Menden. Nach den schärferen Corona-Maßnahmen ist an Fußball nicht zu denken. Der Vorsitzende des FLVW-Kreises Iserlohn mahnt zur Ruhe.
Am Dienstag verschärfte der Bund und die Landesregierung die aktuellen Bedingungen für den Lockdown in der Corona-Pandemie. Nach den angekündigten Maßnahmen dürfte auch bei den größten Optimisten unter den Fußballern die Hoffnung geplatzt sein, so schnell wie möglich wieder auf den Platz zurückzukehren. Das machte auch Manfred Schnieders, der Vizepräsident des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen deutlich. "Ich möchte den Vereinen und Aktiven keine falschen Hoffnungen machen. Angesichts der aktuellen Zahlen und Maßnahmen wäre das auch fahrlässig", äußerst sich der Offizielle gegenüber der Öffentlichkeit.
Fußball steht nicht an erster Stelle
Horst Reimann, der Vorsitzende des FLVW-Kreises Iserlohn, war von Anfang an sehr zurückhaltend in der Beurteilung der Lage. "Es gibt weiterhin keinen Grund für Optimismus. Die Zahlen sagen ja ganz deutlich, dass die Entwicklung weiter sehr dramatisch ist. Deshalb verbietet es sich im Moment einfach, sich mit der Fortsetzung des Fußballs zu befassen." Der Iserlohner sieht den Fußball in der aktuellen Situation erst ganz weit hinten anstehen. "Es muss doch keiner glauben, dass wenn es die Zahlen vielleicht wieder zulassen, der Fußball als erster in den Alltag zurückkehren kann. Dann sind erst mal Schulen, Kindergärten und vermutlich Geschäfte wieder dran", mahnt er zur Ruhe.
Fehlende Einnahmen bei den Vereinen
Wobei er weiß, dass die Situation bei den Vereinen sehr angespannt ist. Das Vereinsleben steht still und zum Teil gibt es vereinzelt finanzielle Sorgen. "Da gibt es schon Engpässe aufgrund fehlender Einnahmen", so Horst Reimann. Da meint der Kreis-Chef auch die Ausfälle von zum Beispiel Mitgliedsbeiträgen. "Wenn 50 Mitglieder ihre 60 Euro Jahresbeitrag nicht zahlen, sind das schon einmal 3000 Euro die fehlen", weiß Reimann um die Situation der Vereine. Wobei es die fehlenden Beiträge aber auch in Vor-Corona-Zeiten gab. Das Dilemma sind ja die fehlenden Einnahmen wie Eintrittsgelder oder der Verzehr an den Sportplätzen. "Das ganze Problem dürfte richtig deutlich werden, wenn der Fußball wieder auf die Plätze kann", sieht Horst Reimann den Sport weiter vor kritischen Monaten.
Und da kann er nicht verstehen, dass bei einigen Fußballklubs sich schon jetzt kräftig das Personalkarussell dreht. "Es sind natürlich auch wieder die üblichen Wandervögel dabei. Es ist schon befremdlich, wenn Spieler die sich erst im Sommer den einen Klub angeschlossen haben, diesen jetzt im Winter aber wieder verlassen", sagt Horst Reimann. Für den Chef des Kreises ist im Moment das wichtigste, dass der Sport die Ruhe behält in unruhigen Zeiten.