Menden. Norwegen, Schweden, Saudi-Arabien, Israel, Österreich- das Team USA setzt auf Internationalität. Ein Spieler sieht seine Zukunft in Deutschland.
Der Sauerlandcup der SG Menden Sauerland ist bereits wieder Geschichte. Leider! Denn auch die 30. Auflage des Turnieres ließ einmal mehr keine Wünsche offen. Sportlich gab es mit dem VfL Bad Schwartau einen verdienten Gesamtsieger. Wobei das Niveau des Turnieres wieder sehr hoch war.
„Hier hat schon mit das Beste des deutschen Jugendhandballs gespielt“, war nicht nur Tobias Schulte, einst selbst ein Klasse-Handballer und heute mit der Firma Eco einer der Unterstützer des Sauerlandcups, begeistert. Das starke Teilnehmerfeld ist nicht nur für den Handball-Fachmann keine Selbstverständlichkeit.
„Der Verband setzt da immer engere Vorgaben. Aber trotzdem gelingt es dem Verein um Stefan Dose und seinen Mitstreitern immer wieder, ein gutes Teilnehmerfeld zusammen zu bekommen. Für Tobias Schulte ist der Zusammenhalt der Macher des Sauerlandcups und ihre mehr als 200 Helfer der entscheidende Faktor für den uneingeschränkt tollen Ruf des Turnieres. „Ich habe auch in diesen Jahr von den Vereinen nur zufriedene Reaktionen gehört“, berichtet Schulte.
Kein Nischendasein mehr führen
VFL Bad Schwartau ist Gesamtsieger
Dass der Sauerlandcup etwas einzigartiges ist, zeigen auch Jahr für Jahr die neuen Gesichter beim Turnier. So zählte in diesem Jahr die Teilnahme einer Auswahl der USA zu den absoluten Höhepunkten. Wobei Handball in den Vereinigten Staaten von Amerika aktuell zu den Randsportarten zählt.
Das soll sich aber bis zu den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles ändern. Und dafür sucht man mit Hilfe eines internationalen Netzwerkes, zu dem der ehemalige Düsseldorfer Bundesliga-Spieler Andreas Hertelt gehört, nach Talenten. Eine erste Auswahl nahm jetzt durch das Engagement von Stefan Dose am Sauerlandcup teil.
Und die Truppe, die vom früheren schwedischen Bundesligaspieler Robert Hedin trainiert wird, kam praktisch aus der ganzen Welt zu ihrem ersten gemeinsamen Auftritt nach Menden. Norwegen, Schweden, Saudi-Arabien, Österreich oder direkt aus den USA - so lauteten die Herkunftsländer der Spieler.
Über Israel in die USA und nach Menden
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Einer der auffälligsten Amis beim Sauerlandcup war der 20-jährige Amir Seifert aus Israel. Warum er seine sportliche Zukunft im Team USA sieht, ist für den jungen Mann schnell erklärt. „Ich habe in der israelischen Jugendauswahl gespielt. Doch im Seniorenbereich gibt es da für mich keine Möglichkeiten“, sieht er als Erwachsener keine Chance mehr.
„Als wir vor gut einem Jahr in Israel gegen die USA gespielt haben, ist man auf mich aufmerksam geworden“, schildert er seine ersten Kontakte mit den amerikanischen Verband. Doch der Weg zum Sauerlandcup war dann doch nicht so ganz einfach. Denn zurzeit absolviert der junge Handballer in Israel noch seinen Wehrdienst. Zum Glück gab es aber einige freie Tage um sich dann mit den Flieger von Tel Aviv zum Sauerlandcup aufzumachen.
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Die Liebe zum Handball ist bei Amir Seifert in der Familie verwurzelt. „Meine Großeltern stammen aus Österreich und mein Großvater hat Handball gespielt“, war die Entscheidung für den kleinen Ball schnell gefallen. Das Amir Seifert dem Handball verbunden bleibt, machte er am Rande des Sauerlandcups - von dem er sehr beeindruckt war - deutlich.
„Ich will nach dem Wehrdienst mein Glück in Deutschland versuchen und hier spielen“, verrät der technisch sehr versierte Handballer. Unabhängig wie es mit dem Team USA weitergeht. So soll es schon Kontakte zum OHV Aurich geben. Vielleicht sieht man ihn dann in der Kreissporthalle wieder.