Sümmern. Mehr als 80 Jugendliche spielen Skaterhockey bei dem Mambas. Die optimale Ausbildung des Nachwuchses liegt der Fokus der Mendener.
Alle Sportarten klagen über Nachwuchssorgen und haben Probleme, ihre Jugendmannschaften zu bestücken. Das ist bei den „großen“ Sportarten wie Fußball oder Handball schon so. Aber wie arbeitet ein kleiner Verein in einer Randsportart, um diesem Problem zu entgehen. Ein Besuch beim Nachwuchstraining der Menden Mambas.
Dienstagabend im Industriegebiet Sümmern. Wenige Minuten von der Mendener Stadtgrenze entfernt liegt das Zöpidrom hier am Langer Brauck. Während die meisten Unternehmen in der Nachbarschaft schon den Feierabend eingeläutet haben und die Gebäude in der Dunkelheit schlummern, herrscht an der Inline-Skater-Halle hektische Betriebsamkeit. Der Parkplatz ist voll. Während der Regen draußen auf die Autodächer der abgestellten Fahrzeuge prasselt, rinnt in der Halle der Schweiß über die Gesichter der Aktiven.
Es ist Jugendtraining bei den Menden Mambas. Im Skaterhockey sind die Schlangen eines der Aushängeschilder des Landes. Im vergangenen Herbst feierten die Frauen den Gewinn der Deutschen Meisterschaft, die Herren spielen in der zweiten Bundesliga und auch im Jugendbereich wurden zahlreiche Titel gefeiert. Wie begeistert der Verein seine Spieler für das Skaterhockey? Eine, die die Antwort auf diese Frage kennt, ist Meike Zöpnek.
Start mit der Laufschule
Die 36-jährige Grundschullehrerin ist Synonym für die Mambas. Sie ist Spielerin, Trainerin, Vorstandsmitglied- kurzum eine der Macherinnen des Skaterhockeys in Menden. Sie begleitet auch die Kinder und Jugendlichen bei ihren ersten Schritten. Im wahrsten Sinne des Wortes. „Wir starten normalerweise mit der Laufschule. Da gilt, je früher die Kinder damit anfangen, umso besser ist es. Das fördert die Koordination und das Gleichgewichtsgefühl des Kindes“, erklärt Zöpnek.
Nach der Laufschule geht es weiter in der Bambini-Mannschaft, wo die Kinder ihre ersten Erfahrungen im Spiel sammeln. „Der Spaß steht natürlich im Vordergrund. Die Bambinis nehmen hauptsächlich an Turnieren teil, bei denen sie sich mit verschiedenen Mannschaft messen“, weiß die Mambas-Trainerin und ergänzt: „Wir sind sehr gut aufgestellt im Bambini-Bereich. Wir haben fünf Trainer und können in kleinen Gruppen trainieren, was das Beibringen der Grundlagen natürlich einfacher macht.“
Die Trainer sind ein wichtiger Baustein im Jugendkonzept der Mambas. Zahlreiche Jugendtrainer sind Spieler aus dem Seniorenbereich. Dadurch haben die Jugendlichen ein Vorbild, an dem sie sich orientieren können. „Irgendeiner muss den Kindern ja zeigen, wie es geht“, schmunzelt Ulf Jantzen, Sportlicher Leiter der Mambas. Das Konzept findet Anklang.
Mehr als 80 Kinder und Jugendliche spielen im Nachwuchsbereich des Skaterhockeyclubs, der sowohl den leistungsorientierten, als auch den Sportlern Platz bietet, die nur aus Spaß an der Freude auf den Skates dem kleinen Ball nachjagen wollen. „Die meisten unserer Jugendlichen kommen aus Iserlohn, Hemer und Menden. Aber wir haben auch eine Spielerin, die extra aus Paderborn kommt“, sagt Meike Zöpnek. Gerade im Jugendbereich gibt es einige Spieler, die nicht nur auf Rollen, sondern auch auf Kufen spielen. Sie spielen im Winter auch Eishockey. „Es gibt ja einige Parallelen zwischen den Sportarten“, betont Zöpnek.
Höhere Altersklasse als Belohnung
Im Jugendbereich bekommen die guten Spieler die Chance, in der höheren Altersklasse mitzutrainieren, um sich so weiterzuentwickeln. „Das ist eine Art Belohnung für gute Leistungen“, verrät Meike Zöpnek. Das Potenzial im Jugendbereich ist hoch, so haben bereits zahlreiche Mambas-Spieler Einladungen zu den Jugendauswahlmannschaften des Verbands ISHD bekommen.
Bereits mit 14 Jahren können Skaterhockey-Spieler in den Seniorenbereich wechseln, was der Damenmannschaft der Mambas zugute kommt. Dort ist das Durchschnittsalter sehr niedrig. „Ich mache den Schnitt ein bisschen kaputt“, lacht Zöpnek. Und wie die Meisterschaft im Damenbereich zeigt, scheint die gute Nachwuchsarbeit Früchte zu tragen.
Skaterhockey ist ein nicht ganz günstiges Hobby. „So 200 bis 300 Euro kann eine Ausrüstung schon kosten“, sagt die erfahrene Spielerin. Doch das sollte die Interessierten nicht abschrecken. „Wer bei uns mal reinschnuppern möchte, der kann sich beim Verein auch eine Ausrüstung ausleihen. Außerdem werden auch oft Ausrüstungen verkauft, wenn sie den Kindern nicht mehr passen. So kommt man dann relativ günstig an die benötigten Sachen“, weiß Meike Zöpnek.
Wer Interesse an der Sportart hat, muss sich also keine Sorgen um das Equipment machen.