Menden. . Das Turnier des Jahres hat einen altbekannten Gewinner, während sich die Mendener Mannschaften schon nach dem ersten Tag verabschieden mussten.
Zum insgesamt fünften Mal geht der Siegerpokal des Hönne-Cups in die Hauptstadt: verdientermaßen setzte sich die U10 von Hertha BSC Berlin nach zwei spannenden Turniertagen in der Kreissporthalle durch. Im Finale hatte Borussia Dortmund das Nachsehen. Manche hatten hier allerdings auf eine Neuauflage des Revierderbys gehofft.
Der letzte Triumph der Herthaner in der Hönnestadt lag aber auch schon einige Jahre zurück. „Beim letzten Sieg sind unsere jetzigen Spieler gerade geboren worden“, lachte Hertha-Trainer Kostas Katsifakis nach dem 1:0-Finaltriumph über den BVB. Das war nämlich 2009 und bildete den Abschluss eines Titel-Hattricks der Hauptstadt-Kicker beim Internationalen Hönne-Cup.
Wanderpokal darf auf Reise gehen
Nun also geht der Pokal wieder nach Berlin. Und das nicht nur im übertragenen Sinne. Nach der Siegerehrung diskutierte das Betreuerteam eifrig mit den Verantwortlichen des VfL Platte Heide, ob man denn nun gedenke, den großen Wanderpokal mit in den Kofferraum auf dem Weg nach Hause zu packen. Die Organisatoren haben das übrigens ausdrücklich erlaubt.
Kostas Katsifakis, einer der Berliner U10-Trainer, war mit der Darbietung seiner Jungs auch entsprechend zufrieden: „Wir haben sehr gut verteidigt, nach vorne frech gespielt, viel Ballbesitz, gutes Pressing. Das war das, was wir uns vorgestellt haben: der Hertha-Stil.“
Starke Hertha-Defensive
Ganz dem Sprichwort entsprechend, dass die starke Offensive zwar Spiele, die starke Defensive aber Meisterschaften gewinnt, kassierte der spätere Sieger am zweiten Turniertag, also ab der Zwischenrunde, nur noch ein einziges Gegentor. „Und das war im letzten Gruppenspiel auch bedeutungslos“, lobte Coach Katsifakis die Effizienz seines Teams.
Hoffentlich kein großer Wermutstropfen nach dem Finalsieg: einer seiner der Jungs hat sich in dem Spiel verletzt. Eine Diagnose stand noch aus. „Wir hoffen das Beste“, so Katsifakis.
Der andere Hertha-Trainer, Holger Lindemann, fand zur Verabschiedung viele lobende Worte für die Organisatoren des VfL Platte Heide: „Es hat alles toll funktioniert bei Euch: die Organisation des Turniers und beim Drumherum, die Unterbringung der Spieler.“ Man darf also davon ausgehen, dass der Hauptstadt-Club im kommenden Jahr zur Titelverteidigung anrücken wird.
Revierderby bleibt Wunschtraum
So sehr das Ergebnis gerechtfertigt war. Matthias Luig hatte einen Wunsch, der schließlich nicht erfüllt wurde: „Ein Revierderby im Finale als Revanche für das Bundesligaspiel am Samstag wäre auch nicht schlecht gewesen.“ Der letzte Schritt im Halbfinale blieb den Königsblauen aber verwehrt.
Und noch etwas anderes fand Luig schade: „Dass es kein Mendener Team in den zweiten Turniertag geschafft hat.“ Alle Teams landeten am Ende ihrer Gruppe. Das einzige stadtinterne Duell gewann Menden United am Samstag gegen VfL Platte Heide II. VfL-Jugendleiter Matthias Luig: „Da haben unsere Jungs zuviel gewollt, hatten eigentlich mehr Chancen. Auch wenn sie am Ende ganz fair gratuliert haben: ihre Enttäuschung war sehr groß. Aber das ist ja der jüngere Jahrgang, der sich gut verkauft hat und im kommenden Jahr nochmal dabei sein kann.“
Eine Bereicherung war auch die Teilnahme der finnischen Fußballschule. „Sportlich waren die ja eine Wundertüte im Vorfeld“, erzählte Luig. Immerhin reichte es für die Zwischenrunde. „Denen hat es gut gefallen und die Verabredung für nächstes Jahr steht schon.“
Halbfinale Dortmund-Mainz 2:0
Nachdem sich der BVB zunächst schwer tat, auch Glück hatte, kam nach dem ersten Tor die Sicherheit und mit gutem Kombinationsfußball brachte man den Finaleinzug sicher nach Hause.
Halbfinale Schalke-Berlin 0:3
Dieses Halbfinale entschieden auch die Torhüter mit. Nach Fehlpass des Schalker Keepers, der zum Rückstand führte, zeigte der Berliner Torwart direkt im Anschluss eine unfassbare Parade. Dann machte Hertha den Deckel drauf.
Spiel um Platz 3 Schalke-Mainz 5:1
Auch hier war Königsblau zunächst besser, konnte dann aber gegen temporeichen Mainzer Kombinationsfußball nichts mehr entgegensetzen. Vielleicht auch Kopfsache
Finale Berlin-Dortmund 1:0
Das ganz große Spektakel blieb in einem etwas zerfahrenen Finale aus. Das entscheidende Tor arbeitete die Hertha über die Linie. Da es aber auch einen eigenen Lattentreffer gab, war der Sieg verdient.