Langenholthausen. Fußball-Landesligist TuS Langenholthausen darf in der Arena auf Schalke spielen. Die Vorfreude bei dem kleinen Verein aus Balve ist riesig.

„Dat erzähl ich meine Enkel!“ Schalke-Fans kennen diesen Satz. Damit werden oft Legenden um den Traditionsklub aus dem Ruhrgebiet beschrieben. Dieser Satz gilt jetzt auch für den TuS Langenholthausen. Der Landesligist hat die Verlosung der Veltins-Brauerei für ein „Heimspiel auf Schalke“ mit großem Vorsprung gewonnen.

TuS Langenholthausen mobilisiert die Massen

Jetzt zählt es: Der TuS Langenholthausen träumt von einem Heimspiel auf Schalke. Nun ist die Abstimmungsphase für den Wettbewerb gestartet. Die Verantwortlichen hoffen auf viele Stimmen.

Seit Wochen hat die Langenholthausener Fußballfamilie auf diesen Tag gewartet, um endlich abstimmen zu können. Beim Wettbewerb des Reviersports und der Veltins Brauerei „Heimspiel auf Schalke“ stehen die Kicker aus Balve in der Endrunde. Dort müssen sie sich nun gegen vier andere Konkurrenten im Online-Voting durchsetzen. Noch bis Montag ist die Abstimmung freigeschaltet, bis dahin müssen Stimmen gesammelt werden. Ausgetragen würde das Spiel am Sonntag, 21. September.

Für die Langenholthausener würde das bedeuten, das ihre Partie gegen Rot-Weiß Hünsborn in der Arena ausgetragen würde. „Das ist jetzt alles angelaufen. Wir haben jetzt alles mobilisiert, was wir mobilisieren können. Über die sozialen Netzwerke, WhatsApp-Gruppen, E-Mail und natürlich Mund-zu-Mund-Propaganda“, erklärt Andreas Aßhoff, zweiter Geschäftsführer des TuS Langenholthausen.

Anfang August war ein Videoteam beim TuS Langenholthausen, um das Vorstellungsvideo zu drehen. . 
Anfang August war ein Videoteam beim TuS Langenholthausen, um das Vorstellungsvideo zu drehen. .  © WP | tri:ceps

Initiator Moritz Klamann hat außerdem Flyer angefertigt, die in der Stadt verteilt werden. „Wir hoffen natürlich auch darauf, dass wir von unseren Nachbarvereinen beim Voting unterstützt werden. Unser Verhältnis nach Balve, Mellen, Beckum oder Eisborn ist sehr gut und auch zu den anderen Klubs aus der Nachbarschaft wie Neuenrade, Affeln, Küntrop verstehen wir uns. Ich glaube schon, dass möglichst viele für uns abstimmen werden. Wenn es am Ende reicht, ist das sensationell, wenn nicht, sind wir auch nicht traurig“, betont Charly Grote, Vorsitzender des TuS Langenholthausen.

Kontakt haben die TuS- Verantwortlichen auch schon zum Gegner Rot-Weiß Hünsborn aufgenommen. „Für die Hünsborner ist das doch auch sensationell. Sie müssen im Grunde nichts machen und können dafür dann auf Schalke spielen. Ich hoffe, dass möglichst viele von denen für uns abstimmen werden“, setzt Grote auch auf die Hilfe aua der Gemeinde Wenden, was angesichts der positiven Fußballverrücktheit dort ein Selbstläufer werden sollte.

„Eigentlich habe ich mir geschworen, dass ich nie wieder in die Schalker Arena fahre“, erzählt Hünsborns Trainer Andreas Waffenschmidt süffisant, nachdem er vor Jahren einmal eine deutliche Niederlage seines Lieblingsvereins Borussia Mönchengladbach dort miterleben musste. Für seine Spieler und den Verein würde er sich freuen, wenn es mit dem Spiel in der großen Arena klappen würde. „Wenn so was zustande kommt, dann sollen sich die Jungs drauf freuen. Sowas nimmt doch jeder gern in seiner Karriere mit.“

Mit dem Bus zum Stadion

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Worum geht es in dem Wettbewerb? Der Gewinner darf sich für einen Tag fühlen, wie ein Bundesligaprofi. Abgeholt wird die Mannschaft mit dem Bus des FC Schalke 04 an einem Ort ihrer Wahl. In der Arena dürfen sich die Mannschaften in den Kabinen umkleiden, in denen sich normalerweise die Knappen oder die Gastmannschaften auf die Spiele vorbereiten.

Im Stadion werden Vorberichte über die Begegnung über die Videoleinwände flimmern, der Stadionsprecher die Aufstellungen verkünden. Danach laufen die Mannschaften gemeinsam ein und dürfen sich auf dem Rasen austoben. Das Spiel wird mit mehreren Kameras aufgezeichnet und den Vereinen nachher bereit gestellt. Inklusive Vor- und Nachberichterstattung.

