Attendorn. Dem Fußball-Landesligisten SV 04 Attendorn ist ein dicker Torwartfisch an die Angel gegangen.
Zur Saison 2024/25 steht der oberliga-erfahrene Ingmar Klose beim Traditionsverein zwischen den Pfosten. „Das ist die absolute Wunschlösung“, freute sich SV 04-Sportvorstand Thomas Bassitta bei der Vorstellung des 29-jährigen Klose im Vereinsheim des Fußball-Landesligisten.
Nach den Abgängen von Marius Klose (TuS Plettenberg) und Alex Goulas zum Saisonende herrschte beim SV 04 Attendorn dringender Handlungsbedarf auf der Torhüterposition. Mit dem jungen Felix Pospischil vom SV Heggen und jetzt Ingmar Klose konnte die Lücke geschlossen werden. „Mich reizt der sportliche Umbruch beim SV 04. Ich will in der jungen Mannschaft Verantwortung übernehmen“, begründete Klose seinen Wechsel ins Hansastadion. Zudem will der gebürtige Olper, der in Attendorn wohnt und als Lehrer für Deutsch und Sport am St. Ursula-Gymnasium arbeitet, austesten, „was ich noch aus meinem Körper rauskitzeln kann“.
Ingmar Klose galt jahrelang als einer der besten Schlussmänner im Kreis Olpe. Bis auf ein B-Juniorenjahr unter Trainer Frank Keseberg bei der SpVg Olpe verbrachte Klose seine fußballerische Jugend beim SC LWL 05 und gehörte später unter Trainer Jörg Rokitte zur Aufstiegsmannschaft in die Bezirksliga. Mit dem 1. FC Kaan-Marienborn schaffte er nach seinem Wechsel den Sprung von der Ober- in die Regionalliga. Mit 23 Jahren ging Klose in die Westfalenliga zur SG Finnentrop/Bamenohl, wurde dort erst Vizemeister und stieg mit der Behle-Elf dann in die Oberliga auf. „Aus privaten Gründen“ nahm sich der Keeper eine Auszeit, die eineinhalb Jahre dauern sollte.
Die Überraschung war groß, als sich Ingmar Klose im September 2023 fußballerisch zurückmeldete: beim C-Kreisligisten SV Listerscheid und als Stürmer. Dabei gelang dem gelernten Torwart „ein sehr schöner Treffer aus 25 Metern“. Nach zwei Spielen verletzte sich der Feldspieler Klose ausgerechnet bei einem Zusammenprall mit dem gegnerischen Torhüter schwer und riss sich alle drei Außenbänder im Fuß. „Ironie des Schicksals, das war mir eine Lehre. Ich bleibe lieber im Kasten“, ist Ingmar Klose bei den Ihnetalern wieder zwischen die Pfosten zurückgekehrt.
Der zweite Neuzugang, den SV 04-Sportvorstand am Karnevals-Wochenende präsentierte, ist Amer Selimanjin, der 28-jährige Bruder von Cheftrainer Jasko Selimanjin. Der offensive Flügelspieler kommt vom abstiegsbedrohten A-Kreisligisten RW Lennestadt. Schon beim SSV Elspe war der große Bruder sein Trainer. „Amer weiß, was ihn erwartet“, lachte SV 04-Trainer Jasko Selimanjin.
Vom Bezirksligisten Kiersper SC wechselt Mittelfeldspieler Alessio Greco (22) ins Hansastadion. Aus der eigenen A-Jugend kommen Noah Mertens und Bennet Schild in den Seniorenbereich. Der eine ist ein „Zehner“, der andere im defensiven Mittelfeld zu Hause.
„Mit jetzt 20 Spielern und zwei Torleuten haben wir ein gutes Fundament für die neue Saison gelegt“, betonten Thomas Bassitta und Jasko Selimanjin. Die Verantwortlichen des SV 04 halten aber weiter „die Augen offen“, wenn sich auf dem Markt sinnvolle Verstärkungen anbieten.
Anfang des Jahres waren bereits die beiden Innenverteidiger Christopher Selter (SC LWL 05) und Sead Balic (RW Lennestadt) sowie Torhüter Felix Pospischil (SV Heggen) als Neuzugänge vorgestellt worden. Der 22-jährige Pospischil kommt am Daspel nicht an der Nummer eins, Christian Bölker, vorbei. Der war beim 1. FC Kaan-Marienborn der Nachfolger des passionierten Anglers Ingmar Klose.