Menden. Während viele Golfclubs mit schwindenden Mitgliederzahlen zu kämpfen haben, kann der GC Unna-Fröndenberg gelassen bleiben. Das sind die Gründe.

Dass Golfen ein Sport für Eliten sei, ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Die Mitglieder in den Vereinen spiegeln die gesamte Breite der Gesellschaft wider. Und das macht für die Golfer den Reiz aus.

„Beim Golfen sind alle Schichten anzutreffen. Hier spielt der Arzt genauso wie der Anwalt, der Polizist oder der normale Arbeiter“, betont Frank Kämmerling, Vize-Präsident des Golfclubs Unna-Fröndenberg. Wer auf die Plätze schaut, sieht Kämmerlings Worte bestätigt. Klassenunterschiede gibt es beim Golfen nicht. „Das Schöne am Golfen ist, dass wir uns alle duzen. Alle Spieler sind gleich. Da spielt es keine Rolle, was jemand beruflich macht. Ich habe auch in all den Jahren, in denen ich Golf spiele, nie erlebt, dass ich gesagt habe: Ich heiße Werner und mein Gegenüber sagte ,Ich bin der Herr Müller’. So etwas gibt es hier nicht“, ergänzt Werner Siepmann, Präsident des Golfclubs Unna-Fröndenberg.

Aufnahmestopp bei Mitgliedern

Während viele Golfclubs mit schwindenden Mitgliederzahlen zu kämpfen haben und sie sich nun erst dem Breitensportlern öffnen, ist am Schwarzen Weg genau das Gegenteil der Fall. „Wir haben einen Aufnahmestopp, weil wir an den Grenzen des Machbaren angekommen sind. Unser Platz ist nicht nur in einem exzellenten Zustand, auch unser Vereinsleben ist toll. So etwas spricht sich herum und deshalb wollen auch viele bei uns Mitglied werden. Und wenn man die Preise sieht, dann sind wir mit Abstand die günstigsten“, erklärt Siepmann.

980 Euro kostet der Jahresbeitrag im Golfclub Unna-Fröndenberg. Eine Aufnahmegebühr gibt es nicht. „Das ist der Vorteil von uns. Wir sind als Verein organisiert und nicht als Betreibergesellschaft. Diese müssen von ihren Mitgliedsbeiträgen die Umsatzsteuer abführen und und haben somit eine andere Kostenstruktur“, erläutert Siepmann den Unterschied in der Organisation.

Jugendliche sind immer willkommen

Wobei Aufnahmestopp nicht bedeutet, dass keine Mitglieder mehr aufgenommen werden. „In jedem Verein treten auch immer wieder Mitglieder aus. Wenn bei uns fünf austreten, dann nehmen wir auch fünf neue auf. Nur darüber hinaus nehmen wir keine neuen Mitglieder mehr auf“, konkretisiert Frank Kämmerling die Regelung des Vereins.

Mehr als 1150 Mitglieder. Durchschnittsalter liegt bei 55 Jahren

Mehr als 1150 Mitglieder zählt der Golfclub Unna-Fröndenberg. Darunter sind alle Altersklassen vertreten. Vom Kind und Jugendlichen bis zum mehr als 90 Jahre alten Senior, der immer noch Spaß am Sport und der Aktivität im Freien hat. „Golf kann jeder spielen, egal in welchem Alter. Das Durchschnittsalter bei uns liegt bei 55 Jahren“, weiß der Mendener Werner Siepmann zu berichten.

Doch auch unter den Jugendlichen ist das Interesse groß. „Viele Jugendliche sind über ihre Eltern zum Golfspielen gekommen. Sie wurden als Kinder mitgenommen, haben irgendwann selbst einen Schläger in die Hand genommen und sind dann vom Virus infiziert worden“, sagt Frank Kämmerling, dass der Weg zum Grün oft über die Eltern führt. Der Vorteil für junge Golfer: „Bei Kindern und Jugendlichen haben wir kein Aufnahmestopp. Die nehmen wir immer.“ Für die jungen Mitglieder gibt es zahlreiche Angebote wie zum Beispiel Ferienfreizeiten, die während der Coronazeit jedoch ausfallen mussten.

GCUF kooperiert mit Golfvereinen aus der Region

Mitglieder anderer Golfvereine sind auf dem Platz natürlich weiterhin willkommen. „Die können natürlich immer kommen. Wir hatten zwischenzeitlich nur die Einschränkung, dass wir an Wochenenden keine Gruppen anderer Vereine aufgenommen haben, damit wir unseren Mitgliedern nach dem Lockdown genügend Spielzeiten anbieten können. Doch das ist nun auch wieder anders und jeder kann kommen“, sagt Werner Siepmann.

Der Golfclub Unna-Fröndenberg kooperiert dabei mit einigen Golfvereinen aus der Region. „Das wird dann über das Greenfee geregelt. Die Mitglieder der Kooperationsvereine zahlen weniger als die Gäste anderer Vereine. Sie zahlen die Hälfte, also nur 30 statt 60 Euro. Das gilt umgekehrt dann auch für unsere Mitglieder, wenn sie bei den entsprechenden Vereinen spielen“, erklärt Siepmann die Regelung.