Drolshagen/Olpe. Der SC Drolshagen, und nicht der Hützemerter SV, wird das Hallen-Kreismasters am 28. Januar ausrichten. Das entschied sich am Sonntagabend.

Der SC Drolshagen - und nicht der Hützemerter SV - wird das Hallenfußball-Kreismasters am 28. Januar in der Realschulhalle Olpe ausrichten. Wie am Montag noch berichtet, hatte der SC Drolshagen diese Aufgabe aus Mangel an Helferinnen und Helfern an den Nachbarn abgegeben. Doch am Sonntagabend ergab sich dann eine Kehrtwende um 180 Grad.

Denn die Satzung schreibt vor, dass dem jeweiligen Stadt- oder Gemeindepokalsieger die Ausrichtung obliegt, was auch seit Erfindung des Kreisturniers vor über 30 Jahren nie anders war. Diesmal hatte der Champion der Stadt Drolshagen den Masters-Gastgeber zu stellen, und das wurde der SC Drolshagen. Der hatte das Finale am Samstag mit 7:6 gegen Hützemert gewonnen.

Über diesen Passus der Satzung wurde der SCD am Sonntag seitens des Kreisvorstandes nochmals in Kenntnis gesetzt. Das Ergebnis: „Es ist so, dass der SC Drolshagen das selber macht“, bestätigte Joachim Schlüter, FLVW-Kreisvorsitzender. Er verwies in dem Zusammenhang auch auf auf die Hallenbestimmungen des Fußball- und Leichtathletikverbandes. „Da steht, dass der Ausrichter eine Mannschaft stellen muss“, so Schlüter. Und das trifft auf den Hützemerter SV als „nur“ Vizemeister der Stadt Drolshagen nicht zu.

Noch am Samstagabend, beim Stadtpokalturnier in Drolshagen, schien alles sonnenklar. Der SC gibt die Ausrichtung an den Hützemerter SV weiter, der nahm dieses Angebot auch an. Alles ging in Harmonie vonstatten. Man hilft sich halt unter Nachbarn. Aber so einfach war es dann wohl doch nicht.

Neben Satzungsgründen hat die Entscheidung auch Gründe organisatorischer Natur. „Wir fanden es besser, wenn der Samstag und der Sonntag in einer Hand bleiben“, gab Joachim Schlüter das Ergebnis einer Unterredung innerhalb des Kreisvorstandes wider. Schlüter: „Der Aufwand würde dadurch erheblich vermindert. Dann müsste nicht der eine Verein abbauen und der andere aufbauen. Dazu kommt der Transport.“ Nicht zuletzt habe der Kreisvorstand einen Ansprechpartner und nicht zwei.

Bekanntlich organsiert der SC Drolshagen schon am Samstag vor dem Senioren-Masters das A- und B-Junioren-Masters. Und da die Personaldecke hinter den Kulissen dünn sein würde, wollte der Verein die Helfer nach einem Zwölf-Stunden-Samstag nicht auch noch am Sonntag drauf in Anspruch nehmen. „Das erste Spiel ist am Samstagmorgen um 10 Uhr, das letzte um 19.40 Uhr“, informierte Oliver Prinz, Geschäftsführer des SC Drolshagen, „das sind mit Auf- und Abbau locker zwölf Stunden.“

Der Seniorenmasters-Sonntag dürfte auch eine zweistellige Stundenzahl in Anspruch nehmen. Dann steht im Februar zusätzlich das Damen-Masters mit dem Ausrichter SC Drolshagen vor der Tür. Und der SCD-Karneval. Viel Holz für einen Verein. „Deshalb haben wir überlegt, das Seniorenturnier abgeben zu können“, erläuterte Oliver Prinz. Daraus wird nichts. Am späten Sonntagabend habe sich der SCD-Vorstand noch getroffen und beraten, auch am heutigen Dienstag kommt man nochmal zusammen. Denn die Situation hat sich nicht geändert. „Wir können die Leute nicht herbei zaubern“, sagte Oliver Prinz. Als erstes hat der SCD-Vorstand übrigens die Hützemerter informiert, damit die wissen, warum sie nicht mehr Ausrichter sind.

Verrückt: Ein verschossener Achtmeter im Stadtpokal-Endspiel sorgte für diese komplizierte Lage. Oliver Prinz: „Hätten wir das Endspiel verloren, wäre Hützemert Ausrichter gewesen, wäre das für uns völlig unproblematisch. Dann wäre Hützemert Ausrichter. Dann hätte es die Diskussionen nicht gegeben.“

Wenn der Aufwand auch hoch ist, finanziell wird das letzte Januarwochenende ein goldenes sein für den SC Drolshagen, was ja nicht schlecht sein muss vor dem Hintergrund eines geplanten Kunstrasen-Neubaus. Oliver Prinz sieht es kommen: „Wir werden unseren Frauen wohl beibringen müssen, dass wir zwei Tage nicht zu Hause sind.“