Ennepetal. Mit 3:0 hatte die SG Finnentrop/Bamenohl in Ennepetal geführt, was nicht unbedingt etwas heißen muss. Denn trotz Vorsprungs war es manches Mal noch eng geworden.
Gerade noch hatte Luca Künchen, Oberliga-Fußballer der SG Finnentrop/Bamenohl, einen herrlichen Freistoß an die Unterkante der Ennepetaler Torlatte gehämmert. Der Ball sprang vor der Linie auf und zurück ins Feld. Nicht nur, dass aus dem 4:1 für die SG Finnentrop/Bamenohl und der wohl endgültigen Entscheidung nichts wurde. Kurz drauf, in der 67. Minute, erzielten die Gastgeber das 2:3 durch Ben Binyamin und waren dem Punkt wieder sehr nahe. Erst recht, als SG-Kapitän Moritz Kümhof Minuten danach in einem Getümmel im Gästestrafraum auf der Torlinie retten musste.
Ennepetal - Finn./Bamenohl 2:3
Finnentrop/Bamenohl: Shaqiri, Humbrerg, Meyer, Jung, Kümhof, Kremer (83. Kandic), Dettmer (46. Schmitt), Schulz (89. Tim Schrage), Werlein (90+4. Siklawi), Herrman, Künchen. - Tore: 0:1 Schulz (14.), 0:2 Schulz (21.), 0:3 Buchsteiner (52., Eigentor), 1:3 Goles (54.), 2:3 Binyamin (67.). - Schiedsrichter: Daniel Meyes. - Zuschauer: 40.
Das Fundament für diesen Sieg legte der zweifache Torschütze Marvin Schulz. Es war sein zweiter Doppelpack im erst neunten Spiel im Finnentrop/Bamenohler Dress. Aber im Grunde hatte die SG zwei Doppelpacker auf dem Feld, den anderen in der Scorerwertung. Denn beide Treffer bereitete Maurice Danielle Werlein vor. Der beschäftigte die Ennepetaler mit seiner Schnelligkeit, während Schulz in vorderster Reihe ein großes Pensum verrichtete und das Spiel, auch gut und gerne schon vor der Pause hätte entscheiden können, weil er außer seinen beiden Treffern auch noch zwei hochkarätige Einschusschancen in den ersten 45 Minuten hatte.
Mit 3:0 hatten die Finnentrop/Bamenohler geführt, was nicht unbedingt etwas heißen muss. Denn manchen ihrer mitgereisten Fans kamen trotz des komfortablen Vorsprungs vergangene Partien ins Gedächtnis, in denen ihre Mannschaft ähnlich klare Vorsprünge noch verspielt hatte.
Diesmal ging es gut aus ihrer Sicht. Die 3:2-Führung hatte bis zum Schlusspfiff Bestand, ein wichtiger Auswärtssieg kam mit ins Reisegepäck. Knapp oder nicht knapp, egal. „Ich denke, dass wir die besseren Chancen gehabt haben“, sagte Trainer Ibou Mbaye nachher, „die zweite Halbzeit war zwar etwas hektisch, aber nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass der Sieg absolut verdient ist.“
Vor allem, wenn man gesehen hat, wer da alles gefehlt hat bei der SG Finnentrop/Bamenohl, und wie sehr der Coach wieder umstellen musste. Julian Scheppe, Lamine Kourouma, Daniel Tews, Bernie Lennemann, Phillip Hennes und Christopher Hennes waren nicht dabei. „Dass du trotzdem in den letzten beiden Spielen sechs Punkte holst, damit hätte sicherlich keiner gerechnet. Ich bin absolut zufrieden“, freute sich der SG-Trainer nachher.
Es war schon ein Puzzlespiel, was Ibou Mbaye da wieder betreiben musste, letztlich ging es ja darum, die fehlenden Leute möglichst positionsgetreu zu ersetzen. „Aber diejenigen, die dann da spielen, machen ihre Sache sehr gut“, führte er fort und nannte als Beispiel Finn Kremer, der wieder ein prima Spiel gemacht hat, und Luca Künchen, dem Mbaye ein „Bombenspiel“ bescheinigte, neben seinem Freistoß noch etliche gute Szenen hatte.
Weiter geht es bereits am Montag, dann aber daheim. „Zu Hause können wir jeden Gegner schlagen, das traue ich den Jungs zu“ sagte Ibou Mbaye, „aber Rhynern ist natürlich ein Top-Gegner.“ Und wer weiß, wie die Elf aus Hamm auftritt, zumal der Verein gerade den Trainer gewechselt hat, Kamil Bednarski musste gehen, der bisherige Co-Trainer Julian Stöhr übernahm, startete aber mit einer Niederlage in Givenbeck. „Ich denke, es wird ein schwieriges Spiel. Sie wollen eine Reaktion zeigen.“