roosters-Goalie Andy Jenike fahren durfte. Allerdings antworteten die Sauerländer unverzüglich. In der 9. Minute glich Ryan Johnston zum 1:1 aus. Joe Whitney nutzte das zweite Powerplay der Iserlohner in der Partie sogar, um seine Mannschaft mit 2:1 in Führung zu bringen (11. Minute).
Umstritten: Baileys Tor zählt nicht
Die Roosters jubelten wenig später erneut. Doch dem Tor von Casey Bailey verweigerten die Schiedsrichter die Anerkennung. Im Videobeweis wollten sie erkannt haben, dass Joe Whitney Berlins Torwart Mathias Niederberger visuell behinderte – eine umstrittene, sehr zweifelhafte Entscheidung.
Ab diesem Moment kippte das Duell zu Gunsten der Gastgeber und mal wieder rückte Andy Jenike ein ums andere Mal in den Mittelpunkt des Geschehens. Mit klasse Paraden hielt er die Führung seiner Mannschaft fest, bis Kristopher Foucault doch zum mittlerweile äußerst verdienten 2:2 ausglich (32.).
„Wir haben unsere Linie verloren“, sagte Roosters-Verteidiger Jens Baxmann zum zweiten Drittel, „Berlin hat das Ruder übernommen und wir haben ein paar schlechte Entscheidungen getroffen.“ Giovanni Fiore brachte die Eisbären während eines Powerplays mit 3:2 nach vorne (34.). Und doch dauerte es dank Jenike bis zur 59. Minute, ehe Mark Zengerle mit dem Tor zum 4:2-Endstand den Sieg für Berlin perfekt machte.