Menden. . Heute Nachmittag wird am Frankfurter Flughafen eine Maschine mit Ziel Südkorea starten. Am Bord dieses Flugzeuges nach Seoul wird auch Michael Müller sein. Denn die Hauptstadt des Staates in Ostasien wird mindestens für die nächsten drei Jahre zur Heimat von „Micky“ Müller werden. Der einstige Klassefußballer des BSV Menden wird Chef der Trainerausbildung des südkoreanischen Fußballverbandes.

Heute Nachmittag wird am Frankfurter Flughafen eine Maschine mit Ziel Südkorea starten. Am Bord dieses Flugzeuges nach Seoul wird auch Michael Müller sein. Denn die Hauptstadt des Staates in Ostasien wird mindestens für die nächsten drei Jahre zur Heimat von „Micky“ Müller werden. Der einstige Klassefußballer des BSV Menden wird Chef der Trainerausbildung des südkoreanischen Fußballverbandes.

Keine rationale Entscheidung

Mit 52 Jahren noch einmal in eine völlig neue Welt? Michael Müller sieht in seinen Aufbruch nichts Außergewöhnliches. „Klar überlegt man schon ein wenig länger. Doch man sollte nicht immer nur rational denken“, reizt den gebürtigen Hönnestädter die Herausforderung in einer anderen Welt. Dass er nach gut 13 Jahren seinen Job beim Deutschen Fußballbund in der Trainerausbildung aufgibt, ist für ihn nichts Besonderes. „Ich hätte beim DFB bleiben können. Doch ich bin auch Fußballtrainer“, war ihm die Arbeit für den größten Fußballverband der Welt am Ende nicht mehr genug. Es musste eine neue Herausforderung her. „Die wollten mich, Michael Müller, unbedingt haben. Das ist allein schon einmal eine große Anerkennung für mich. Wir haben uns sehr lange unterhalten und ich kann dort meine Vorstellungen vom Fußball so umsetzen, wie ich es für richtig halte“, ist Müller die Vorfreude auf den neuen Arbeitsplatz richtig anzumerken.

Der Mendener wird in Südkorea die komplette Ausbildung der Trainer koordinieren und nach seinen Vorstellungen organisieren. Sei es im Jugendbereich oder für die Profi-Liga. „Das wird richtig spannend und sehr viel Arbeit sein“, sagt „Micky“ Müller. So dürfte auch in den kommenden drei Jahren sein Herz im Fußballtakt schlagen.

Dabei gab es für den einstigen Dauerläufer auf dem Feld auch noch Angebote. „Ich hatte da schon einige Möglichkeiten. Aber es hat nirgendwo so gepasst“, sagt Müller. So hätte er nach Ungarn wechseln können und auch in der Fußball-Bundesliga hätte er in diverse Nachwuchszentren einsteigen können.

Das beste Angebot kam aber aus Seoul – und dabei hatte ein ehemaliger Bundesliga-Profi von Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen die Hände mit im Spiel. „Du Ri Cha hat einen von mir geleiteten Elitelehrgang der Trainerausbildung absolviert. Er hat dann meinen Namen bei der Korean Football Association ins Spiel gebracht“, erzählt „Micky“ Müller. Wobei man wissen muss, dass Du Ri Chas Vater in Südkorea ein Volksheld ist. Bum Kun Cha war in den 70er- und 80er Jahren ein populärer Fußballer und jahrelang in der Bundesliga tätig.

Intensives Werben

Es folgten für Müller einige Gespräche mit den Offiziellen des Verbands. Heraus kam dann ein Paket, dass dem Hönnestädter das Ja-Wort für seine neue berufliche Zukunft in Ostasien leicht machte.

Müller weiß, dass die nächsten Wochen und Monate in der neuen Heimat anstrengend werden. „Ich möchte mich so schnell wie möglich zurecht finden“, sagt Müller. Dass die alte Heimat ihn nicht vergessen wird, dafür dürften Freunde wie Klaus Huckschlag sorgen. „Menden ist ja nicht aus der Welt“, sagt der künftige Wahl-Koreaner. Zumindest wird man an der Hönne an ihn denken.