Menden. . Er ist eine Ikone in der Boxsportabteilung des SV Menden, und am Sonntag wird er 70 Jahre alt – Willi Hömberg.
Hömberg kam erst spät zum Boxsport, dem BS Menden 28. Viel zu spät, wie er heute sagt. Viel zu früh, wie seine Frau Angelika heute ein wenig wehmütig sagt. Trotzdem war noch Zeit für zwei hübsche Töchter.
Der 1. Januar 1968 ist als offizielles Eintrittsdatum in den Annalen eingetragen. Wahrscheinlich war Willi Hömberg aber bereits vor Weihnachten beim ersten Training, um sich für die anstehenden Festtage Reserven zu schaffen.
„Der war auf einmal da“, sagt heute sein damaliger Lehrmeister, der ehemalige Nationalmannschaftsboxer Helmut Lange. Gut sechs Jahre trainierte Hömberg unter Lange. Die Kenntnisse setzte er akribisch um, erlernte als 23-Jähriger noch die Kunst des Boxens, die seine durchweg jüngeren Gegner in 46 Kämpfen zu spüren bekamen.
Ohne Willi Hömberg gäbe es keinen Boxsport mehr in Menden. Mein größter Respekt!“ 1975 trat Trainer Helmut Lange von der Mendener Boxbühne für immer zurück, mit einem Wink an Willi Hömberg: „Mach Du das doch.“
Hömberg besuchte fortan die Sportschule Kaiserau, um den Trainerschein zu erwerben, und leitet das Box-Training seit 40 Jahren, fährt mit seinen Kämpfern zu den Wettkämpfen, wurde parallel erster Vorsitzender und Geschäftsführer, brachte seine Kämpfer zu deutschen Meisterschaften, leitet parallel über 20 Jahre das Konditionstraining der Schwimmer des SV Bieber. Und er schaffte es, aus seiner Ein-Mann Fraktion eine Team auf die Beine zu stellen, das seit Jahren ein Mendener Boxevent mit 500 Zuschauern (einmalig im Märkischen Kreis) präsentiert.
Der Träger der goldenen Ehrennadel des WABV ist ein so genannter harter Hund, der seit je her seinen Schülern alle Übungen perfekt vormacht und somit auf große Akzeptanz stößt. Hömberg genießt bei seinen ehemaligen Sportlern höchsten Respekt und ehrliche Anerkennung.
Einige Dutzend Boxer wurden von Willi Hömberg ausgebildet. Etliche Bezirks-, Westfalen- und Westdeutsche Meistertitel wurden erboxt, die mit dem dritten Platz durch Thomas Linstaedt bei den Internationalen Deutschen Junioren-Meisterschaften im Jahr 2000 ihren Höhepunkt fanden.
Beim SV Menden hofft man natürlich, dass Hömberg, der mittlerweile auch stolzer Opa ist, der Abteilung noch einige Jahre erhalten bleibt.
Ein besonderer Dank der Abteilung gilt schließlich auch seiner Frau Angelika mit den Töchtern Silke und Sarah, die Willi Hömberg Jahrzehnte lang unterstützt haben.
Die WP-Sportredaktion schließt sich allen Gratulanten an.