Iserlohn. Während Krefeld jubelte, verließen die Iserlohn Roosters fluchtartig das Eis. Denn die 3:6-Niederlage war eine besondere.

Die Iserlohn Roosters sind in der Deutschen Eishockey Liga endgültig wieder auf dem Boden der Tatsachen angelangt. Nach der Niederlage in Düsseldorf zu Wochenbeginn folgte eine 3:6-Heimpleite gegen die Krefeld Pinguine. Das Tabellenschlusslicht der Gruppe Nord holte damit nicht nur den ersten Saisonsieg, sondern auch die ersten drei Punkte in dieser Spielzeit.

Christian Hommel mahnt

Christian Hommels Worte ließen keinen Interpretationsspielraum. Zwei Niederlagen in Folge - die sollte es in dieser Saison nicht geben, erklärte der Manager der Roosters vor der Partie gegen das Tabellenschlusslicht. Hommel wollte mit dieser Aussage von einer besonderen Frage ablenken. Denn in den vorherigen neun Spielen der Gruppe Nord verloren die Pinguine jedes Mal. Sie ergatterten nicht einen Punkt und stellten damit einen Negativ-Startrekord auf.

Gegen welche Mannschaft würden die Pinguine den ersten Zähler der Saison holen, vielleicht sogar gewinnen? Das war die Frage, welche im Vorfeld heiß debattiert wurde. Die Frage, die Hommel aber am liebsten gar nicht in die Köpfe seiner Spieler vordringen lassen wollte. Deshalb sprach er nach der Pleite in Düsseldorf und vor dem Spiel gegen Krefeld von den ungewollten zwei Niederlagen in Folge.

Krefeld entlässt Trainer

Die Gäste sorgten im Vorfeld durch eine Personalie für Schlagzeilen. Denn Krefeld reagierte auf die Niederlagen-Serie und trennte sich von Trainer Mihails Svarinskis. Laut Klub-Mitteilung wurde der 37-Jährige am Freitag vom Verein freigestellt. In Iserlohn führte der bisherige Co-Trainer und ehemalige Roosters-Spieler Boris Blank Regie an der Bande.

Er schien im Vorfeld die passenden Worte gefunden zu haben. Denn selbst durch die frühe 1:0-Führung der Roosters in der neunten Minute durch Joe Whitney, der von Taro Jentzsch klasse angespielt wurde, ließen sich die Gäste nicht irritieren. Sie agierten engagiert, spielten schnell - und nutzten die Schwächen der Iserlohner Defensive aus.

Krefeld dreht das Spiel

Bereits in der 11. Minute glich Martin Schymainski zum 1:1 aus, in der 17. Minute traf Christian Bull bei angezeigter Zeitstrafe gegen Iserlohn gar zur 2:1-Führung der Krefelder. Unverdient war dieser Spielstand nicht. Roosters-Torwart Andy Jenike bewahrte sein Team sogar vor noch höherem Ungemach.

Brent Aubin glich für die Gastgeber während eines Powerplays zum 2:2 aus (25.), doch Sicherheit oder einen Motivationsschub bekamen die Roosters dadurch nicht. Zumal Krefeld schon 42 Sekunden später durch ein Tor von Alex Blank wieder mit 3:2 vorne lag. Brent Raedeke traf immerhin den Pfosten (33.). Nach dem Tor von Patrick Klöpper (32.) zum 2:4 verkürzte Casey Bailey in der 45. Minute für die Roosters auf 3:4.

Riefers im Pech

Dieses Mal dauerte es 70 Sekunden, bis - offiziell - Laurin Braun seine Mannschaft wieder mit zwei Toren in Führung brachte. Für den Gegentreffer zum 3:5 war aber eher der Iserlohner Philip Riefers verantwortlich, der den Puck mit dem Visier ins eigene Tor lenkte. Eine Schlussoffensive der Roosters? Die gab es nicht - und am Ende jubelten nur die Gäste aus Krefeld, die durch einen Treffer von Arthur Tianulin ins leere Roosters-Tor sogar noch auf 6:3 erhöhten (59.).

Das sagt Hommel

"Wir haben am Ende des Tages zurecht verloren", sagte Roosters-Manager Christian Hommel nach der Partie. Er ergänzte: "Von der Arbeitsmoral her kann ich nicht viel in Frage stellen. Es sind diese Details, wann muss ich die Scheibe einfach mal über die Bande chippen, wann muss ich aufs Tor schießen - es sind Kleinigkeiten. Das haben wir uns heute ganz klar selbst zuzuschreiben."

Dass Krefeld - offensichtlich vom Trainerwechsel beflügelt - ausgerechnet in Iserlohn die Serie beendete, schmerzte Hommel zusätzlich. Süffisant sagte er: "Wir sind ja prädestiniert dafür. Entweder, dass jemand eine Talfahrt hat und wir die Leute wieder hochziehen; aber ich kann mich auch daran erinnern, dass es mehrere Spieler in der Vergangenheit gab, die noch kein Tor hatten - und gegen uns haben sie dann getroffen. Das ist nicht so erfreulich."