Menden. Sie hatte mit Übergewicht zu kämpfen, hat die Herausforderung angenommen und Gewohnheiten umgestellt. Jetzt ist ein Leben ohne Sport undenkbar.

Ein Leben ohne Sport ist für Sarah Pallas undenkbar. „Sport macht mich einfach glücklich", sagt sie und lacht. Doch das war nicht immer so. Die heute 33-Jährige hat lange gebraucht, um sich in ihrem Körper wohl zu fühlen. Mittlerweile macht sie jeden Tag in der Woche Sport, steht dafür auch um drei Uhr nachts auf und teilt ihren Alltag täglich mit ihren Abonnenten auf Instagram.

„Ich glaube ich war der unsportlichste Mensch, den ich kenne", erzählt Sarah und schmunzelt. Sie habe es überhaupt nicht gemocht, sich mehr zu bewegen als nötig. Auch gesunde Ernährung war eher ein Fremdwort für die Menderin.

Einfach das essen, worauf man Lust hat, egal ob es viel Zucker oder Fett beinhaltet. Ihre Mutter hat sie vor rund acht Jahren dann überzeugt: „Sie sagte mir: ,Kind, du bist ganz schön dick geworden.' Und Mütter haben ja eigentlich immer Recht." Wenn Bekannte oder Freunde dasselbe zu der 33-Jährigen gesagt haben, habe sie es schlichtweg ignoriert, doch als ihre eigene Mutter diesen Satz von sich gab, habe es bei Sarah eine Art Schalter umgelegt. „Ich wollte etwas ändern."

Erst die Ernährung, dann der Sport

25 Kilogramm hat die gelernte Industriekauffrau insgesamt abgenommen. „Zu Beginn stand gar nicht der Sport für mich im Vordergrund, sondern die Ernährungsumstellung." Wichtig sei dabei, keine Diät zu machen, die zeitlich begrenzt ist, sondern für eine dauerhafte Veränderung zu sorgen. Ihr damaliger Partner brachte sie dann zum Sport.

„Er war total fitnessbegeistert und ging regelmäßig ins Fitnessstudio", erzählt Sarah Pallas. Dadurch sei sie häufig mitgekommen. Doch irgendwie fühlte sie sich unwohl zwischen all den Sportlern. „Das war einfach nicht meins." Also wollte sie eine andere, bessere Lösung für sich selbst finden. „Ich fing an Homeworkouts zu machen und mir mein eigenes Equipment zu kaufen."

Begeisterung hält an

Heutzutage hat die 33-Jährige zwar einen neuen Freund, doch die Begeisterung für den Sport ist geblieben. „Ich habe mittlerweile mein eigenes Fitnessstudio zuhause", sagt die Mendenerin. Einen kleinen sogenannten Home-Stepper, einen Cross-Trainer, mehrere Hanteln, Matten und das „was man eben so braucht". Auf ihr eigenes Reich ist die Industriekauffrau sehr stolz.

„Bei der Arbeit sitze ich meist den ganzen Tag, da freue ich mich immer schon zuhause meine Workouts zu machen." Und diese macht Sarah Pallas nicht nur für sich selbst. Sie filmt ihre Trainingseinheiten und lädt diese auf ihrem Instagram-Profil hoch. Anfangs sei es ein ungewohntes Gefühl gewesen. „Irgendwie war es komisch, mich selbst zu filmen und dabei mit mir selbst zu sprechen", sagt sie und lacht.

Doch nach und nach kam die Routine. Nun, rund anderthalb Jahre später, zieht Sarah Pallas ein Fazit: Das Filmen, die regelmäßigen Beiträge, Fotos und Stories haben sie weitergebracht. „Eigentlich bin ich ein sehr schüchterner Mensch und mag es nicht vor anderen Leuten zu sprechen." Doch dank der Videos, die sie selbst dreht, habe sich genau das geändert. „Heutzutage macht es mir einfach nur Spaß."

Anreize geben

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Neben Workouts zeigt die 33-Jährige auch Tipps und Tricks für die richtige Ernährung. Das müsse aber trotzdem jeder für sich entscheiden, sie kann nur Anreize geben, betont Pallas. Regelmäßig lädt sie ihre Rezepte hoch und veröffentlicht Bilder von ihren zubereiteten Gerichten. Ernährung ist ebenfalls etwas, was in dem Leben der Mendenerin eine wichtige Rolle spielt.

„Ich bereite meist immer sonntags mein Essen für die ganze Woche vor." So könne sie ihre Mahlzeiten problemlos mit zur Arbeit nehmen. Auch wenn ihre Arbeitskollegen häufig sagen, dass sie sich mal etwas gönnen soll, bleibt Sarah standhaft. Doch das habe keineswegs etwas damit zu tun, dass sie sich Dinge verbietet. „Ich habe einfach kein Verlangen nach Süßigkeiten oder Fast Food." Stattdessen ist sie ein Fan von Haferflocken, Gemüse und Fisch.

Auch wenn Sarah Pallas weiß, dass es nicht die Norm ist, jeden Tag in der Woche Sport zu machen, fühlt sie sich gut dabei. „Das ist aber keineswegs normal, weiß ich ja, aber so lange man sich dabei gut fühlt, ist es okay, finde ich."

Mithilfe des Sports, der Ernährungsumstellung und das Ganze auf sozialen Plattformen zu teilen, hat die Mendenerin gelernt sich selbst zu akzeptieren, ist selbstbewusster geworden und versucht andere zu motivieren. Denn sie sagt ganz klar: „Wenn man etwas ändern möchte, einfach machen. Nicht sagen, ,ich fange morgen an'. Fang jetzt an, zieh dir deine Sportsachen an und los geht’s."