Ottfingen. Schlecht lief es für die fünf Fußball-Landesligisten aus dem Kreis Olpe. Sie alle schlossen in der unteren Tabellenhälfte ab, zwischen Platz 10 und 14.
Schlecht lief es für die fünf Fußball-Landesligisten aus dem Kreis Olpe. Sie alle schlossen in der unteren Tabellenhälfte ab, zwischen Platz 10 und 14. Für den FSV Gerlingen nahm die Saison ein bitteres Ende, er spielt 2024/25 Bezirksliga.
Die „wundersame“ Rettung des SV Ottfingen am letzten Spieltag war ein Lichtblick zum Schluss. Trotzdem steht eine intensive Aufarbeitung der Saison am Siepen an. Janis Kipping ist seit Jahr und Tag Spielführer des SVO, er kennt das Innenleben des Vereins sehr gut. „Seit Saisonbeginn ist es nicht so gelaufen, wie wir uns das in der neuen Umgebung vorgestellt haben. Es begann schon mit einem unglaublichen Verletzungspech in der Vorbereitung, sowie nicht eingeplante Urlaube oder berufliche Verpflichtungen. Leider hat die Mannschaft die Aufstiegseuphorie nicht mitgenommen, wie es bei anderen Mannschaften der Fall ist. Dies ist sicherlich nicht typisch für einen Aufsteiger.“
Ein weiterer Faktor im Rückblick ist, dass „nicht alle Spieler an einem Strang gezogen“ haben, kritisierte Janis Kipping, „die Disziplinlosigkeit hat sich wie ein roter Faden durch die Saison gezogen. Intern war es ein großes Thema und ich als Kapitän habe es im Spielerrat und mit der sportlichen Leitung immer wieder angesprochen, zudem haben wir es nicht geschafft, unsere Spiele clever und routiniert durchzuziehen.“
Die letzten Wochen waren für den gesamten SV Ottfingen sehr herausfordernd. Mit Spielern aus der zweiten Mannschaft und einem harten Kern aus der „Ersten“, schaffte man den Klassenerhalt. Aber auch die Fans in der Kurve 12 sind immer ein wichtiger Faktor, in der Tat der Zwölfte Mann. Für alle, Mannschaft, Trainerteam, Vorstand und Fans, war es eine hohe physische und psychische Belastung. „Hier ist unser Torwart Tim Böcher hervorzuheben. Er hat der Mannschaft richtig gut getan, obwohl er zwischenzeitlich nur die Nummer drei war“, gab Janis Kipping zu verstehen, „Steffen Scheppe und ich haben die Mannschaft im entscheidenden Spiel gegen Brilon immer wieder gepusht. Wir hatten übrigens die Mannschaft nicht über die Zwischenergebnisse informiert.“
Die Aussichten für die neue Saison sind deutlich besser, wenn die verletzten Spieler zurückkehren und die Erfahrungen aus dem Auf und Ab dieser Saison verarbeitet sind.
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Der Fußball wurde Janis Kipping quasi in die Wiege gelegt, denn sein Vater war ein gefährlicher Stürmer und später Trainer. Die Kippings wohnen keine 400 Meter vom Sportplatz Rosengarten des SuS Niederschelden entfernt. „Mein Vater war als Trainer viel unterwegs, deshalb hat meine Mutter alle Trainingsfahrten übernommen. Meine ersten Schritte auf dem Platz haben den Grundstein für mein Sozialverhalten und meinen weiteren Weg auf dem Platz und im Berufsleben gelegt.“
Vier Trainerwechsel
Vier der fünf OE-Landesligisten wechselten während der Saison ihre Trainer: FSV Gerlingen (Michael Gipperich für Dominik Dapprich), SC Drolshagen (Michael Kügler für Patrik Flender), SpVg Olpe (Michael Volmer für Frank Keseberg), SV Ottfingen (Steffen Scheppe für Marco Weller. Allein der SV 04 Attendorn arbeitete vom ersten bis zum letzten Spieltag mit seinem Coach, Jasko Selimanjin, zusammen.
Torjäger: 1. Schröder (Ostinghausen) 31, 2. Franke (Ostinghausen) 27, 3. Jannik Buchen (SpVg Olpe) 23, 4. Rudi (Menden) 23, 5. Jaganjac (Hagen 1911) 21, 6. Pascal Raulff (Erlinghausen) 19, 7. Boukidar (Sundern) 17, 8. Nartikoev (Erlinghausen) 15, Kaden (Attendorn) 13, 10. May (Ottfingen) 13.
