Menden. Als Handballerin hat Ann-Kathrin Stratmann die SG Menden Sauerland jahrelang geprägt. Jetzt sucht sie neue Herausforderungen.

Viele Jahre war das Handballspielfeld für Ann-Kathrin Stratmanns Bühne. Sie prägte für rund ein Jahrzehnt den Frauenhandball in Menden entscheidend mit. Als sich im vergangenen Jahr dieses Kapitel schloss, musste für sie ein neues Beschäftigungsfeld her. Und das scheint das einstige Rückraum-Ass jetzt gefunden zu haben. Am vergangenen Samstag nahm Ann Kathrin Stratmann am Waldlauf des Marathon-Clubs Menden teil. Den 20 Kilometerlauf absolvierte sie in 1:59.19 Stunden.

„Auf diese Zeit bin ich schon ein wenig stolz. Denn die Strecke ist durch ihre zahlreichen Steigungen schon sehr anspruchsvoll“, freute sich Ann Kathrin Stratmann über die erfolgreiche sportliche Rückkehr in die Hönnestadt. Das sie mit dieser Zeit auch noch Siegerin in ihrer Altersklasse wurde, war für die Sportlerin nur eine Randnotiz. Der Josef-Kaderhand-Waldlauf war für sie gerade einmal der zweite absolvierte Wettbewerb.

Premiere bei Halbmarathon in Gelsenkirchen

„Davor habe ich in Gelsenkirchen an einen Halbmarathon teilgenommen“, erzählt Stratmann. Ihr Weg zum Laufen war eigentlich vorgezeichnet. „Für mich war eigentlich klar, dass ich nach der Zeit bei der SG Menden Sauerland eigentlich nichts mehr mit Handball machen würde. Denn wir waren bei der SG schon eine sehr gute Mannschaft und wir haben dritte Liga gespielt. Bei einer unterklassigen Mannschaft hätte ich mich erst einmal umstellen müssen. Das wäre mir bestimmt schwergefallen“, sagt Ann- Kathrin Stratmann.

Noch heute bemühen sich Vereine darum, die Bergkamenerin für sich zu gewinnen. Der Kontakt zum Laufen war eigentlich schnell hergestellt. „Beim Handball hatten wir ja Hans-Jürgen Kasselmann als Athletiktrainer. Ich habe da festgestellt, dass das Laufen schon etwas für mich sein könnte“, so „Ann-Ka“ Stratmann.

Der Kontakt zum Vorsitzenden des Marathon-Clubs Menden, Hans-Jürgen Kasselmann, ist auch nach dem Ende der Handballzeit nicht abgerissen. „Und er hat mich dann vor einigen Wochen gefragt, wie ich drauf wäre. Schon war die Teilnahme am Waldlauf perfekt“, erzählt Ann-Kathrin Stratmann, wie ihre Anmeldung zustande kam.

Lauftreff mit Freunden in Bergkamen

Der Anfang war gemacht. Statt zum Handballtraining nach Menden ging es dann rund um ihren Wohnort Bergkamen auf die Laufstrecke. Nach und nach schlossen sich einige Freunde an und die kleine Laufgemeinschaft war komplett. „Klar ist das Laufen keine Mannschaftssportart. Aber solche Laufgruppen ohne jeglichen Druck haben auch etwas für sich“, weiß Stratmann.

Das einige das Laufen sehr locker sehen, ist für sie in Ordnung. „Das ist doch in Ordnung. Es muss nicht jeder an Wettbewerben teilnehmen. Man will sich einfach nur bewegen. Ich möchte schon irgendwann mal einen Marathon laufen“, kann Ann Kathrin Stratmann den ihr typischen Ehrgeiz nicht verbergen. Auf die Frage ob das Interesse am Handball völlig erloschen ist, kommt ein energisches Nein.

„Natürlich informiere ich mich darüber. Ich bin mal gespannt, wie das in Königsborn weitergeht“, hat sie die einstigen Weggefährtinnen um Sarah Ebel oder Maike Benden im Blickfeld. Die nehmen ja mit dem Team vom Königsborner SV in dieser Saison einen erneuten Anlauf in der dritten Liga.

Aber letztlich gilt, dass der Handball für Stratmann in die zweite Reihe zurück gerutscht ist. Zumindest ist damit zu rechnen, dass man sie in Zukunft verstärkt auf den Laufstrecken der Region antreffen wird.