Menden. Für die Tennis-Herrenmannschaft des TC Menden herrscht Stillstand. Ihr Spitzenspieler Max Wallasch äußert sich zur Corona-Pause.
Menden. Die Tenniscracks des TC Menden werden aktuell während des zweiten Lockdowns auf eine harte Probe gestellt. Tennis spielen ist aktuell nicht möglich und nicht erlaubt. Die Tennishallen sind geschlossen und die Außenplätze winterdicht. Nach einem Aufstieg im vergangenen Winter, schlägt der TCM in der Winterrunde in der Bezirksliga auf. Doch Corona kam dazwischen, sodass die Auftaktspiele im November und Dezember ausfielen und auch nicht nachgeholt werden. Die Auf- und Abstiegsregelung ist auf Eis gelegt. Ähnlich wie schon im Sommer werden die Mannschaftsspiele zur Übergangssaison.
„Ich bin schon etwas deprimiert. Ich war sehr gut in Form und ein Schlägerwechsel hat mich zuletzt nach vorn gebracht. In Düsseldorf, wo ich arbeite, habe ich unter der Woche auch regelmäßig gespielt“, erklärt Max Wallasch, der beim TCM im Winter an Position 1 aufgestellt ist. Derzeit ist er auf der Suche nach passenden Alternativen. „Was Tennis angeht, ist zur Zeit absoluter Stillstand. Ich versuche das auf anderen Ebenen auszugleichen. Es fehlt mir schon sehr. Kurz nach dem Lockdown hätten die Spiele ja auch begonnen“, sagt der 23-Jähriger frustriert.
Solidarischer Ansatz
Bis vor kurzer Zeit hat der Tennisclub es den Spielern ermöglicht sogar noch draußen zu spielen, denn das war noch erlaubt, zumindest was Einzelspiele anging. „Im Sommer ist die Thematik anders als im Winter. Dort ist Tennis eine Freiluftsportart und zudem kein Kontaktsport. Mit entsprechenden Hygienekonzepten war das noch ok. Die Schließungen der Hallen halte ich für die richtige Entscheidung der Politik.“ Wallasch verfolgt in diesen Tagen eine solidarischen Ansatz. „Ich fänd es ungerecht, wenn alle anderen Sportarten oder Kulturveranstaltungen ausfallen müssten, aber Tennis erlaubt wäre. Ich denke eine einheitliche Linie ist die beste Lösung.“
Verlangen ist groß
Dennoch ist das Verlangen sein liebstes Hobby zu betrieben auch beim 23-Jährigen groß. „Es ist ein schwieriges Thema. Wenn es erlaubt wäre in der Halle unter eine Hygienekonzept zu spielen, wäre die Versuchung bestimmt da. Aber aktuell ist einfach nicht die Zeit um Tennis zu spielen“, weiß Wallasch den Ernst der Lage einzuschätzen. Das Tennis spielen an sich sieht er gar nicht als größte Hürde. Eher, dass man vor und nach dem Spielen Kontakt zu seinem Gegner oder Trainingspartner hat. „Ich fühle mich dabei nicht gut. Es ist ja aktuell Alarmstufe Rot. Tennis passt gerade einfach nicht.“
Wer Tennis selbst spielt, weiß wie abhängig die Leistungen vom Trainingspensum sind. Dennoch sind Wallasch keine Gefahr, dass die Pause ihn zu sehr aus der Form bringt. „Sorgen mache ich mir nicht. Im Frühjahr beim ersten Lockdown hat das ja auch gut geklappt. Aktuell gehe ich zwei- bis dreimal in der Woche laufen und probiere jeden Tag 100 Liegestütz und 100 Sit-ups zu machen. Da ich im Homeoffice bin, lässt sich das gut organisieren.“
Intensives Fitnesstraining
Die Mannschaft hat von ihrer Trainerin den Appell erhalten im Fitnessbereich zu tun. „Wir sollen die Pause quasi nutzen, um noch stärker daraus zu kommen. Und das funktioniert auch ganz gut“, so Wallasch weiter. Dabei ist der 23-Jährige auch kreativ. Zusammen mit seinem Teamkollegen Jonas Menke hat er neulich beispielsweise den Trimm-Dich-Pfad im Mendener Stadtwald absolviert. „Danach waren wir auch echt gut platt“, lacht der 23-Jährige.
Abseits vom Sport verbringt Wallasch Weihnachten in seiner Heimat in Menden. Aber auch auf das Fest hat die Corona-Pandemie ihren Einfluss. „Es wird nicht wie in den letzten Jahren ablaufen. Früher haben wir viel mit der Familie gefeiert - auch im großen Kreis. Ich bin auch jemand, der an Weihnachten die Familie den Freunden vorzieht. In diesem Jahr ist das aber alles leider nicht möglich. Daher feiern wir nur im engsten Kreis und hoffen, dass es im nächsten Jahr wieder besser aussieht. Weihnachten wird dieses Jahr schon anders.“