Menden. Was den B-Junioren des BSV Menden passiert ist klingt verrückt, aber Corona macht es möglich.

Die B-Junioren des BSV Menden spielen in der kommenden Saison in der Bezirksliga. Der Fußballkreis Iserlohn hat die Mannschaft von Fabian Augustin als Aufsteiger gemeldet. Durch den Saisonabbruch wirkt der Aufstieg äußerst kurios. Ist aber hochverdient.

Ein Blick auf die Zahlen beeindruckt. Ungeschlagen an der Tabellenspitze. Kein Gegentor bekommen. Alle Spiele zweistellig gewonnen. So gesehen, ist die U17-Mannschaft des BSV Menden der absolut verdiente Aufsteiger aus der Kreisliga A Iserlohn in die Bezirksliga. Kurios wird es aber, wenn man auf die Zahl der ausgetragenen Spiele schaut. Hier steht eine Eins. Nur einmal konnte die Mannschaft aus dem Huckenohl in der Meisterschaftsrunde auflaufen, bevor die Corona-Pandemie die Spielzeit vorzeitig beendete.

Einziges Spiel zweistellig gewonnen

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Dieses eine Spiel hat die Mendener Mannschaft mit sage und schreibe 21:0 gewonnen - gegen die eigene Zweitvertretung. „Es waren eigentlich ungünstige Voraussetzungen für die Mannschaft“, sagt Dirk Henneböhl, Vorsitzender des BSV Menden.

Was der Hönnestädter damit meint, zeigt sich mit einem Blick auf die Vorrunde. Bereits in der Qualifikationsrunde im Herbst marschierte das Team unaufhaltsam nach vorne. In sieben Spielen wurden sieben Siege gefeiert und mit 73:2-Toren ein Schnitt von mehr als zehn Toren pro Spiel herausgeschossen.

„Aufgrund der Tatsache, dass einige Mannschaften nicht gegen die Jungs angetreten sind, fehlte ihnen die Spielpraxis. Sie hatten also schon vor Corona mit Corona zu kämpfen“, erklärt Henneböhl, dass die Nachwuchskicker bereits Erfahrungen mit Spielausfällen gesammelt haben. Ein generelles Problem im Jugendbereich. „Ich weiß auch nicht, warum das so ist und viele Mannschaften ihre Spiele absagen. Das ist kein gutes Zeichen für den Jugendfußball“, mahnt Henneböhl und ergänzt, „dass es so sein kann, dass viele Jungs die Lust am Fußball verlieren, wenn sie wochenlang nicht spielen können.“

Saisonziel war der Aufstieg

Dass die B-Junioren das Zeug haben würden, um die Meisterschaft mitzuspielen, war den Mendenern bereits vor der Saison klar. „Unser Ziel war es schon, um den Aufstieg mitzuspielen“, erklärt Sven Haberkorn, Jugendleiter des BSV Menden.

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Insofern ist es alles andere als überraschend, dass die Verantwortlichen des Kreisjugendausschusses keinerlei Bauschmerzen dabei hatten, den BSV als Aufsteiger zur Bezirksliga zu nominieren. „Das kommt uns schon gelegen. Wir haben noch lange gezittert nach dem Abbruch, ob wir aufsteigen dürfen, haben uns dann aber sehr darüber gefreut, dass es noch geklappt hat“, freut sich Haberkorn darüber, dass die Mannschaft nun in der Bezirksliga spielt.

Neben den C- und D-Junioren ist die U17 nun die dritte Mendener überkreisliche Mannschaft. „Der Unterbau ist schon sehr gut aufgestellt“, lobt Dirk Henneböhl die Jugendarbeit im eigenen Verein.

Oben mitspielen

Verstecken muss sich die Mendener Mannschaft in der kommenden Saison nicht. „Sie wird eher noch stärker werden als in der abgelaufenen Saison“, ist Haberkorn sicher. Da klingt das Saisonziel auch nicht vermessen, wenn der Jugendleiter formuliert, „dass wir oben mitspielen wollen. Zumindest in unserer Wahrnehmung. Wir müssen natürlich erst einmal gucken, wie wir aus der Coronapause herauskommen. Das wird den anderen Mannschaften auch so gehen“, weiß Haberkorn.

Mit der Staffel 3 haben sich die Mendener arrangiert. „Das ist das, was wir vermutet haben. Das ist eine gute Gruppe. Aber selbst wenn es anders gekommen wäre, hätten wir die Gegner so akzeptieren müssen, wie sie gekommen wären“, sagt der Jugendleiter abschließend.