Elben. Dass der Tabellenführer der Olper Fußball-Kreisliga A in der Winterpause Grün-Weiß Elben heißt, darf man getrost als eine große Überraschung sehen.

Der Tabellensechste der zurückliegenden Saison 2022/23 musste sich am ersten Spieltag zwar mit einer Punkteteilung im Duell mit dem früheren Fusionspartner SV Eintracht Kleusheim begnügen (1:1), dann folgten aber zwölf weitere Begegnungen ohne Niederlage, wobei man nur in Schönholthausen (3:3) und im Langeneier Käfig (2:2) nicht gewinnen konnte. Die erste, und bisher einzige Niederlage, mussten die Elbener erst am 14. Spieltag, mit der klaren und verdienten 1:4-Auswärtsniederlage beim Titelfavoriten SV Heggen hinnehmen, um sich aber bereits vier Tage später, mit einem eindrucksvollen und souveränen 5:2- Heimsieg gegen den Verfolger SV Dahl-Friedrichsthal, schnell wieder im spannenden Titelkampf zurückzumelden.

Weil der aktuelle Tabellenzweite SV Heggen einmal öfter patzte als die Elbener, geht die Mannschaft von Spielertrainer Tobias Stevens mit 36, und damit drei Punkten Vorsprung, in das Frühjahr 2024. In Lauerstellung liegen auch noch die Kleusheimer, der FC Langenei/ Kickenbach und die spielstarke zweite Mannschaft des Oberligisten SG Finnentrop/ Bamenohl.

In Elben wollen wir weiterhin Spaß und Freude am Fußballspielen haben. Wir müssen auf dem Boden der Tatsachen bleiben, denn vor zwei Jahren haben wir noch gegen den Abstieg gespielt.
Tobias Stevens, Spielertrainer von GW Elben

Acht Jahre nach dem letzten Aufstieg in die Bezirksliga, damals noch als Spielgemeischaft mit Kleusheim, könnte den Elbenern also wieder der große Coup gelingen. Sie haben zwar mit 31 Gegentreffern mehr Tore kassiert als die Teams auf den Tabellenplätzen acht bis zehn, aber mit 57 erfolgreichen Torabschlüssen, was einen sensationellen Schnitt von 3,8 pro Spiel bedeutet, konnte Elben die runde Kugel häufiger im gegnerischen Gehäuse unterbringen als alle anderen heimischen A-Kreisligisten.

Rekord-Sturm

Mit 57 erfolgreichen Torabschlüssen, was einen sensationellen Schnitt von 3,8 pro Spiel bedeutet, konnte Grün-Weiß Elben von allen Mannschaften der Fußball-Kreisliga A die runde Kugel am meisten im gegnerischen Gehäuse unterbringen.

Mehr als die Hälfte der erzielten Tore stehen auf dem Konto von Dominik Zimmermann (13) und Tobias Stevens, der mit 20 Treffern die Torschützenliste der Liga, vor Chris Hardenack (Dahl/Friedrichsthal, 17) und Muhammed Yildirim (Kleusheim,17), anführt. ,,So oft habe ich zuletzt nur eine Klasse tiefer getroffen. Früher habe ich aber auch im defensiven Mitelfeld gespielt, jetzt agiere ich auf der Zehnerposition mehr im Offensivbereich und komme dadurch natürlich viel mehr zum Abschluss“, meint Stevens, der seit 2019 als spielender Trainer auf dem Elbener Rasenplatz an der Thieringhauser Straße steht und sein Team auch schon zum Aufstieg aus der B- in die A-Kreisliga geführt hatte..

Nur drei Niederlagen 2023

Die Favoritenrolle gibt er aber immer noch an Heggen weiter: ,,Heggen gehört mit diesem starken und erfahrenen Kader unbedingt eine Klasse höher. In Elben wollen wir einfach weiterhin Spaß und Freude am Fußballspielen haben. Wir müssen immer auf dem Boden der Tatsachen bleiben, denn vor zwei Jahren haben wir noch gegen den Abstieg gespielt und vor Saisonbeginn war unser Ziel eine gute Rolle im gesicherten Mittelfeld zu spielen. Wir haben uns zuletzt allerdings ständig weiterentwickelt und mittlerweile macht uns in der vogelwilden Liga keiner mehr was vor. Die vielen Gegentreffer zeigen uns aber auch, dass wir in der Defensive sehr viel mehr Stabilität erlangen müssen, um weiterhin erfolgreich zu sein.“ Die hohe Niederlage gegen Heggen war die erst dritte Niederlage im Kalenderjahr 2023 für die Stevens-Elf.

Tobias Stevens, der viele Jahre für seinen Heimatclub FC Altenhof, sowohl in der A- Kreisliga, als auch in der Bezirks- und Landesliga die Fußballschuhe schnürte und dort schon zwei Aufstiege feiern durfte, auf gute Zeiten hoffen. Denn bis auf Viktor Wolf, der in der nächsten Saison etwas kürzer treten will, wird der gesamte Kader voraussichtlich bestehen bleiben. Für die Zeit nach der Winterpause soll Neuzugang Julio Marques Correia (zuletzt VSV Wenden) seine Mannschaft nochmal verstärken, und das auch in der kommenden Saison. Was zeigt: Die Elbener sind auf einem gute Weg. Ob der weitergeht, darauf gibt der 25. Februar eine erste Antwort, beim Jahresauftakt bei der SG Finnentrop/Bamenohl II.