Menden. . Gegen TVS Garbeck konnte der Nachwuchs zum ersten Mal außerhalb des Trainings eine Partie spielen. Weitere Spiele sind von allen Seiten gewünscht.
Die Stimmung war losgelöst, die Spieler alberten herum, lachten und nahmen das Aufwärmen in der Sporthalle der Realschule in Menden locker. Für die U14-Mannschaft der Basketball-Abteilung des SV Menden war es eine Premiere, noch nie hatten sie gegen eine andere Mannschaft gespielt. Jetzt ging es gegen die U16 Mannschaft vom TVS Garbeck. Während die Heimmannschaft gelassen Korbleger übte, um in Schwung zu kommen, probierte das Team aus Garbeck auch schon komplexe Szenarien. Lange Pässe von einer Seite zur anderen, Angriffe mit zwei Spielern gegen einen Verteidiger, Freiwurfübungen. Trainer Sebastian Justin gab immer wieder Anweisungen von der Seitenlinie und lobte seine sechs Schützlinge für jede gelungene Aktion. Auf der anderen Seite hatte Coach Wolfgang Reutlinger mit zwölf Spielern mehr Personal zur Hand, aber die Größen- und Altersunterschiede waren hier viel deutlicher. Das zeigte sich schon kurz nach den Anpfiff.
8:15 nach dem ersten Viertel
Menden erarbeitete sich schnell eine 2:0 Führung, Trainer Reutlinger fungierte noch als Schiedsrichter und griff daher in dieser Zeit nicht als Coach ein, um weitere Tipps zu geben. Seine Jungs starteten nervös und verloren noch oft den Ball bei Fehlpässen. Kein Wunder, wenn der Gegner stellenweise zwei Köpfe größer ist. Die Folge waren viele Konter durch Garbeck, die sie sicher vollendeten. Im geordneten Angriff setzen sie wieder ihre Größe ein, um die Rebounds nach Fehlwürfen zu sichern und sich zweite Chancen zu erarbeiten. „Darius, dich überholt meine Oma noch. Wir müssen jetzt Tempo machen“, sagt Reutlinger in der Viertelpause, nachdem er die Schiedsrichterpflichten abgeben konnte. Auf der Gegenseite ertönte im Huddle ein lautes „Spartaner!“ gefolgt von einem Gebrüll. Der Teamgeist war bei Garbeck geweckt.
14:29 zur Halbzeit
Reutlinger musste mit ansehen, wie die Probleme in der Offensive nicht weniger wurden. Manche Spieler sind erst seit drei Wochen dabei. Eingespielt konnte diese Mannschaft also gar nicht sein. Der Trainer sah es gelassen, auch wenn er von der Bank jetzt immer wieder Anweisungen rief. „Es geht eben darum, gegen andere auch mal zu spielen. Im Training ist das nicht das gleiche, weil sie sich untereinander kennen“, sagte der Trainer. Auch die Strapazen des Spiels machen sich bei den jüngeren bemerkbar. Ein Viertel ging acht Minuten und die jüngeren Spieler waren nach ihren Einsätzen ausgelaugt, weil sie alles gaben. Das zeigte sich auch auf der Bank, wo jeder Treffer noch frenetisch gefeiert wurde. Auch die Zuschauer jubelten laut von der Tribüne.
23:43 nach drei Vierteln
Auf der Plusseite: Das Spiel blieb auch im dritten Viertel auf dem gleichen Niveau. Stück für Stück setzten sich die Gäste so immer weiter ab und profitierten von ihrer Erfahrung. Die kräftigeren Gegner erarbeiteten sich nach Fehlwürfen immer wieder zweite und dritte Chancen. Aber Aufgeben war keine Option. Philip Heske versuchte das Team auf den eigenen Schultern zu tragen und suchte aggressiver den Abschluss, aber auch das reichte nicht. Eine Szene weckte viele Emotionen in den eigenen Reihen, als er den Ball nach vorne dribbelte und sofort von der Dreierlinie einen Wurf nahm, der prompt durch den Ring flog. Als wäre der Treffer selbstverständlich ging er im Anschluss fast schon hochnäsig zurück in die eigene Hälfte. „Er ist auch bereit, Freizeit zu investieren, um sich zu verbessern“, schwärmte Reutlinger.
33:55 Endstand
Seymen streckte erleichtert die Faust in die Höhe. Die Anspannung verflog sichtlich aus seinem Gesicht. Sekunden zuvor versuchte er erstmals einen Hakenwurf und traf über die ausgestrecken Arme seines Verteidigers. Es sollte der vorletzte Punkt seines Teams sein. Nach dem Spiel ist die U14 des SV Menden außer Puste. 40 Minuten auf und ab sind doch etwas anderes als ein lockeres Spiel im Training. Trotzdem freuten sich die Spieler über das erste Spiel, obwohl es verloren ging. Allen voran Philip Heske: „Es hat Spaß gemacht und war eine gute Erfahrung. Im nächsten Spiel muss ich vielleicht mehr abspielen, aber sonst bin ich zufrieden mit meiner Leistung“, sagte der 14-Jährige.
Trainer Reutlinger sah es ähnlich. „Die Kinder und Jugendlichen waren zum ersten Mal wirklich in einer Spielsituation, daher war das eine gelungene Premiere.“ Auch Sebastian Justin fand nach dem Spiel nur positive Worte. „Wir waren hochmotiviert und die Spieler hörten auf meine Ansagen. Es lief perfekt.“ Trotzdem möchte er in den nächsten Trainingseinheiten das Augenmerk auch auf die Verständigung auf dem Feld legen. Dort sah er in der Verteidigung Anhaltspunkte. Er war vor allem begeistert, dass sich sogar ein Mädchen in seinen Reihen befand. „Alexa spielt normalerweise bei den Mädchen mit, aber sie hat einfach Bock zu spielen und kennt die Jungs auch“, sagt Justin.
0:0
Jetzt wollen beide Seiten auf der ersten Spielpraxis aufbauen und hoffen vor allem, dass auch in naher Zukunft weitere Spiele anstehen. Reutlinger würde sich über eine Revanche freuen und auch Justin hat nichts dagegen, beide Mannschaften erneut gegeneinander antreten zu lassen.