In Düsseldorf soll ein Musikkonzert vor 13.000 Fans stattfinden dürfen, aber zum Balve Optimum dürfen nur 300. Ein Kommentar dazu.

Das – ist absolut nicht nachzuvollziehen.

In Düsseldorf darf Anfang September aller Voraussicht nach ein Musikkonzert vor 13.000 Zuschauern über die Bühne gehen. In Balve aber ist es nicht möglich, Mitte September ein Reitturnier mit nur 1000 Zuschauern durchzuführen. Um im Bild zu bleiben: Da wiehert der Amtsschimmel, aber lauthals.

Denn die Genehmigungsbehörde Stadt Balve bezieht sich ebenso wie der Märkische Kreis auf Paragraf 9 der aktuell gültigen Corona-Schutzverordnung des Landes NRW. Hier geht es um Sportveranstaltungen, Reitturniere werden sogar explizit genannt – und dieser Paragraf sieht keine Ausnahme von der Zuschauergrenze 300 vor. In Paragraf 8 „Kultur“, und unter diesen fallen Musikkonzerte, sieht das bei entsprechenden Hygiene- und Sicherheitskonzepten anders aus.

Die Corona-Schutzverordnung gibt der heimischen Verwaltung und Politik bei der Zurückweisung des von den Optimum-Organisatoren erarbeiteten Hygiene- und Sicherheitskonzepts also Rückendeckung. Die Frage aber ist: Warum? Warum ist ein Konzert vor 13.000 Menschen weniger gefährlich als ein Reitturnier vor 1000?

Mit Verlaub: Das ist lächerlich.

In Balve würde von auf Abstand sitzenden maskierten Menschen höchstens applaudiert, wenn ein Reiter ohne Fehler den Springparcours absolvierte. In Düsseldorf wird unter der Maske mitgesungen und es wird niemand auf den Sitzen sitzen bleiben, wenn Sarah Connor ihre Show abzieht.

Auch mit dem Balve Optimum war die Landesregierung befasst. Sie blieb hart, während sie gegenüber mutigen Politikern und Verwaltungen der Landeshauptstadt, einknickte – wenn auch mit Notausgang Corona-Infektionszahlen.

Schöne Grüße aus der Provinz.