Menden. Pauline Simon ist Läuferin. Dafür hat die ehemalige Karnevalsprinzessin sogar das Tanzen aufgegeben. Im Interview verrät sie warum.
Während bei vielen Fußballvereinen dieses Wochenende der Ball ruht, steht für Pauline Simon der nächste Wettkampf auf dem Plan. Für die 16-jährige Mendenerin geht es nach Hamm auf die 21-Kilometerstrecke. Denn die junge Läuferin hat ein Ziel: Sie möchte die Laufserie in Hamm in ihrer Altersklasse gewinnen. Für das Laufen hängte sie sogar das Tanzen an den Nagel – auch das Gardetanzen. Dennoch hat sie eine besondere Beziehung zu Karneval: Mit gerade einmal zehn Jahren war sie Prinzessin bei der MKG Kornblumenblau. Im Interview spricht sie über diese Zeit, über Karneval in Menden und ihre Leidenschaft zum Sport.
Während viele Mendener gerade in den Festzelten Karneval feiern, bereitest Du dich auf den nächsten Lauf vor. Welches Ziel hast Du dir?
Pauline Simon: Wir fahren Sonntag nach Hamm, wo der dritte Lauf der Serie stattfindet. Das ist dann ein Halbmarathon. Die ersten zwei Läufe habe ich schon gewonnen, daher möchte ich auch am Sonntag den ersten Patz in meiner Altersklasse machen. Damit hätte ich den Gesamtsieg erreicht. Das wäre toll.
Wie oft trainierst Du dafür?
Ich trainiere eigentlich täglich – sei es mit dem Marathonclub Menden, meinem Vater, Freunden oder alleine. Ich mache total gerne Sport und fahre auch Fahrrad oder mache Krafttraining. Dabei ist es mir jedoch wichtig, dass der Spaß im Vordergrund steht. Für den Lauf jetzt am Wochenende schaue ich, dass ich genügend Schlaf bekomme und ausgeruht bin. Vor Ort werde ich mich dann nur noch ein wenig aufwärmen, ein bis zwei Kilometer einlaufen oder die Laufschuhe zu machen.
Es ist nicht dein erster Halbmarathon. Wie waren deine Anfänge und warum hast Du dich damals für das Laufen entschieden?
Meinen ersten Halbmarathon hatte ich vergangenes Jahr in Hamburg. Ich wollte schon immer dort laufen. An sich aber bedeutet mir Laufen vor allem, den Kopf frei zu bekommen, Spaß zu haben und an seine Grenzen zu kommen. Ich finde es spannend, zu sehen, was man im Sport alles erreichen kann. Und in gewisser Weise mag ich auch den Druck dahinter, sich zu verbessern. Seit der fünften Klasse laufe ich nun schon und vor ein paar Jahren habe ich den Triathlon für mich entdeckt. Dieses Jahr fokussiere ich mich aber auf den nächsten Halbmarathon in Hamburg, der Ende April stattfindet. Ich möchte dann meine Zeit vom vergangenen Jahr unterbieten. Damals bin ich 1:57 Stunden gelaufen.
Dafür hast Du sogar das Tanzen aufgegeben.
Ja, seitdem ich laufe, steht das eben im Vordergrund. Mit drei Jahren habe ich mit dem Tanzen angefangen und bin dann mit sieben Jahren zur Tanzgarde gegangen. Aber irgendwann kam noch das Indoor-Cycling hinzu und dann wurde es schwer, die Trainingszeiten alle einzuhalten. Das heißt aber nicht, dass ich gar nicht zum Karneval gehe. Ich versuche, nach dem Lauf zum Umzug nach Menden zu kommen und danach werde ich mit meinen Freundinnen in das Zelt gehen.
2014 warst du sogar Karnevals-Prinzessin. Welche Erinnerungen hat du an diese Zeit?
Ich war total aufgeregt. Am 11. November startet ja immer die Session und Ende November wusste dann niemand, wer das neue Prinzenpaar ist. Selbst meine Freundinnen wussten von nichts – bis wir, das heißt Florian und ich, gemeinsam einliefen. Dann wurden Reden gehalten, die extra über uns geschrieben wurden. Für mich, die ja gerade einmal zehn Jahre alt war, war das ein ganz besonderer Moment.
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Wie ging es dann für euch beide weiter?
Florian und ich waren dann gemeinsam mit unseren Müttern beim Kostümmacher. Dort haben wir uns unsere Prinzenpaar-Kleider ausgesucht. Dabei war es wichtig, dass sie blau-weiß sind – denn das sind die Vereinsfarben vom MKG.
Kommst Du aus einer närrischen Familie?
Überhaupt nicht. Meine Familie war genau einmal beim Karneval – und das war 2014. Danach nicht mehr. (lacht)
Könntest Du dir vorstellen, auch später noch einmal Karnevalsprinzessin zu werden?
Ja klar. Darüber haben Florian und ich auch aus Spaß schon einmal gesprochen.
Und das Laufen? Wie sehen deine sportlichen Pläne für die Zukunft aus?
Ich möchte auf jeden Fall auch in Zukunft weiter für den MCM laufen. Denn auch wenn ich mein Abitur im kommenden Jahr mache, möchte ich nicht allzu weit weg von Menden.