Menden. Balve: Das life-Fitnessstudio hat sich für die Coronakrise eine ganz besondere Aktion ausgedacht. Am Dienstag soll’s los gehen. Und darum geht’s.

„Fratelli d’italia, l’italia s’è desta“ klingt es melodisch von den Balkons in Italien – es ist ein Bild, eine Situation, die die ganze Welt berührt. Die Italiener stehen zusammen gegen das Coronavirus und unterstützen einander mit dem Gesang ihrer Hymne.

Das „life“, ein Balver Fitnessstudio, möchte jetzt den Zusammenhalt in Balve aufleben lassen – unter dem Motto „Italien singt, Balve tanzt“.

Livestreams aus dem life

„Auch wir müssen schließen“ – das ist das erste, was einem Sportler, der die Website des life-Fitnessstudios in Balve aufsucht, ins Auge fällt. Eine traurige Situation, die aufgrund der Coronakrise momentan die Fitnessstudios im Umkreis ereilt.

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Doch Andrea Krüger, Geschäftsführerin des Balver Studios, weiß sich zu helfen – und plant eine ganz besondere Aktion. „Ab nächster Woche soll es bei uns Livestreams geben“, erklärt sie. Das ist aber nicht das spezielle: Das Fitnessstudio möchte nämlich den ersten Stream öffentlich machen – und möglichst viele Balver zum Mitmachen motivieren.

Eigener YouTube-Kanal

„Unser Tanzlehrer Elias Bchara ist ein Profi darin, Mengen zu begeistern“, erklärt Krüger. Und er soll im ersten Livestream auftreten. Am Dienstag um 18 Uhr wird er dann auf dem neuen YouTube-Kanal „life-Balve – Fit fürs Leben“ zu sehen sein.

Und Krüger wünscht sich, dass das Video möglichst viele Balver sehen und mittanzen. Auch Sportler aus anderen Städten seien natürlich eingeladen. „Jeder darf dazu kommen“, betont Krüger.

Vielleicht ein Preisausschreiben?

Und natürlich könne man – wenn es viele gibt, die mitmachen – auch im Anschluss an die Aktion eine Erinnerung daraus machen. „Man könnte vielleicht ein Preisausschreiben machen: Wer das beste Foto macht, gewinnt! Mal gucken“, überlegt Krüger.

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Vermutlich dauere es ja so oder so noch etwas, bis es mit dem normalen Betrieb weitergeht. „Also werden wir die Woche darauf vermutlich wieder so ein Video machen. Und die Mitglieder in Whatsapp-Gruppen werde ich auf jeden Fall bitten, ein paar Fotos zu posten“, freut sie sich.

Kurse zu regulären Zeiten

Schon vor kurzem hatte Krüger mit ihrem Team angefangen, auf Facebook und Co. Übungen zu posten – kleine Onlinekurse für alle Mitglieder und Sportler. „Die Rückmeldungen waren auch sehr positiv“, freut sie sich. Aber pro Beitrag und pro Video habe es immer nur eine Übung gegeben.

Eigenes Programm fürs life und Solidarität zwischen Studios

Die 45-minütige Livestream- Premiere mit dem neuen Programm „BREAX by Elias“ startet am Dienstag den, 7. April um 18 Uhr via YouTube. Der Kanal heißt „life-Balve Fit fürs Leben“.

Das life hofft auf eine große Resonanz – und möchte freiwillige Fotos und Videos von Teilnehmern auch eventuell weiterverarbeiten.

Momentan steht das life in engem Kontakt mit vielen anderen Fitnessstudios (unter anderem Hönne Vital und Ankari Fitness). Die Studios helfen sich gegenseitig.

Mehr Informationen zum Programm des Studios und Plänen gibt es auf der Homepage www.life-balve.de.

„Man muss dann halt immer wieder neu auf die Videos klicken. Das kann nerven“, erklärt die Geschäftsführerin die Problematik. Und gerade deshalb sei die Nachfrage nach Livestreams groß geworden.

„Die Leute möchten gerne zur gewohnten Zeit ihren gewohnten Kurs bei ihrem gewohnten Trainer machen“, weiß Krüger. Und mit Livestreams könnten dann die Kurse jeweils dann online gestellt werden, wenn sie auch normalerweise stattfinden würden.

Am Mittwochnachmittag hatte die Geschäftsführerin gemeinsam mit dem für die Zumbakurse bekannten Lehrer Bchara ihre erste Probe. „Das ist alles ziemlich neu für uns.“ Ab Dienstag soll es dann einen Kursplan geben.

Ein Weg voller Steine

Bis zu den fertigen Livestreams ist es allerdings nicht leicht gewesen, wie Krüger erklärt. Denn was sich zunächst anhört, als „drehe man einfach so eben schnell ein Video und stelle es online“, ist komplizierter als man denkt.

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Schon beim Namen „Zumba“ fängt es an: „Das Wort darf man offiziell nicht verwenden, weil’s ein geschützter Begriff ist“, erklärt Krüger.

Und auch die Benutzung der Musik ist natürlich nicht grad einfach: „Normalerweise haben wir die Gema-Rechte ja nicht für Onlinekurse.“ Doch es gibt gute Nachrichten: „Aber auch die lassen in dieser Zeit mit sich reden, sodass wir die Originalmusik nehmen dürfen“, freut sie sich.

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Andere Probleme habe auch die Suche nach der richtigen Plattform aufgeworfen. Letztendlich sei es dann – aufgrund der Benutzerfreundlichkeit – YouTube geworden. Hier braucht man schließlich auch keinen eigenen Account, um die Videos zu gucken.

Den Mitgliedern dankbar

Und mit den Onlinekursen hofft das life natürlich auch, seine Mitglieder weiterhin zu begeistern. Mitglieder, denen das life gerade in dieser schwierigen Phase sehr dankbar ist. „Erstmal habe ich natürlich den Kopf in den Sand gesteckt“, erklärt Krüger.

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Aber sie habe dann das große Glück gehabt, dass die Mitgliederbeiträge weiter abgebucht werden können. „Ich bin da wirklich total dankbar“, unterstreicht die Sportlerin.

So könnten momentan die laufenden Kosten des Studios bezahlt – und Existenzängste vermieden werden. Den Mitgliedern würde dann nach der Krise eine entsprechend lange beitragsfreie Zeit gegeben.

Klein und familiär

„Das Gute ist, dass wir ein kleines und sehr familiäres Fitnessstudio sind“, erklärt eine gerührte Krüger. „Wir haben uns auch mit dem gesamten Team in einem Video bei unseren Mitgliedern bedankt.“

Und genau diese Mitglieder sind am Dienstag um 18 Uhr gefragt, zuhause zu tanzen – so wie die Italiener auf ihren Balkons singen.

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