Darum wollte Siegerin Laura Hottenrott unbedingt starten
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Soest. Laura Hottenrott und der Silvesterlauf Werl-Soest – das scheint eine besondere Beziehung zu sein. Nicht nur, weil sie mit Streckenrekord siegte.
Ihre sportlichen Ziele für das Jahr 2020 sind einerseits ambitioniert, andererseits normal für eine Langstreckenläuferin wie sie. Laura Hottenrott möchte bei den Olympischen Spielen in Tokio starten – und seit ihrem insgesamt dritten Sieg in der Frauenwertung des Kult-Silvesterlaufes über 15 Kilometer von Werl nach Soest schaut die 27-jährige Athletin des TV Wattenscheid 01 ziemlich optimistisch auf die bevorstehende Qualifikation.
„Der Lauf war ein richtiger Befreiungsschlag“, sagte die gebürtige Kasslerin, die als Sportwissenschaftlerin an der Ruhr-Universität in Bochum promoviert. Die hartnäckigen Fersenprobleme, mit denen sie sich während des vergangenen Jahres herumplagte? Sie sind überstanden. Die Standortbestimmung nach einem Grundlagen-Trainingsblock? Sie ist bestanden.
Sie ist sogar mit Bravour bestanden. Denn die 51:01 Minuten, nach denen Laura Hottenrott das Ziel auf dem Soester Marktplatz erreichte, bedeuten einen neuen Streckenrekord bei den Frauen. Die alte Bestzeit hatte Claudia Metzner mit 51:12 Minuten im Jahr 1993 aufgestellt. Auch Metzner startete für Wattenscheid. „Der Aufbau passt“, sagte Hottenrott, „ich freue mich so sehr auf die nächste Saison.“
Atmosphäre trägt 7426 Teilnehmer
In dieser wird sie sich weitere Duelle mit Fabienne Königstein liefern. Das erste nach den Verletzungsmiseren der beiden deutschen Top-Läuferinnen in den vergangenen Monaten entschied Hottenrott zwischen Kilometer sieben und acht für sich. „Ich wusste, dass erst die Hälfte des Rennens um ist“, schilderte sie den entscheidenden Moment, „aber es lief einfach gut und die Zuschauer haben mich dann getragen.“
Zigtausend Menschen am Start an der Werler Stadthalle, in den Ortschaften entlang der ehemaligen Bundesstraße 1 und im Ziel auf dem Soester Marktplatz sorgten erneut für die einzigartige Atmosphäre, welche den Silvesterlauf für den guten Zweck für jeden der 7426 Teilnehmer zu einem Höhepunkt am Ende des Jahres macht und die Top-Läufer zu mehr Tempo verleitet. „Dass ich lange laufen kann, wusste ich“, sagte Hottenrott, „aber nach so einem Trainingsblock ist es etwas tricky, wie schnell man laufen kann.“
Vorjahressiegerin Königstein auf Rang zwei
51:01 Minuten – so schnell wie keine Frau vor ihr absolvierte sie die legendären 15 Kilometer. Fabienne Königstein, die als Titelverteidigerin angetreten war, kam mit 52:16 Minuten etwas mehr als eine Minute hinter der Siegerin ins Ziel. „Mit der Zeit war ich nach meinem Jahr sehr zufrieden“, sagte die Mannheimerin, die Julia Kümpers (Aachener TG/54:12) mit Abstand auf Rang drei verwies.
Der kleine Silvesterlauf über 5 Kilometer boomt immer mehr
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Die überstandenen Fersenprobleme, die bestandene Standortbestimmung, das gewonnene Duell mit Königstein – bereits diese drei Dinge lassen Hottenrott optimistisch in die olympische Saison gehen. Es gibt aber noch etwas, was die sympathische 27-Jährige positiv stimmt, etwas, nun ja, Mentales.
„Der Lauf hat mir immer viel Glück gebracht, deswegen wollte ich unbedingt hier starten“, sagte sie schmunzelnd. Auf ihre Siege 2015 und 2016 bei Werl-Soest seien jeweils erfolgreiche Jahre gefolgt: „Jetzt freue ich mich besonders auf dieses Jahr mit den Olympischen Spielen und der EM.“
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