Iserlohn. Mit 2:3 n.P. verloren die Iserlohn Roosters daheim gegen Straubing. Wer ausgerechnet für die Entscheidung sorgte und was die Trainer sagten.

Diese Jubelpose, in der vergangenen Saison ließ sie den Lärmpegel nach einem Tor in der Eishalle am Seilersee ins teilweise Unermessliche steigen. Diesmal bewirkte sie das Gegenteil. Bevor Travis Turnbull auf einer Kufe über das Eis fuhr und die Arme jubelnd in die Höhe reckte, hatte er den entscheidenden Penalty zum 3:2-Sieg nach Penaltyschießen verwandelt – für die Straubing Tigers, für den Klub, zu dem er im Sommer von den Iserlohn Roosters gewechselt war.

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„Wir können jetzt das Haar in der Suppe suchen und sagen, dass wir im Powerplay besser werden müssen und in der Chancenverwertung“, erklärte Christian Hommel, Manager der Roosters, „wir können aber auch erstmal einfach zufrieden sein, weil wir mit unserer neuen Mannschaft nach zwei Spieltagen nicht mit null Punkten dastehen.“ Sondern mit drei Zählern nach dem Overtime-Sieg in Köln und der Ein-Punkt-Heimpremiere gegen Straubing.

Fast mantraartig hatten Trainer Jason O’Leary, Hommel und alle Spieler, die vor dem Start in die neue Saison der Deutschen Eishockey Liga gefragt worden waren, dieses Ziel wiederholt. Sie sprachen nicht davon, dass sie Platz zehn in der Tabelle erreichen wollen. Stattdessen betonten sie: Die Heimspiele sollen wieder zu Festtagen werden.

Ein früher Kritikpunkt

„Früher war es doch auch so, und das weiß ich aus eigener Erfahrung, wenn du als Gegner von der Autobahn abgefahren bist, ging dir schon ein bisschen der Stift“, sagte Hommel in der ihm eigenen, sympathischen direkten Art. Muffensausen – das sollen die Konkurrenten aus der DEL in Zukunft wieder haben, wenn sie am Seilersee auf das Eis gehen. In der vergangenen Saison war der „Eishölle“ der Schrecken etwas abhanden gekommen.

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Gestärkt mit jeder Menge Selbstbewusstsein setzten die Roosters gegen Straubing alles daran, ihren Versprechungen Taten folgen zu lassen. Mit erneut Anthony Peters im Tor und einer leidenschaftlichen Verteidigung überstanden sie die erste Drangphase der Gäste. Größter Kritikpunkt nach dem ersten Drittel: die Chancenverwertung.

Beeindruckende Choreo

Michael Clarke traf in der 13. Minute nach einer klasse Einzelleistung nur das Metall, Bobby Raymond erging es wie Clarke. Straubing blieb gefährlich. Und Straubing ging mit 1:0 in Führung. 43 Sekunden nach Beginn des zweiten Drittels trafen die Gäste – Turnbull überwand Peters.

Hinter dieser Choreo steckte viel Arbeit: Die Fans der Iserlohn Roosters würdigten vor dem Heimspiel gegen Straubing Tigers 60 Jahre Eishockey im Sauerland.
Hinter dieser Choreo steckte viel Arbeit: Die Fans der Iserlohn Roosters würdigten vor dem Heimspiel gegen Straubing Tigers 60 Jahre Eishockey im Sauerland. © Iserlohn roosters

Doch wie in Köln, wo sie die erste Prüfung der Saison bestanden, schockierte der Rückstand die Roosters nicht. Als Alexej Dmitriev zum 1:1 ausglich (29. Minute) kehrte die Lautstärke zurück in die Halle. Bereits vor dem ersten Bully hatten die Fans der Roosters mit einer beeindruckenden Choreo zu 60 Jahren Eishockey im Sauerland und ihren Gesängen für die in der Liga einzigartige Atmosphäre gesorgt.

Rund sieben Minuten nach dem Ausgleich folgte die nächste Explosion der Emotionen: Weil Brett Findlay zum 2:1 traf (36.). Die Roosters versäumten jedoch die frühzeitige Entscheidung. Deshalb konnte Straubing ein Powerplay zum 2:2 durch Sven Ziegler nutzen (50.). Im Penaltyschießen traf nur Michael Clarke für die Gastgeber, für die Gäste war Stefan Loibl erfolgreich – und entscheidend Travis Turnbull.