Menden. Sebastian Swoboda hat für die nächste Saison beim TV Halingen zugesagt. Mit dem Handball-Trainer sprach WP-Redakteur Matthias Scheuren.

Auch bei den Landesliga-Handballern des TV Westfalia Halingen ist die Saison durch den Corona-Lockdown gestoppt worden. Trotz alledem kann der Verein gute Nachrichten vermelden. Denn bereits jetzt steht fest, dass sowohl Trainer Sebastian Swoboda sowie alle Spieler der 1. Mannschaft bereits ihre Zusage für die kommende Saison 2021/22 gegeben haben. WP-Redakteur Matthias Scheuren sprach mit Sebastian Swoboda, was das für die Planungssicherheit des TVH bedeutet, wie seine bisherigen Eindrücke waren und wie die Mannschaft die Corona-Pause überbrückt.

Herr Swoboda, Sowohl alle Spieler aus der 1. Mannschaft als auch Sie gehen gemeinsam in die kommende Saison 2021/22. Wie ist es dazu gekommen?

Sebastian Swoboda: Wir haben, wie es im Dezember normal üblich ist, schon mit dem ein oder anderen Spieler telefonisch gesprochen. Wir waren im Lockdown mit allen Spielern permanent in Kontakt. Zum Jahreswechsel war klar, dass im Januar die Videokonferenz-Termine stattfinden, wo wir mit allen Spielern noch einmal gesprochen haben, damit wir für den September bereits eine Planungssicherheit haben, was das Personal angeht.

Wie wichtig ist es für den Verein, dass die Mannschaft so zusammen bleibt?

Das ist natürlich sehr wichtig. Wir sind mit 4:0 Punkten gegen zwei gute Gegner in die Saison gestartet. Wir haben eine gute Truppe, die auch stimmungstechnisch sehr gut miteinander harmoniert, und das obwohl wir nur zwei Spiele gehabt haben in dieser Konstellation. Der ein oder andere hat vor der Saison mit dem Gedanken vielleicht gespielt, es könnte seine letzte Saison für uns sein. Das ist aber jetzt nicht der Fall. Wir sind ab September dann bereit noch einmal neu anzugreifen. Und mal gucken, wo dann die Reise hingeht.

Was sind die bisherigen Eindrücke aus Ihrer Amtszeit?

Der TVH ist ein super Verein. Ich habe den Club schon als aktiver Spieler kennen und lieben gelernt. Das ist mittlerweile zwölf oder 13 Jahre her. Aber der Kontakt ist nie abgerissen und irgendwo ist da einfach eine Verbindung da, auch zum Dorf. Wenn man da einmal war, fühlt man sich dort natürlich pudelwohl. Das macht alles schon richtig Spaß. Ein Highlight war in dieser Saison auf jeden Fall das Spiel gegen meinen alten Verein aus Unna, was wir auch deutlich gewonnen haben.

Aktuell ist Pause aufgrund des Corona-Lockdowns. Wie halten Sie die Mannschaft fit?

Jeder trainiert individuell für sich selbst. Ich habe ein Grundkonzept ausgegeben, wo steht, was jeder machen soll. Es gibt sowohl ein Programm für die Spieler als auch für die Torhüter. Da geht es um grundsätzliche Dinge, wie Stabilisierung oder Mobilisierung der Schulter und der Gelenke, dazu ein bisschen Kraftausdauertraining. Da ist ein gewisses Maß an Selbstdisziplin erforderlich, weil ja noch niemand weiß, wann und wie es weitergeht. Aber wir übertreiben es auch nicht, gerade auch bei der aktuellen Witterung. Wir wollen einfach einen kleinen Standard halten. Wir hoffen, dass die Infektionszahlen zurückgehen und wir bald wieder trainieren können.

Glauben Sie, dass die Saison noch fortgesetzt werden kann?

Am Ende ist es eine Frage, wie lange der Lockdown noch anhält und wie sich die Infektionszahlen entwickeln. Ich glaube, dass wir so um Ostern herum wieder in die Halle dürfen, zumindest in kleinen Gruppen. Wenn wir im April, Mai und Juni noch ein paar Spiele machen könnten, wäre das ganz schön. Da gibt es ja von den Dachverbänden zwei Möglichkeiten. Option eins ist, wir brechen die Saison nach der Hinrunde ab oder Option zwei ist, dass es eine Aufstiegsrunde und eine Spaßrunde ohne Absteiger gibt. Ich bin zwar ein Freund von Spaß beim Handball, aber ich bin kein Freund von einer Spaßrunde. Wenn ich spiele, möchte ich auch leistungsbezogen spielen. Eine Spaßrunde kommt also nicht in Frage. Ob wir an einer Aufstiegsrunde teilnehmen würden, müssten wir dann intern besprechen. Ich möchte auch nicht, dass sich jemand verletzt. Das wird sich aber alles in den nächsten Wochen zeigen.

Abschließend, was sind Ihre mittelfristigen Ziele mit dem TVH?

Wir haben schon eine gute Truppe beisammen. Wir wollen in der Landesliga oben mitspielen. Bei dem Wort "Aufstieg" bin ich, auch mit meiner Erfahrung als aktiver Spieler, immer vorsichtig. Da muss vieles zusammenpassen, wie zum Beispiel Schiedsrichterentscheidungen oder ob der Ball vom Pfosten ins Tor oder aus dem Tor springt. Der Faktor Glück ist nicht zu unterschätzen. Es müssen auch alle gesund und fit bleiben. Wenn wir das hinbekommen und alles zusammenläuft, dann können wir aufsteigen. Wenn wir aber zwei oder drei dumme Niederlagen kassieren, schaffen wir es eben nicht. Wir wollen unseren Weg fortsetzen und die Mannschaft weiter verjüngen. So wollen wir uns da kontinuierlich etwas aufbauen und attraktiven Handball zeigen, damit unsere treuen Zuschauer weiter gerne in unsere Halle kommen.