„Das wäre schon das vierfache I-Tüpfelchen nach dem 100-jährigen Geburtstag, dem Aufstieg in die Landesliga und dem guten Saisonstart für uns“, betont Grote.

Der Klub vom Düsterloh trägt somit das fällige Meisterschaftsspiel gegen Rot Weiß Hünsborn am 21. September in der Arena „auf Schalke“ aus. „Das ist einfach mega geil“, platzte es bei „Charly“ Grote, der erste Vorsitzende des TuS Langenholthausen, förmlich vor Glück über den Sieg bei der Online-Abstimmung heraus. „Diese Emotionen kann man gar nicht beschreiben“, geht für den Goldbäcker ein Traum in Erfüllung.

Ein weiteres Ausrufezeichen im Jubiläumsjahr

Der Langenholthauser Vereinsboss Charly Grote neben Schalke-Legende Olaf Thon.
Der Langenholthauser Vereinsboss Charly Grote neben Schalke-Legende Olaf Thon. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

„Das ist praktisch das dritte, wenn nicht sogar das vierte Ausrufezeichen hinter unserem Jubiläumsjahr“, so der TuS-Chef. In der Tat reißen die Höhepunkt im Jahr des 100-jährigen Bestehens des Klubs vom Düsterloh einfach nicht ab. Nach Meisterschaft, Aufstieg und Jubiläumsfeier jetzt das „Heimspiel auf Schalke“.

Nur die Haupttribüne geöffnet

„Da wird noch einiges zu planen sein“, sagt „Charly“ Grote. Er weiß, dass es in den kommenden Tagen reichlich Nachfragen geben wird, wie man seinen Mannschaft zum Spiel „auf Schalke“ begleiten kann. So geht es bereits Mittwochabend los mit der ersten Besprechung in Gelsenkirchen.“ So viel ich weiß, wird die Haupttribüne bis Höhe des „LaOla“-Bereiches geöffnet werden. Natürlich werden dann auch genügend Verpflegungsstände geöffnet sein“, sagt der Langenholthauser Vereinschef.

„Charly“ Grote vergisst aber auch nicht, die Initiatoren und Helfer der Bewerbung herauszustellen. „Wir haben uns in den vergangenen zwei Jahren schon beworben. Das war aber nicht professionell genug. Jetzt hat sich Moritz Klamann um die Bewerbung gekümmert und es hat geklappt“, sagt Grote.

Helfer wegen Hochzeit am großen Tag nicht dabei

Moritz Klamann (links) organisierte die Bewerbung.
Moritz Klamann (links) organisierte die Bewerbung. © Dietmar Reker / sportpresse-reke

Klamann freut sich natürlich über den Sieg bei der Abstimmung. „Da fällt jetzt schon einiges von mir ab“, sagt der aktive Fußballer des Landesliga-Teams, der zeitgleich auch noch dem Vorstand des Clubs angehört. Klamann war maßgeblich an der Erstellung des Bewerbungsvideos beteiligt und sorgte für eine ansprechende Präsentation. Schließlich waren es zahlreiche Unterstützer wie Andreas Aßhoff, die fleißig um Unterstützung warben. „Wir haben uns da schon richtig reingehängt“, sagt Aßhoff und berichtet von unzähligen Gesprächen, Telefonaten oder anderen Werbeaktionen. Es hat sich gelohnt. Allerdings wird Aßhoff am 21. September das Spiel seines TuS Langenholthausen in der Arena nicht persönlich verfolgen können. „Ich bin da auf einer Hochzeit“, sagt Aßhoff.

Das die Vorfreude bei den Spielern auf diese Partie riesig ist, dürfte nicht verwundern. „Das ist für die Mannschaft eine tolle Geschichte. Da will jeder dabei sein. Auch wenn es bei uns im Team, den ein oder anderen Nicht-Schalke-Fan gibt“, sagt der TuS-Chef und lacht.

Große Freude auch in Hünsborn

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Aber auch beim Gegner am 21. September, Rot-Weiß Hünsborn, kocht die Vorfreude auf die Partie förmlich über. „Erstmal schönen Dank an den TuS Langenholthausen. Bei uns sind nicht nur in der Mannschaft die Schalke-Fans in der Überzahl. Auch bei unseren Fans liegt Schalke weit vorn. Dann kommt erst der 1. FC Köln“, sagt Andreas Waffenschmidt, Trainer der Hünsborner. Der erfahrene Coach des Clubs aus dem Kreis Olpe bricht dann auch noch eine Lanze für alle Fußballer. „Wir sollten daran denken, dass wir alle Amateure sind. Da sollte der Spaß an diesen nicht alltäglichen Spiel immer in Vordergrund stehen“, so Waffenschmidt.