Menden. . Handball-Drittligist SG Menden Sauerland feierte am Freitagabend die ersten Rückrunden-Punkte, besiegte den TuS Volmetal mit 29:28 (13:17).
Wie ein Irrwisch und völlig euphorisiert rannte Tom Trost um 21.40 Uhr durch die Kreissporthalle und ließ sich anschließend als Held des Abends von seinen Teamkameraden feiern.
Zurecht. Der etatmäßige Abwehrmann und Kreisläufer des Handball-Drittligisten SG Menden Sauerland hatte seiner Mannschaft gerade die ersten Rückrundenpunkte beschert.
Mit 29:28 (13:17) besiegte der Aufsteiger den TuS Volmetal – in einem Spiel, das an Dramatik nicht zu überbieten war, den knapp 1000 Zuschauern ein spektakuläres Finale servierte und am Ende einen glücklichen Sieger sah.
„Wahnsinn“, sagte SG-Trainer Sascha Simec und rang nach analytischen Worten. „Was für eine verkehrte Handball-Welt. In der ersten Halbzeit waren wir wieder zu verkrampft und haben in der Abwehr nicht kompakt gestanden. Erst nach 20 Minuten haben wir uns stabilisiert, aber danach war’s ein Bollwerk.“
Nach einem erneuten Fehlstart (1:5/8.) sah es beim 8:14 (21.) gar nicht gut für die Mendener aus. Dass die SG langsam besser ins Spiel kam, lag auch an Florian Bußmeyer (Simec: „Er hat vorne wie hinten viele gute Dinge gemacht“). Den in der Meistersaison 2016/17 überragenden Mittelmann hatte die SG aufgrund der Verletzungsmisere kurzfristig angeheuert.
Dominik Flor mit erster Führung
Bis zur Pause konnten die Gastgeber auf vier Tore verkürzen, das machte Mut für die zweite Halbzeit. Als Marcel Vogler nach 41 Minuten in Unterzahl zum 20:20 ausglich, sah die SG wieder Siegchancen. Auch das 20:22 steckte man weg – Dominik Flor erzielte beim 23:22 die erste Führung für Menden in dieser Partie (47.).
Nach Kevin Peicherts frühem Ausscheiden (nach 137 Sekunden mit Verdacht auf Kreuzbandriss) folgte acht Minuten vor dem Ende der nächste Schock. Mit Clemens Dundalek verletzte sich der zweite Torwart böse am Knie. Zudem kassierte Max Jost die dritte Zeitstrafe.
Aber das Simec-Team schluckte auch diese bitteren Rückschläge. Tom Trost stellte sich mutig zwischen die Pfosten und wartete mit sensationellen Paraden gegen Jonas Heidemann und Dominik Domaschk auf. Diesen Rückenwind nutzten Ansgar Heunemann, Jonas Schulte, Marcel Vogler und Dominik Flor zum scheinbar entscheidenden 29:25 – zweieinhalb Minuten vor dem Ende.
Aber: Bei der anschließenden offenen Deckung der Volmetaler hatten „wir anscheinend Angst vor der eigenen Courage“, sagte Trainer Simec. „Da haben wir sie wieder aufgebaut.“ So verkürzte der TuS auf 29:28 und hatte sieben Sekunden vor dem Ende sogar die Ausgleichschance. Aber Michael Romanov traf nur den Pfosten, im Nachwurf scheiterte Kevin Herzog an „Ersatzkeeper“ Trost.
Der blieb als Matchwinner ganz bescheiden und sagte: „Ich hatte die Wahl – entweder für Max in die Abwehr oder ins Tor gehen. Meine Paraden waren auch ein bisschen Glückstreffer, aber jetzt nehmen wir den Schub mit nach Ahlen und wollen auch dort gewinnen.“