Menden/Dresden. Der Mendener Handballer Philip Jungemann ist Profi beim HC Elbflorenz 2006 Er erklärt, wie Corona zur täglichen Routine wurde.
Menden/Dresden. Es ist keine einfache Zeit für den Sport. In Zeiten der Corona-Pandemie und des Lockdowns müssen Freizeitsportler ganz auf ihren Sport verzichten. Diejenigen, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben, können diesen nur unter der Einhaltung von Hygienekonzepten und anderer Vorgaben ausüben. Eine Aufgabe, die auch sehr viel Disziplin erfordert. Philip Jungemann, Mendener Handballer beim Zweitligisten HC Elbflorenz 2006 in Dresden, gehört der Umgang mit dem Virus zur täglichen Routine.
"Obwohl das eigentlich das verkehrte Wort ist. Routine darf der Virus niemals werden. Der Virus ist nun einmal da und wir müssen uns an die Vorgaben halten. Ich glaube schon, dass wir in diesen Zeiten als Sportler eine besondere Vorbildrolle haben. Es spricht doch nichts dagegen, einfach nur mal spazieren zu gehen", so der 23-jährge gebürtige Hönnestädter. So nimmt er die aktuelle Situation in Sachsen, die Zahlen dort sind besonders hoch, gelassen hin. "Als Mannschaft haben wir bislang ja Glück gehabt und sind vom Virus verschont geblieben. Da sieht das bei meinem ehemaligen Verein in Aue schon etwas anders aus. Da gab es schon Corona-Fälle", sagt Jungemann über die Situation bei den anderen sächsischen Klubs in der zweiten Handball-Bundesliga.
Ein anstrengendes Jahr
"Aber das ist schon ein außergewöhnliches und anstrengendes Jahr. Zu Jahresbeginn hat da niemand einen Gedanken daran verschwendet", sieht Jungemann das Leben schon ein wenig überrollt vom Virus. Dass er mit der Situation im Moment klar kommt, hat für den knapp zwei Meter großen Kreisläufer einen Grund. "Ich habe sicherlich den Vorteil, dass ich noch arbeiten gehen kann", ist der Tag mit seiner beruflichen Ausbildung ausgefüllt. Abends steht dann das Training an. Der Ballwerfer sieht aber keinen Grund für Leichtsinn. "Bisher habe ich ja Glück gehabt. Aber ich möchte es nicht erleben, dass ich zum Beispiel in Quarantäne muss", erklärt der 23-Jährige.
Heimspiel am Jahresende
Dass die Gedanken an Corona aber nicht das Leben bestimmen, dafür sorgt der Sport. So gibt es zum Kehraus des Jahres ein Heimspiel gegen den ThSV Eisenach an. Ein Wiedersehen mit Justin Murköster, einem anderen Hönnestädter in Diensten der Wartburgstädter, wird es nicht geben. „Er soll sich leider einen Kreuzbandriss zugezogen haben“, so Jungemann zum Pech des „Hönnestädter Landsmanns“. Mit dem bislang erreichten seiner Mannschaft kann er durchaus leben. Nach dreizehn Spielen erscheint der fünfte Tabellenplatz sogar noch ausbaufähig. „Da ist für uns noch einiges möglich. Wir werden noch Punkte holen“, ist Jungemann sehr zuversichtlich.
Mit der Heimat verbunden
Dass sein Vertrag im kommenden Jahr ausläuft, sorgt für keinerlei Unruhe. "Wir werden sehen, was dann passiert. Zumal meine Ausbildung ja bis 2022 dauert", wirkt Jungemann beim Blick nach vorn reifer und gelassen. Und der 23-jährige hat nach nunmehr acht Jahren in Sachsen und Sachsen-Anhalt die Hönnestadt Menden nicht vergessen. "Da ist schon noch ein ganz großes Stück Menden in mir. Das ist halt meine Heimat. Dort leben meine Familie und die Freunde“, ist ein Besuch in der alten Heimat immer noch etwas Besonderes. Auch wenn der aufgrund des Handballs und von Corona selten geworden ist.