Menden. . Oliver Krechel fühlt sich beim HSC Coburg pudelwohl. Wohl auch deshalb hat der Keeper aus Menden seinen Vertrag beim Bundesligisten verlängert.
Anfangs war es für Andreas und Ruth Krechel schon etwas ungewohnt, dass bei den Spielen des HSC Coburg viele Zuschauer das Trikot von ihrem Sohn Oliver tragen. Es ist ein sichtbarer Beleg dafür, dass der Torwart des Handball-Bundesligisten einen ganz besonderen Status in der oberfränkischen Stadt in genießt.
Den Mendener kann man durchaus als Publikumsliebling bezeichnen. „Das liegt sicherlich an meiner lauten und emotionalen Spielweise. Außerdem schätzen die Leute auch die Vereinstreue“, sagt Oliver Krechel, der dem Klub seit 2012 angehört. Er schränkt dann aber auch gleich ein. „Man darf sich darauf aber nicht ausruhen – wichtig ist immer die Leistung“, so der gebürtige Hönnestädter.
Vor einigen Wochen hat Krechel seinen Vertrag beim Schlusslicht der ersten Bundesliga um zwei Jahre bis 2019 verlängert. Die weitere Zukunft spielt sich für den Handball-Profi damit also weiterhin in der rund 40000 Einwohner großen Stadt in Oberfranken ab. „Ich fühle mich halt wohl hier und bin schon ein wenig heimisch. Aber ein Oberfranke bin ich gewiss nicht“, sagt Oliver Krechel – sein weiteres Engagement beim HSC gilt unabhängig von der Spielklasse.
Eine Punkte mehr möglich
„Wir sehen das realistisch. Unser Kader ist relativ schmal und deshalb nicht ganz so gut besetzt wie bei anderen Mannschaften. Mit ein wenig Glück wäre vielleicht der ein oder andere Punkt mehr möglich gewesen“, betrachtet Krechel den bisherigen Saisonverlauf.
Dass die Runde nicht nur für sein Team, sondern auch für ihn unbefriedigend war, mag er nicht verschweigen. Wurde doch in vielen Spielen Torwartkollege Jan Kluhanek (36), vorgezogen. „Der Trainer hat auf Erfahrung gesetzt, weil Jan ja schon erste Liga gespielt hat. Das muss ich akzeptieren und Leistung bringen. Gegen Ende der ersten Serie und in den letzten Spielen lief es für mich aber deutlich besser“, zeigt Krechel Optimismus.
Das gilt mit Blick auf den Rest der Saison auch für seine Mannschaft. „Wir werden uns bemühen, so viele Punkte wie möglich zu holen. Und dann müssen wir schauen, was dabei herauskommt.“ Zumal: In Coburg gibt es keinerlei Druck. „Das Umfeld würde uns den Abstieg verzeihen. Dann starten wir halt in der zweiten Liga einen neuen Anlauf“, sagt Krechel.
„Wölfe“ stets im Blickfeld
Den heimischen Handball hat der Zwei-Meter-Riese nicht aus dem Blickfeld verloren. Vor allem den Oberliga-Herren der SG Menden Sauerland mit Bruder Joshua Krechel gilt das Interesse. „Ich habe keine Bedenken, dass die den Aufstieg nicht schaffen. Mit einigen Spielern wie Marcel Vogler, Dominik Flor oder Roman Köck habe ich ja noch selbst in der Jugend zusammengespielt“, erzählt Krechel .
Und er geht davon aus, dass bald wieder bei den heimischen „Wölfen“ gefeiert wird – nach dem sagenhaften Triumph der Oberliga-Damen sollen halt weitere folgen.