Wenden. 2000 Zuschauer erlebten an drei Tagen Tore massenhaft, einen Torwart-Helden und einen spendablen Trainer

Das volle Programm beim Hallenfußball-Gemeindepokal. Und ein Rekord obendrein: 38 Tore erzielte Rot-Weiß Hünsborn, der neue Besitzer des Offensiv-Cups. So viele schaffte zuletzt eine Mannschaft im Januar 2009. Kapitän Michel Schuchert freute sich über den Pokal und 50 Liter Bier, gestiftet von Friseurmeister Ecki Stahl.

Beide Fußball-Trophäen gingen nach Gerlingen. Die Reserve des FSV gewann das Turnier am Freitag, die Landesliga-Elf legte am Sonntag nach. So wurde es nichts mit der Titelverteidigung von Ausrichter FC Altenhof. Nach der Schlusssirene brachen beim neuen Titelträger FSV Gerlingen alle Dämme. Mit 7:5 nach Neumeterschießen gewann die Bieberg-Elf nach 2018 wieder den Titel.

Friseurmeister Ecki Stahl überreicht den Offensiv Cup beim Gemeindepokal Wenden an Michel Schuchert, den Kapitän von RW Hünsborn.
Friseurmeister Ecki Stahl überreicht den Offensiv Cup beim Gemeindepokal Wenden an Michel Schuchert, den Kapitän von RW Hünsborn. © Meinolf Wagner | Meinolf Wagner

Mitten in der Jubeltraube der Gerlinger Torhüter Luca Klumpe. Der Keeper mit der Nummer 32 hatte im Endspiel die Marken der Altenhofer Jannik Schneider und Marcel Schneider entschärft. Trotz der Jubelszenen um ihn herum gab sich der Keeper völlig entspannt: „Im Halbfinale lief es für uns richtig rund gegen RW Hünsborn, aber im Endspiel war alles ganz anders. Wir hatten deutlich geführt, aber Jannik Schneider schaffte den 5:5-Ausgleich für den FCA in letzter Sekunde“, fasste Luca Klumpe den kräftezehrenden Weg zum Titel zusammen. Er bedankte sich bei den Fans: „Durch die Zuschauer im Rücken hatten wir das bessere Ende. Eine unfassbare Gefühlswelt, unbeschreiblich.“

Dapprich ahnte es

Für seinen Trainer Dominik Dapprich war klar: „Ich war mir sicher, dass Luca eine Marke entschärft, aber gleich zwei das war überragend“. Bei der Siegerehrung stand der Torwartkollege Jakob Linker am Rande und lobte: „Ich hätte auch gerne gespielt, aber ich hatte muskuläre Probleme. Luca hatte es richtig gut gemacht.“ Christoph Brüser, der aktuelle Kapitän des FSV Gerlingen, erinnerte sich: „ Ich war 2018 beim Gemeindepokalgewinn auch schon dabei. Der Unterschied zu heute: Wir hatten damals einen knappen Kader, so war heute die Breite des Kaders entscheidend.“

Maximale Anspannung war bei Jürgen Hundt, dem Sportlichen Leiter des FSV, am Rande des Budenzaubers zu sehen: „Grundsätzlich bin ich mit dem Auftritt der Mannschaft zufrieden. Man konnte mit dem Gewinn des Gemeindepokals nicht rechnen. Die Mannschaft hat sich kontinuierlich gesteigert.“

Es war unglaublich, im Endspiel einen 0:3- und 3:5-Rückstand aufzuholen.
Mike Brado, Trainer des FC Altenhof

Aber auch Mike Brado, Trainer des Vize FC Altenhof, hatte für das Veranstaltung wie auch für seine Mannschaft nur Lob. „Es war wie immer ein ganz geiles Turnier und eine überragende Stimmung. Meiner Mannschaft muss ich ein großes Lob aussprechen, denn sie hat Moral wie immer bewiesen, sowie eine große Mentalität. Es war unglaublich, im Endspiel einen 0:3- und 3:5-Rückstand aufzuholen.“

Aller Ehren wert war Platz drei des Bezirksligisten SV Rothemühle. „Es war wie immer beim Gemeindepokal: Sehr anstrengend, das Geschehen zu verarbeiten“, betonte der Rothemühler Trainer Avdi Qaka. Seine Mannschaft schlug am Samstag noch den späteren Pokalgewinner FSV Gerlingen, da ließ es sich gut an. Qaka: „Aber am Sonntag sind wir gegen GW Elben über ein 3:3 nicht hinaus gekommen. aber immerhin dank des besseren Torverhältnises weiter gekommen“.

Rubio-Doblas gibt ein Essen aus

Eine Berg- und Talfahrt legte der Turnier-Vierte RW Hünsborn zurück. „Grundsätzlich bin ich mit dem Auftritt unserer Mannschaft zufrieden. Das Ziel Halbfinale haben wir erreicht“, reüsmierte der Hünsborner Trainer Chris Halbe der den gesperrten Cheftrainer Alfonso Rubio-Doblas am Finaltag vertrat. „Man muss auch berücksichtigen dass wir mit vielen ehemaligen Junioren angetreten sind, die eine gute Vorstellung geboten haben. Ein Manko war allerdings die fehlende Balance zwischen der Defensive und der Offensive.“ Derweil versprach Cheftrainer Alfonso Rubio-Doblas: „Es gibt von mir ein Mannschaftsessen, weil ich am Samstag die rote Karte bekommen hatte und deshalb am Sonntag das Team nicht betreuen konnte.“

Einen couragierten Auftritt hatte A-Kreisligist GW Elben bei diesem Fußballfest hingelegt: „Wir haben unser Ziel, die Zwischenrunde zu erreichen, geschafft“, sagte Christoph Clemens, der Sportliche Leiter, „anschließend haben wir uns selbst geschlagen und somit das Halbfinale verpasst“.

Zufrieden konnte Peter Niklas, der Vorsitzende des Gemeindesportverbandes Wenden auf die Tage beim Hallenfußball blicken. „Mir fehlen immer noch die Worte, was ich für tollem Fußball gesehen habe. Ein großes Lob an den Ausrichter FC Altenhof, der mit seinen ehrenamtlichen Helfern alles gut über die Runden gebracht hat.“ Auch die Schiedsrichter überzeugten vollauf. Niklas: „Sie haben einen guten Job gemacht und bekommen wie im letzten Jahr eine kleine Anerkennung.“