Der Weg aus dem südlichen Siegerland führte Janis Kipping ins Leimbachstadion zu den Sportfreunden Siegen. Als Stürmer spielte er bei den „Freunden“ bis zur C-Jugend. „In der Saison 2010/11 hatte ich meinen Vater als Trainer im Jugendbereich“, erzählt Jannis Kipping. „Hier war es etwas schwieriger, weil ich deutlich mehr leisten musste als meine Mitspieler. So gab es nach dem Training hitzige Diskussionen über die Trainingseinheiten und die Spiele, die schon für den Sonntag geplant waren.“ Nach den B-Junioren ging die Reise in den Nachbarkreis Olpe und Janis Kipping schloss sich für ein halbes Jahr der SpVg Olpe an, da er eine Ausbildung zum Informatikkaufmann absolvierte. Nur kurz ging der Weg zurück zu seinem Heimatverein SuS Niederschelden, da die SpVg Olpe ihre A-Junioren vom Spielbetrieb abgemeldet hatte. „Die Zeit beim FC Kaan-Marienborn möchte ich nicht missen. Hier konnte ich den Siegerländer Weg gehen.
Die Entwicklung bei seinem Ex-Verein FC Kaan kam für Janis Kipping völlig überraschend: „Mit einer solchen Entscheidung habe ich nicht gerechnet, aber es ist schade, dass es so gekommen ist“, so Janis Kipping. Schade, dass es im Siegerland nur noch mit SF Siegen höherklassigen Fußball gibt“. So kam der Anruf vom SV Ottfingen, ob Interesse an einem Wechsel an den Siepen bestünde. „Ich habe den Wechsel nicht bereut, denn der SV Ottfingen ist ein familiärer Verein mit einem tollen Umfeld und Fans, die einmalig sind, vor allem die Kurve, die die Mannschaft immer stimmungsvoll unterstützt. Ich habe mich gut eingelebt, aber der Fußball im Sauerland hat einen ganz anderen Stellenwert als im Siegerland.“ Die weiteren OE-Vertreter im Überblick:
10. Platz SpVg Olpe
Fragen an Björn Schneider, Vorstand
Was war bitter? Die hohen Niederlagen gegen SV Ostinghausen, SpVg Hagen und BSV Menden. Das war unwürdig. Wir haben nach dem SV Ottfingen die schlechteste Abwehr aller OE-Mannschaften.
Was war erfreulich? Nach dem Rücktritt unseres Cheftrainers Frank Keseberg hatte Michael Volmer das Traineramt übernommen und trotz personeller Engpässe, das heißt, Abgängen und Verletzungen, den Klassenerhalt souverän gemeistert.
Perspektive: Wir sind gegenüber dieser Spielzeit breiter aufgestellt. Es wird auch einen Wettbewerb im Kader geben, und deshalb sollte ein gesicherter Mittelfeldplatz das Ziel sein.
11. Platz SV 04 Attendorn
Fragen an Jasko Selimanjin, Trainer
Was war bitter? Der Stellenwert des Fußballs ist deutlich gesunken und steht nicht mehr an erster Stelle. Aber auch die Einstellung und damit die Planung für mich als Trainer ist schwieriger geworden. Das habe ich in vielen Situationen gemerkt. Wir hatten vor der Saison auch ganz andere Ziele.
Was war erfreulich? Nach dem 0:0 gegen den SV Ostinghausen hat sich unsere Mannschaft deutlich besser präsentiert.
Perspektive: Es wird einen großen personellen Umbruch geben, die jungen Spieler werden mehr Verantwortung übernehmen.
12. Platz SC Drolshagen
Fragen an Domenik Vitale, Sportlicher Leiter
Was war bitter? Es war eine Saison der krassen Gegensätze. Wenn man sieht, wie unsere Mannschaften gegen Mannschaften aus dem unteren Drittel gespielt haben, war der Leistungsabfall schon bedenklich. Im Gegensatz zu den Mannschaften aus dem oberen Drittel der Liga, hier nenne ich die SpVg Hagen 1911, Germania Salchendorf oder auch den SV Hohenlimburg.
Was war erfreulich? Unser neuer Trainer Michael Kügler hat viel Schwung nach der Winterpause in die Mannschaft gebracht.
Perspektive: Die Mannschaft steht vor einem großen personellen Umbruch. 12 Spieler verlassen den Verein oder beenden ihre Karriere. Deshalb ist der frühzeitige Klassenerhalt unser oberstes Ziel.
14. Platz FSV Gerlingen
Fragen an Jürgen Hundt, Sportliche Leitung:
Was war bitter?
Schwer zu sagen, was das Bitterste war. Auch der Trainerwechsel von Dominik Dapprich zu Michael Gipperich konnte unsere Abwärtsspirale nicht stoppen. Ich denke, dass in allen Bereichen, also Mannschaft, Vorstand und Trainerteam, Fehler gemacht wurden. Wir sind mit der Entwicklung überhaupt nicht zufrieden.
Was war erfreulich?
Dass der ganze Verein nach vorne schaut und wir mit Ralf Behle einen Trainer gewinnen konnten, der ein Konzepttrainer ist.
Perspektive:
Es wird ein Übergangsjahr in der Fußball-Bezirksliga mit einem leistungsstarken Kader werden.