Menden. Sportlichen Wettbewerb während der Coronazeit? Klingt paradox, doch genau das haben die Sportler der DJK Bösperde geplant. Auf besondere Weise.
Seit nunmehr sechs Wochen liegt der Spielbetrieb brach. Die Sportler in Menden sitzen zuhause und vertreiben sich die Zeit. Ihrem Hobby können sie dabei nicht nachgehen. Das wollen einige Sportler der DJK Bösperde nun ändern und rufen die erste Mendener Stadtmeisterschaft aus - an der Playstation.
Was tun, wenn man dank der Corona-Krise nicht auf den Sportplätzen oder in den Hallen spielen kann? Max Wergen, Co-Trainer der Handballer der DJK Bösperde kam gemeinsam mit einigen Mitspielern die passende Idee: Warum nicht virtuell gegeneinander spielen?
Mehrere Spieltage pro Woche
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An der Playstation in der beliebten Fußballsimulation Fifa 20. Hier können die Teilnehmer jeweils einzeln zuhause sitzen und über das Internet gegeneinander antreten. „Wir planen in der Vorrunde mehrere Gruppen in denen jeweils die ersten beiden Mannschaften weiterkommen“, erklärt Max Wergen, wie sich die Initiatoren der DJK Bösperde das Turnier vorstellen. Gespielt werden soll an mehreren Spieltagen unter der Woche. Anstoß ist jeweils um 19 Uhr.
Gespielt wird jeweils zweimal sechs Minuten. Die Anzahl der Spieltage richtet sich nach der Teilnehmerzahl. „Wir sind ja recht flexibel aufgestellt, da ist es egal ob 16 oder vielleicht sogar 32 Mannschaften an dem Turnier teilnehmen“, verspricht Max Wergen, dass es für jeden Verein einen Platz im Turnier gibt.
Jeder Verein entscheidet sich für eine Mannschaft mit der maximalen Stärke von 85 Punkten, damit eine maximale Chancengleichheit gewährleistet wird. Bei der Anmeldung geben die Vereine auch die Anzahl ihrer Spieler an, damit die Bösperder entscheiden können, in welcher Mannschaftsstärke die jeweiligen Teams antreten können.
Livestream für Fans zuhause
Startschuss am 4. Mai
Der Startschuss zur Mendener Fifa-Stadtmeisterschaft soll am Montag, 4. Mai mit dem ersten Spieltag der Vorrunde fallen.
Mannschaften, die an der Stadtmeisterschaft teilnehmen möchten, können sich bei der DJK Bösperde melden.
Ansprechpartner für die Vereine ist Steffen Kampmeiner unter esports@djkboesperde.de.
Damit auch die Fans der Vereine bei den Spielen ihrer Mannschaften mitfiebern können, die nicht aktiv mitspielen, planen die Bösperder, die Endrundenspiele über die Gamingplattform Twitch live zu streamen. „Wir haben uns einen Account eingerichtet und würden die Zugangsdaten an die jeweiligen Mannschaften weitergeben, damit sie den Stream starten können. Sie müssen sich also um nichts selbst kümmern. Das übernehmen wir. So haben auch die Fans ein emotionaleres Erlebnis, wenn sie die Partien ihrer Mannschaften zuhause mitverfolgen können“, erklärt Max Wergen.
Dabei erstellen die Organisatoren bei den Streams jeweils Grafiken mit den realen Logos der Vereine, die zum Start angezeigt werden. „Theoretisch könnten sich die Mannschaften auch editieren und dann auch unter ihrem Namen spielen. Da das sehr aufwendig ist, verzichten wir bei unserem Premierenturnier da drauf und bieten die Overlay-Grafiken an“, sagt Wergen.
Wie lange das Turnier dauern wird, ist erst klar, wenn alle Mannschaften gemeldet haben. „Wir wollen nicht, dass es zu lange dauert, weil wir natürlich nicht möchten, dass die Vereine die Lust verlieren“, betont Wergen. Mit Steffen Kampmeier haben die Bösperder einen Ansprechpartner für die Vereine gefunden, der sich bei der DJK federführend um das Projekt E-Sport kümmern wird.
Gewinner bekommt Preise
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Mit den virtuellen Stadtmeisterschaften wollen die Bösperder vor allem eines schaffen: „Wir möchten die Vereine in Menden untereinander noch besser vernetzen. Diese Stadt hat sportlich ein riesiges Potenzial und in jedem Verein wird tolle ehrenamtliche Arbeit geleistet. Deshalb möchten wir diesen Vereinen eine Plattform bieten, um gemeinsam gegeneinander anzutreten“, erläutert der Bösperder Handballer.
Welche Sportart der jeweilige Verein betreibt, ist dabei egal. So können sich Fußballer, Handballer, Tennisspieler, Schwimmer, Turner und alle weiteren für das Turnier melden.
Die Gewinnermannschaft darf sich über attraktive Preise und einen Pokal freuen. „Wir haben unter anderem Menden-Gutscheine, weil uns ein großes Anliegen war, die Gastronomen in der Stadt zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass das Geld auch in der Stadt bleibt“, betont Wergen.