Oesbern. Als die Formkurve wieder nach oben zeigt, bremst Corona die Oesberner Frauen aus.

Eigentlich sollte es DIE Saison für die Landesliga-Fußballerinnen des SV Oesbern werden. Die Westfalenliga war das erklärte Ziel der Balltreterinnen vom Lendringser Habicht-Sportplatz. Die Vorbereitung verlief optimal - doch dann kam alles anders. Die Niederlagen gegen die SpVg Herne-Horsthausen und den SC Union Bochum-Bergen sorgten frühzeitig für erste Rückschläge. Nach dem 3:0-Sieg über die SG Albaum/Heinsberg sollte eine Aufholjagd gestartet werden. Stattdessen sorgte das Corona-Virus für eine neue Saisonunterbrechung.

„Dass der Lockdown notwendig war, wissen wir. Es ist aber schon anstrengend - zumal keiner weiß, wie und wann es wieder weitergeht. Die vergangene Saison war durch den Saisonabbruch schon außergewöhnlich. Jetzt wird die neue Saison auch diesen nicht zu planenden Verlauf nehmen“, sagt SVÖ-Trainer Marcus Potthoff frustriert.

Tabellenspitze erst einmal aus dem Blick

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„Was soll man denn auch sagen?“, weiß der Coach, dass der Fußball aktuell nur eine Nebenrolle spielt. Ob für seine Mannschaft in dieser Spielzeit noch etwas möglich ist? Daran mag er sich nicht beteiligen. „Das ist mir zuviel Spekulation. Wenn ich jetzt nur auf die Tabelle schaue, dann wäre für uns erstmal alles gelaufen. Normalerweise wäre es jetzt in diesen Wochen darum gegangen, dass der Rückstand zur Spitzengruppe nicht abreißt“, erklärt der Oesberner.

Wobei sich beim Bauunternehmer der Blick verfinstert, wenn er an die Niederlagen gegen Horsthausen (2:4) und Bochum-Bergen (3:4) denkt. „Da waren wir nicht die schlechtere Mannschaft. Wir haben da unsere Chancen nicht genutzt. Wir hätten in Horsthausen nach fünf Minuten eigentlich 5:0 führen müssen. Was dann folgte, war eine Katastrophe“, erinnert sich Potthoff an die beiden Auftritte.

Training in Eigenverantwortung

Die Damen haben für den Monat November Hausaufgaben vom Trainer bekommen. „Sie sollen schon zwei, dreimal die Woche Laufen gehen und etwas für sich tun“, betont Potthoff. Der Trainer ist sicher, dass diese Aufgaben auch erledigt werden. „Der größte Teil der Mannschaft ist so vernünftig. Es gibt zwei, drei Spielerinnen die sehen das lockerer. Doch das bleibt dem Coach nicht verborgen. Sie können ja allein oder zu zweit etwas machen“, verzichtet Potthoff auf eine Überprüfung der Aktivitäten. „Ich habe immer etwas für mich gemacht“, sagt „Atha“ Skoupra.

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Die Torjägerin des Landesliga-Teams macht deutlich, dass sie die gemeinsamen Trainingseinheiten vermisst. „Ich habe mich am Mittwoch dabei erwischt, wie ich mich gefragt habe, was mache ich eigentlich zu Hause. Ich muss doch beim Training sein“, verschweigt „Atha“ die Sehnsucht nach den Übungsabenden unter Flutlicht nicht. Natürlich kann die Griechin über den Verlauf der weiteren Saison nur spekulieren.

Wie geht es weiter?

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„Es weiß doch keiner, wie es weitergeht. Ich wünsche mir nur, dass es irgendwann mal wieder alles normal verläuft. Die nächste Unterbrechung wegen Corona im kommenden Jahr will doch keiner“, wünscht sich Skoupra wieder Normalität in ihrem Kicker-Leben. Den verpatzten Saisonstart sieht sie nicht so dramatisch. „Wir haben doch beim 3:0 gegen Albaum/Heinsberg die passende Antwort gegeben. Und die waren noch ungeschlagen“, ist für Skoupra mit dem SVÖ immer noch zu rechnen.

Doch letztlich hängt alles davon ab, wann der Landesligist wieder auf den Platz darf. „Die Gesundheit ist wichtiger“, wissen Marcus Potthoff und „Atha“ Skoupra, dass der Fußball eben nur die schönste Nebensache der Welt ist.