Bösperde. Nach vier Kreuzbandrissen ist Schluss mit der aktiven Karriere des Felix Thier. Jetzt freut er sich auf den nächsten Schritt.

Folgenschwere Verletzungen haben die aktive Laufbahn von Linkshänder Felix Thier gravierend beeinflusst. Der 23-jährige Handballer musste seine hoffnungsvolle Karriere nach dem vierten Kreuzbandriss unfreiwillig beenden. Der gelernte Industriekaufmann, der zuletzt für den Drittligisten SG Menden Sauerland Wölfe gespielt hat, bleibt dem Handballsport jedoch treu. Er wird in der neuen Saison die Rolle des Co-Trainers beim Handball-Landesligisten DJK SG Bösperde übernehmen. Wir haben mit dem angehenden Assistenztrainer unter anderem über Neuorientierung, die Kontaktaufnahme und Vorbilder gesprochen.


Felix Thier, wie ist der Kontakt zur DJK Bösperde zustande gekommen?
Felix Thier:
Der Kontakt ist über Henne Ernst (Trainer der DJK, Anm. d. Redaktion) und Joshua Schefers (Sportlicher Leiter der DJK, Anm. d. Redaktion) zustande gekommen. Die beiden hatten mich kontaktiert.


Wie lange haben Sie überlegt, ehe Sie zugesagt haben?
Etwas Bedenkzeit habe ich mir natürlich genommen nach unserem Gespräch, wenn ich eine Aufgabe angehe, stehe ich auch zu 100 Prozent dahinter. Am Ende ist mir die Entscheidung aber doch leichtgefallen.

Ist Bösperde der Beginn Ihrer Trainerkarriere?
In Bösperde werde ich die Aufgaben des Co-Trainers übernehmen. Eine komplette Trainerstelle ist es nicht. Ich würde es als Herantasten bezeichnen.

Haben Sie bisher Erfahrungen als Trainer sammeln können?
Ich habe in Minden schon etwas Erfahrung im Jugendbereich gesammelt.


Wollen Sie langfristig eine Trainerlizenz erwerben?
Das kann ich so noch gar nicht beantworten. Ich bin da, um Henne zu unterstützen. Aber auf Dauer schadet es bestimmt auch nicht, wenn man als Co-Trainer eine Lizenz vorweisen kann.


Wer ist Ihr Vorbild als Trainer?
Da habe ich tatsächlich gar kein richtiges Vorbild. Als Spieler habe ich immer gerne mit Sebastian Bagats in Minden und Micky Reiners in Menden zusammengearbeitet.


Gibt es schon Absprachen, wie Ihre Rolle bei der DJK an der Seite von Cheftrainer Hendrik Ernst aussehen wird?
Die Absprachen gibt es natürlich. Ich werde Henne im Training und im Spiel unterstützen und werde versuchen, meine Erfahrung, die ich in vier Jahren bei der SG Menden Sauerland und auch zuvor im Jugendbereich in Minden und Ahlen gesammelt habe, weiterzugeben.


Nach mehreren Kreuzbandrissen haben Sie ihre aktive Laufbahn als Handballer beenden müssen. Wie halten Sie sich fit?
Insgesamt waren es vier Kreuzbandrisse. Ich gehe laufen und bin mittlerweile beim TC Menden aktiv und versuche, meine Tenniskarriere voran zu treiben. Aktuell befinde ich mich in den Alpen zum Wandern. Ich versuche, mich einfach so gut es geht, fit zu halten.


Haben Sie Lehren aus Ihrer Verletzungsmisere ziehen können?
Ich habe viel über die Verletzungen nachgedacht. Ändern kann man es am Ende nicht.


Welchen Faktoren sind für den Handballsport nach der Corona-Krise aus Ihrer Sicht besonders wichtig?
Am wichtigsten ist natürlich, dass alle gesund bleiben und die Pläne für die neue Saison dies auch berücksichtigen. Ich würde mir wünschen, dass dem Sport nicht allzu viele den Rücken zu kehren, wenn es noch etwas dauert, bis alles wieder im Normalzustand ist. Außerdem müssen die Jungs auch alle langsam wieder ran geführt werden, da das letzte Spiel im März absolviert wurde. Ich freue mich jedenfalls drauf, wenn es richtig los geht.