Altenhof. Wie angeschlagen die Fußballer des FC Altenhof am Tag nach der Aufstiegs-Party waren, ließ sich nicht ermitteln und gehört auch nicht hierhin.

Bei einem von ihnen aber war es jedoch deutlich sichtbar, und das hatte nichts mit Alkohol zu tun. Lennart Becks humpelte bedenklich, während die Mannschaft am Montag morgen noch einmal zusammenkam. „Ich bin beim Aufwärmen umgeknickt“, berichtete er über eine sportliche Verletzung vom Vortag. Die schien aber seine Stimmung an dem Tag nicht zu trüben.

Mike Brado, Trainer des FC Altenhof und Vater des Erfolgs, hatte, was die Ansprache vor dem Spiel anbetraf, sicherlich alles richtig gemacht. Denn die mentale Stärke des neuen Meisters war enorm. Was hat er den Jungs gesagt? Er hat sie an die 13 Punkte Vorsprung erinnert, die sie schon vor dem Spiel hatten, und nicht nur deren drei. Also: kein Druck. Auch deshalb ist die Mannschaft nach dem 0:2-Rückstand wieder aufgestanden und hat die irre Wende geschafft. Brado: „Das zeigt unsere Mentalität.“ Was Lob angeht, schloss der FCA-Trainer aber den Gegner und seinen Ex-Verein Rot-Weiß Hünsborn mit ein: „Die haben aufopferungsvoll gekämpft und uns das Leben sehr, sehr schwer gemacht. Aber am Ende haben ihre Kräfte nachgelassen und wir haben Oberwasser gekriegt.“

Als Mike Brado zur (später abgebrochenen) Saison 2020/21 sein Amt in Altenhof antrat, war das Ziel, mit dem Verein wieder hochzugehen. Mission erfüllt. Und was kommt nun? Gewiss eine anspruchsvollere Zeit, der die Verantwortlichen jedoch zuversichtlich entgegenblicken. Grund ist der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft, die auch die Neuzugänge zu schätzen wissen. Vorsitzender Dominik Holterhof: „Sie werden hier gut aufgenommen.“ Großen Wert lege man beim FCA auf die Identifikation des Fußballers mit dem Verein. Etliche Spieler haben sich angeboten, auch von weiter weg, einige haben sich auch Absagen des Vereins eingehandelt. Die Bewerbungen dürften künftig nicht weniger werden, jetzt, da der FCA eine sportlich noch attraktivere Adresse ist.