Menden. Das war abzusehen: Der Handballverband Westfalen verkündet den Abbruch der Saison und eine ungewöhnliche Berechnung der Abschlusstabellen.

Die Handballsaison ist beendet: Am Sonntagnachmittag teilte der Handballverband Westfalen mit, dass die aktuelle Spielzeit aufgrund der Coronakrise abgebrochen wird. Die Wertung erfolgt nach dem Norweger Modell.

Anders als in den Sportarten, die ihre Saison bereits beendet haben, verfahren die Handballer. Die Abschlusstabellen werden mithilfe eines Quotienten berechnet, damit auch die Mannschaften keinen Nachteil haben, die weniger Spiele absolviert haben, als ihre Konkurrenten. „Die getroffene Regelung über den Quotienten zu gehen ist für alle Mannschaften die gerechteste Lösung. So steigen die Mannschaften auf, die es nach dem bisherigen Saisonverlauf auch verdient haben“, lobt Stefan Wiesemann, Vorsitzender des Handballkreises Iserlohn-Arnsberg die getroffene Regelung.

Punkte geteilt durch Spiele mal 100

Der Quotient berechnet sich aus den erzielten Punkten, geteilt durch die Anzahl der Spiele und multipliziert mit 100. Meister und Aufsteiger wird es geben. Außerdem wird mit einer Wild-Card-Regelung den Mannschaften die Chance zum Aufstieg gegeben, die im Quotient knapp (weniger als 39,9 Punkte) hinter dem Meister liegen. Absteiger wird es nicht geben.

„Durch den Verzicht auf Absteiger bleiben alle Mannschaften in ihren Ligen, es wird also auch niemand benachteiligt“, betont Wiesemann.

SG-Frauen gerettet

Das ist eine Nachricht, die gerade bei den Frauen der SG Menden Sauerland für Freude sorgen wird, halten die Spielerinnen von Siggi Motzki-Biele doch so die Klasse in der Frauen-Verbandsliga, obwohl sie auf dem letzten Tabellenplatz stehen. Auch die Frauen der DJK Bösperde können aufatmen.

Bei den Herren-Landesligisten der DJK Bösperde, SG Menden Sauerland II und Westfalia Halingen ergeben sich keine signifikanten Änderungen, da alle Teams im Mittelfeld stehen.

Wie sich die einzelnen Ligen in der kommenden Saison darstellen werden, steht noch nicht fest. „In den kommenden Wochen werden wir uns zusammensetzen und darüber entscheiden, wie die Besetzung der einzelnen Ligen aussehen wird. Um eine Aufstockung wird man ja nicht herum kommen“, vermutet Wiesemann, der mit der getroffenen Lösung sehr gut leben kann, „Es war vernünftig, sich Zeit zu lassen, um so eine faire Lösung zu finden.“