Menden/Westig. Emotional ging es am Sonntag in Westig zu. Ein Spieler soll dem Schiedsrichter einen Ball ins Gesicht geworfen haben.

Die Vorfälle häufen sich: Am Sonntag ist es im Iserlohner Kreisligafußball wieder zu einem Spielabbruch gekommen. Beim Spiel zwischen Tornado Westig und Menden Türk soll ein Spieler der Gäste gegen den Schiedsrichter tätig geworden sein.

Es lief die 63. Spielminute als die Situation eskalierte. Zu diesem Zeitpunkt führte Gastgeber Tornado Westig mit 3:1 in der Kreisliga B Ost gegen Menden Türk. In dieser Minute erzielten die Mendener den vermeintlichen Anschlusstreffer.

„Als unser Spieler den Ball dann aus dem Netz holen wollte, hat der Torhüter ihm ein Bein gestellt. Er ist gestolpert und dann standen beide Spieler sich Kopf an Kopf gegenüber. Das hat der Schiedsrichter als Kopfstoß gewertet“, schildert Halil Küpeli, Vorsitzender von Menden Türk die Szene, die den Abbruch einleitete.

„Es kam zu einer Rudelbildung und einem Kopfstoß eines Mendener Spielers gegen einen unserer Spieler“, erklärt Detlef Schröder, Vorsitzender von Tornado Westig und ebenfalls beim Spiel am Sonntag anwesend.

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Als der Schiedsrichter daraufhin die Rote Karte zeigte, soll der Spieler dem Schiedsrichter den Ball ins Gesicht geworfen haben. „Das war ein tätlicher Angriff gegen den Schiedsrichter und deshalb musste die Partie auch abgebrochen werden“, erklärt Staffelleiter Dieter Woltermann, der bereits am Sonntagabend den Sonderbericht des Schiedsrichters vorliegen hatte und das Schriftstück direkt an das Kreissportgericht weitergab, das nun über ein Ermittlungsverfahren entscheiden wird.

Dass es zu der Eskalation kam, ist für Schröder nicht verwunderlich. „Wir haben geführt, da habe ich noch zu meinem Nebenmann gesagt, dass gleich bestimmt noch was passieren würde. Es ist ja immer das gleiche mit manchen Mannschaften“, ärgerte sich der Vorsitzende über den Abbruch.

Kritik an Tornado-Zuschauern

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Vorwürfe, die man auf Seiten von Menden Türk so nicht stehen lassen möchte. „Es gibt in Westig immer Probleme mit ausländischen Mannschaften. Das sollte man mal hinterfragen. Unsere Spieler sind ständig von Außen provoziert worden, bis das Temperament hochgekocht ist“, kritisiert Küpeli auch das Verhalten der Westiger Zuschauer.

Von dem Wurf des Balls hat der Vorsitzende nichts gesehen. „Da habe ich gerade mit einigen Zuschauern diskutiert und weggesehen“, erklärt der Mendener. Gleichwohl wurde er nach dem Vorfall über den Wurf aufgeklärt. „Das war natürlich nicht in Ordnung so zu reagieren, das habe ich dem Spieler auch gesagt“, betont Küpeli, der sich später noch in der Kabine mit dem Schiedsrichter unterhielt und um Entschuldigung bat.

Unterschiedlich fällt auch die Beurteilung des Unparteiischen aus. „Der Schiedsrichter hatte bis dahin sehr gut gepfiffen, mit einer konsequenten Linie auf beiden Seiten. Ihm ist nichts vorzuwerfen. Ich finde das unglaublich, der bekommt 24 Euro Spesen und muss sowas mit sich machen lassen. Da ist doch klar, dass sich keiner mehr findet, der das machen möchte“, echauffierte sich Schröder.

„Der Schiedsrichter hat uns für jede Kleinigkeit eine gelbe Karte gegeben und Westig viel durchgehen lassen“, entgegnet Küpeli.

Vom Schiedsrichter selbst oder vom Kreisschiedsrichterausschuss war keine Stellungnahme zu bekommen. „Es ist ein schwebendes Verfahren und wir haben beschlossen nichts dazu zu sagen, bis das Kreissportgericht etwas entschieden hat“, erklärte Lars Lehmann, Vorsitzender des KSA.