Kreis Olpe. Hals über Kopf hat sich der Fußball-Landesligist von Trainer Marco Weller getrennt. Für Steffen Scheppe bedeutet das den Sprung ins kalte Wasser.
Seit dem Spiel am vergangenen Sonntag in Arpe steht bei den Landesliga-Kickern des SV Ottfingen, mit Steffen Scheppe ein neuer Trainer an der Seitenlinie.
Vor dem wichtigen Spiel beim Tabellenletzten trennte sich der Verein vom Siepen von Trainer Marco Weller und beförderte den, bis dahin, spielenden Co-Trainer Steffen Scheppe gemeinsam mit Mirkan Kasikci zum neuen Chefcoach. Für Scheppe kam der nächste Schritt in seiner Karriere damit einige Monate früher als erwartet. Eigentlich wollte das Duo erst im Sommer übernehmen. „Es war zwar geplant, dass ich die Mannschaft im Sommer gemeinsam mit Mirkan Kasikci übernehme, aber irgendwie war es schon überraschend, denn der Trainerwechsel wurde nur zwei Tage vor dem wichtigen Auswärtsspiel vollzogen, was für uns einen Sprung ins kalte Wasser bedeutete“, erklärt der 31-Jährige: „Aber ich kenne die Mannschaft schon sehr gut und werde mit Anlauf in die neuen Aufgaben hineinwachsen.“
Seit den Mini-Kickern am Siepen
Hinter Ottfingens neuem Linienchef liegt eine bewegte fußballerische Laufbahn mit vielen Höhen und Tiefen. Nachdem er alle Jugendmannschaften seines Heimatclubs am Siepen durchlaufen hatte und sich dort auch die ersten Sporen im Männerfußball verdienen durfte, folgte der Wechsel zum Landesligisten FSV Gerlingen, mit dem er in der Saison 2018/19 den Aufstieg in die Westfalenliga schaffte. In den darauffolgenden Spielzeiten, die immer wieder von den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den organisierten Sport beeinflusst wurden, erzielte der gebürtige Ottfinger, der heute schon seit sechs Jahren in Olpe wohnt, immerhin sieben Tore in 26 Begegnungen.
Bevor im vergangenen Sommer die Rückkehr zu seinem Heimatclub folgte, schnürte er noch etwas länger als zwei Jahre für die SpVg Olpe die Schuhe. Leider wurde der Mittelfeldspieler immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen. Neben mehreren Kreuzbandrissen und einem komplizierten Zehenbruch, war ein Schädelbruch in der Rückrunde der Saison 2018/19, die wohl schlimmste Verletzung in seiner bewegenden Zeit auf den Fußballplätzen. Nach der Operation, bei der drei Platten, als ewige Erinnerung an die Schreckmomente im Stirnbereich hinterlassen wurden, zeigte Scheppe, nur vier Monate später seine Leidenschaft zum Fußball und stand - mit einer Schutzmaske - wieder auf dem Spielfeld.
In der laufenden Saison konnte er seinen Ottfingern nur in sechs Begegnungen helfen. Nach einer erneuten Knieverletzung im Westfalenpokalspiel gegen den SC Neheim (Endstand 0:2), folgte kürzlich mit einem Skiunfall im österreichischen Sölden, das wohl endgültige Karriere-Aus als Spieler: „Auf der letzten Talabfahrt des Skiurlaubs wurde ich von einem anderen Skifahrer abgeräumt, was die nächste Knieverletzung und einen Hubschrauberflug ins nächste Krankenhaus als schwerwiegende Folgen hatte“, erinnert sich der ehrgeizige neue Cheftrainer: „Ich wollte eigentlich noch ein halbes Jahr spielen, aber die Ärzte raten mir jetzt davon ab. Es war schon immer mein Ziel, Trainer zu werden und ich versuche jetzt meinem Team in der neuen Funktion weiterzuhelfen. Selbst als ich verletzt war, habe ich immer die Spiele und Trainingseinheiten besucht, womit ich meine Einstellung zum Fußball vorgelebt habe.“
Top-Team Hagen 11 kommt
Am Sonntag (Anpfiff: 15 Uhr) steht das schwere Heimspiel gegen den starken Tabellendritten SpVg Hagen (42 Punkte) für die Elf vom Siepen auf dem Programm und Scheppe sieht sein Team auch gegen die Volmestädter, die sich am vergangenen Sonntag klar mit 5:1 gegen den SV Schmallenberg/ Fredeburg durchsetzten und nur einen Punkt Rückstand auf Tabellenführer und Stadtrivalen SV Hohenlimburg haben, nicht chancenlos: „Wer Zuhause gegen Ostinghausen und Hohenlimburg punktet, der kann auch gegen Hagen etwas mitnehmen“, weist er auf die Heimstärke seiner Mannschaft hin: „Wir hatten in der letzten Woche mit 15 und 16 Spielern, erstmals nach langer Zeit, wieder eine gute Trainingsbeteiligung, aber natürlich haben die zurückgekommenen Spieler noch einen Rückstand in ihrer Fitness aufzuholen. Gegen Hagen können wir im Abstiegskampf nur Bonuspunkte erzielen, aber wir werden mit unserer starken Viererkette defensiv gut stehen, um vorne immer wieder Nadelstiche zu setzen“, verspricht Scheppe. Im Hinspiel setzte es eine hohe 0:5-Auswärtsschlappe für die Siepen-Kicker, die sich mit 17 Punkten immer noch auf einem Nichtabstiegsplatz befinden.
FSV Gerlingen gegen Ostinghausen gefordert
In weiteren Begegnungen der Landesliga Staffel 2 empfängt der FSV Gerlingen (Rang 12, 18 Punkte) den starken Aufsteiger aus Ostinghausen (2., 42 Punkte) mit Top-Torjäger Lars Schröder (21 Treffer). Anpfiff ist um 15 Uhr am Bieberg,
Der SV 04 Attendorn (10., 24 Punkte) muss den schweren Gang zum Auswärtsspiel bei Germania Salchendorf (5., 32 Punkte) antreten. Für den SC Drolshagen (14.,16 Punkte) geht es in Schmallenberg um wichtige Punkte und die SpVg Olpe will im Heimspiel gegen RW Erlinghausen (15.30 Uhr), nach zuletzt drei Niederlagen in Serie, den Weg zurück in die Erfolgsspur finden.