Menden. Die Vorbereitung der SG Menden Sauerland auf die neue Saison ist speziell.

Seit einigen Wochen läuft für Drittliga-Handballer der SG Menden Sauerland wieder der Trainingsbetrieb. Es ist für den heimischen Handball-Branchenführer in Zeiten von Corona schon eine ungewohnte Einstimmung auf die kommende Spielzeit. Die WESTFALENPOST sprach mit Ingo Stary, dem neuen Trainer der SG, über die ersten Wochen als Rudelführer der Wölfe.


Ingo Stary, am 18. Juli steht beim DHB eine Sitzung der Spielkommission auf der Tagesordnung. Danach soll es eine einheitliche Sprachregelung geben, wie es mit der Saison 2020/2021 laufen soll. Hat der Coach an diese Sitzungen auch Erwartungen?

Ingo Stary: Die aktuelle Situation erfordert von uns Trainern eine hohe Flexibilität was die Trainingsplanung und -steuerung angeht, da wir bislang keinen konkreten Starttermin für die neue Saison vorliegen haben. Nach der besagten Sitzung wird es hoffentlich einen klaren Plan inklusive einem angepeilten Starttermin geben, so dass wir ein Ziel vor Augen haben, auf das wir hinarbeiten und uns vorbereiten können.


Sie sind jetzt seit einigen Wochen Chef der Wölfe. Haben Sie sich bereits eingewöhnt?
Ja, wir haben am 2. Juni mit der Vorbereitung begonnen und ich denke die Eingewöhnung ist bereits abgeschlossen. Auch an die etwas weitere Anreise, im Vergleich zu meinem vorherigen Verein, habe ich mich gewöhnt.


Wie liefen die ersten Einheiten mit ihrem neuen Team? Und wie groß sind die Einschränkungen durch Corona? Denn das Virus dürfte den Handball noch lange begleiten...
Da die Jungs seit Mitte März keinen Ball mehr in der Hand hatten, habe ich zu Beginn der Vorbereitung großen Wert auf handballspezifische Übungen mit Ball in Kleingruppen gelegt. Weil zu dieser Zeit jeglicher Körperkontakt untersagt war, musste man schon an der einen oder anderen Stelle kreativ werden im Training. An das aktuell aufgelegte Hygienekonzept haben wir uns auch bereits gewöhnt und freuen uns, dass wir zurzeit mit Körperkontakt in Kleingruppen trainieren können.


Ihre neue Mannschaft - wie ist ihr Eindruck von Kevin Peichert, Sebastian Loos und Co.?
Der erste Eindruck ist durchweg positiv, mir macht es Spaß mit der Mannschaft zu arbeiten. Alle ziehen an einem Strang und unsere Neuzugänge sind schon super integriert. Wichtig ist mir, dass die Spieler motiviert sind und insgesamt eine professionelle Einstellung mitbringen. Das ist der Fall. Besonders freut es mich, dass wir in relativ kurzer Zeit einen ersten „Sprung“ im athletischen Bereich nachweisen konnten.


Ein Problem, das es zu Ihrem Dienstantritt bei den Wölfen gab, war die doch recht knappe personelle Besetzung der Mannschaft. Mit Maurice Meurer gibt es einen externen Drittliga-erprobten Zugang. Wird da noch etwas passieren?
Wir freuen uns, dass wir Maurice verpflichten konnten, sind aber weiterhin auf der Suche nach Verstärkungen für den Rückraum. Gerade im rechten Rückraum haben wir noch einen dringenden Handlungsbedarf. Ich hoffe, dass wir in der nächsten Zeit positive Nachrichten verkünden können, denn unser Kader ist bislang noch nicht komplett.


Es gibt aber sicherlich auch einige Überraschungen. Was hat sie in Ihren ersten Wochen am meisten überrascht?
Überraschungen gab es bislang keine.


Die Fans der SG sind sicherlich neugierig auf die neue Mannschaft. Wird es bald auch eine Möglichkeit geben, dass man sich das Team anschauen kann? Natürlich unter den notwendigen Corona-Bedingungen.
Im August und September sind einige Testspiele vorgeplant. Leider wissen wir aktuell noch nicht, ob, bzw. unter welchen Auflagen, diese Testspiele stattfinden können. Aber die Zeit wird kommen in der wir jegliche Unterstützung von unseren Fans brauchen werden.


Und zum Schluss: Wieviel Wolf steckt schon in Ingo Stary?
Eines kann ich sagen: Jeder mit Handballsachverstand weiß wie herausfordernd die nächste Saison für uns wird. Ich für meinen Teil werde alles geben um gemeinsam mit der Mannschaft das „Handballwunder von Menden“ zu schaffen – ein weiteres Jahr in der 3. Liga.