Hagen. Selbst kühne Optimisten haben das, was innerhalb von 60 Minuten in der Hagener Ischelandhalle passiert ist, wohl nicht für möglich gehalten.
An Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit! Dieser Text aus dem Lied der Düsseldorfer Kult-Band „Die Toten Hosen“ bringt die Leistung der Drittliga-Handballer der SG Menden Sauerland richtig auf den Punkt. Den Wölfen gelang Freitagabend ein fantastischer 29:26 (16:13)-Sieg beim ambitionierten VfL Eintracht Hagen. Ein Erfolg, der die Wölfe wieder richtig ins Geschäft der Staffel Nord West bringt
Kein Wunder, dass nach der Schlusssirene nur der Jubel der Wölfe und ihres Anhangs unter den knapp 900 Zuschauern in der ehrwürdigen Ischeland-Halle zu hören war. Im Vorfeld der Partie hatten die Gastgeber nach den Siegen gegen Volmetal und Schalksmühle eigentlich den dritten Erfolg in einem Derby eingeplant. Doch es sollte alles anders kommen.
Reiners lobt: „Das war Weltklasse!
„Das war überragend! Kämpferisch, läuferisch, spielerisch - das war schon Weltklasse“, war SG-Trainer Micky Reiners unglaublich stolz auf die Leistung seiner Mannschaft. Die bereiteten dem großen Favoriten einen sehr ungemütlichen Abend. „Ich habe doch vor dem Spiel gesagt. Wir spielen mit Hagen in einer Liga. Da ist es uns nicht verboten, die zu schlagen“, lachte der Coach über die vermutliche Überraschung des Spieltages. Zumindest ist seit Freitagabend klar, dass mit den Wölfen wieder zu rechnen ist.
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„Ich habe doch immer gesagt, dass noch nichts passiert ist. Es lohnt sich, in diesen Kader Vertrauen zu haben. Das hat er heute gezeigt. Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung“, mochte auch Birgit Völker-Albrecht als Sportliche Leiterin und Chefin der Wölfe ihren Stolz auf das Team nicht verschweigen. Dabei ragte in der Ischelandhalle Torwart Kevin Peichert heraus. „Das war eine grandiose Leistung“, waren sich Birgit Völker-Albrecht und Micky Reiners einig.
Lob vom Gastgeber
Der Keeper war über sechzig Minuten der benötigte Rückhalt für das Spiel der SG. Reiners lobte auch andere Spieler seines Teams. „Moritz Eigenbrodt und Christian Klein haben dafür gesorgt, dass die Spielzüge umgesetzt wurden, die wir in der Woche einstudiert haben“, betont der Coach. Und die Mannschaft konnte auch den Ausfall von Joshua Krechel verkraften, der nach 22 Minuten verletzt die Platte verlassen musste.
Die Sauerland Wölfe gewinnen in Hagen
„Bis dahin hatte Josh ein richtig gutes Spiel gemacht“, sagte Reiners. Birgit Völker-Albrecht freute sich nach Spielschluss auch darüber, dass viele Hagener zum Sieg gratulierten. „Es ist schön zu hören, dass wir verdient gewonnen hätten“, sagt die SG-Chefin nach einer denkwürdigen Partie an der Volme.
Die begann bereits optimal für die Wölfe als Moritz Eigenbrodt in der neunten Minute den 5:2-Führungstreffer für seine Mannschaft erzielte. Ein Vorsprung, den man nur noch einmal in den 60 Minuten abgab, als Hagen in der 37. Minute mit 18:17 in Führung ging. Doch der Glaube an die eigene Stärke ließe die Wölfe schnell wieder in die Erfolgsspur zurückkehren und einem grandiosen Sieg entgegen streben.
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„Durch diesen Sieg sieht das jetzt alles wieder besser aus“, weiß Micky Reiners. Am kommenden Wochenende ist spielfrei. Danach kommt am 1. Dezember Tabellenführer HV Wilhelmshaven nach Menden. Vielleicht sorgen die Wölfe dafür, dass der Spitzenreiter einen unvergesslichen Abend in der Kreissporthalle.