Menden. . Die Steeldarter der Pheasant Pluckers aus Menden sind ein verschworener Haufen. Davon konnte sich die WP-Sportredaktion bei einem Besuch im Spiellokal „Tinas Sportlereck“ im Rauherfeld überzeugen.

Dart ist total angesagt, im Moment sowieso. Denn in London läuft die Weltmeisterschaft. Auch die Pheasant Pluckers sind im Dart-Fieber. Die Trainingsbeteiligung ist hoch, elf Spieler der gemeldeten 15 Spieler kommen zum Training in Tinas Sportlereck -- vielleicht auch deshalb, weil wir unseren Besuch angekündigt haben.

Der Vorsitzende der Pluckers, Ian Disney, erwartet uns schon und begrüßt uns herzlich. Disney ist Brite – natürlich. Denn Darts ist eine typisch britische Sportart. „Als ich Jugendlicher war, wurde Dart in jedem Pub gespielt“, sagt der 59-Jährige. Mittlerweile ist die Sportart auch in Deutschland höchst populär.

Dafür hat Ian Disney eine (simple) Erklärung: „Dart ist eine besondere Mischung aus Party und ernsthaftem Sport, die Atmosphäre bei großen Turnieren ist bombastisch, und man wird einfach mitgezogen“, so der Pluckers-Chef.

Auch in Menden hat sich die Dart-Euphorie durch die Fernseh-Übertragungen und Reportagen im Sportsender Sport1 längst eingestellt.

Gründung vor über sechs Jahren

Die Pluckers gründeten sich am 12. März 2011 und spielten zunächst im Fasanenhof auf der Platte Heide. Als dort der Wirt aufhörte, erhielt man in Lendringsen in der Gaststätte Dederich ein neues Domizil. „Wir wurden freundlicherweise dort aufgenommen, aber wir mussten unsere Dartscheiben immer auf- und abbauen. Das war ein bisschen umständlich“, so Ian Disney, der 1977 als Soldat nach Menden kam und 14 Jahre diente.

Im August 2016 wechselte man dann ins Rauherfeld – und hier fühlten sich die Pluckers sofort heimisch. „Ein schöne Kneipe, in der wir unseren eigenen Raum haben und auch Wünsche äußern können, wie zum Beispiel bei der Beleuchtung“, sagt Kassierer Klaus Morawitz.

Immer mittwochs werfen die Akteure von Mendens Steeldarts-Club auf die Scheibe mit 43 Zentimeter Durchmesser. Und freitags wird auch schon mal freiwillig trainiert. Aber immer mit großer Ernsthaftigkeit. Auch beim Pressetermin lassen sich die Pluckers-Darter nicht aus der Ruhe bringen, werfen unbeirrt ihre Pfeile und haben so ihre Favoriten. „Das 170-er ist unser liebstes Trainingsspiel“, sagt Ian Disney.

Für Klaus Morawitz sind dabei zwei Dinge entscheidend. „Man muss rechnen können“, so der Pluckers-Spieler. Und das Allerwichtigste ist das Auschecken. „Double makes the money – das ist die Kunst des Dartspielens. Man kann vorher noch so gut gespielt haben, wenn man am Ende die Doppelfelder nicht trifft, gewinnt man kein Spiel.“

Apropos Spiel: Die Pluckers streben nach dem Abstieg aus der Bezirksliga möglichst die sofortige Rückkehr an. Im Moment liegen sie in der Bezirksklasse Westfalen-Nord 2 nach sieben von 18 Spieltagen auf Platz drei – nur zwei Punkte hinter Spitzenreiter DC Iserlohn II. „Wenn wir es in dieser Saison nicht schaffen, dann im kommenden Jahr“, sagt Ian Disney mit grenzenlosem Optimismus.

Spieler aus Balve und Unna

Warum? „Wir haben einen besonderen Teamgeist“, sagt Kapitän Graham Eden. Und Andreas Seifer fügt hinzu: „Die Community hier ist klasse, man fühlt sich total wohl und gut aufgehoben.“ Mit Thomas Reinhold, Tischtennisspieler beim TTC Volkringhausen, und Fabian Tegler schlossen sich zuletzt zwei Spieler aus Balve den Pluckers an. Wolfgang Tschirch und Petra Czapski kommen sogar aus Unna.

Die Begeisterung für ihren Dartsport erklären die Pluckers-Spieler mit einfachen Worten. „Es macht einfach Laune“, sagt Thomas Reinhold. Und Kevin Harnischmacher (21), der über seinen Vater Jörg zu den Pluckers kam, spricht von großem Spaß und natürlich auch von einem gewissen Ehrgeiz.

Als wir die Lokalität verlassen, kribbelt es auch bei uns in den Fingern. Darten steckt an.