Finnentrop/Bamenohl. Nach einem Jahr werden sich zum Saisonende der Fußball-Oberligist SG Finnentrop/Bamenohl und Trainer Ibou Mbaye trennen (wir berichteten).

Das sagt der Coach dazu.

Beobachter waren angesichts des siebten Platzes und des tollen Abschlusses gegen Brünninghausen überrascht über diese Entwicklung. Sie auch - oder hat sich das abgezeichnet?

Ich war sehr überrascht, um ehrlich zu sein. Ich glaube, ein Großteil der Mannschaft und des Vorstandes auch. In meinen Augen hat sich die Entwicklung nicht abgezeichnet. Meinem Empfinden nach war und ist meine Beziehung zur Mannschaft absolut intakt. Hoffen wir, dass die Entscheidung für den Verein richtig getroffen wurde.

Wenn man das Brünninghausen-Spiel gesehen hat, den 2:1-Sieg, hatte man nicht den Eindruck, dass zwischen Ihnen und der Mannschaft irgendetwas nicht stimmt, oder?

Das ist richtig! Zwischen mir und der Mannschaft ist auch nichts Ungewöhnliches vorgefallen und das sieht man auch an unseren Ergebnissen oder daran, wie die Mannschaft performt. Es kann sein, dass sich ein, zwei Spieler einen anderen Führungsstil für die Truppe wünschen. Ich habe aber meinen eigenen Führungsstil, der viel auf Wertschätzung, Empathie und Vertrauen basiert. Damit fahre ich seit Jahren gut und möchte das natürlich beibehalten. Persönlich nehme ich kein großes Problem mit der Mannschaft wahr, deshalb kann ich mir auch weiterhin eine Zusammenarbeit vorstellen.

Kam das Ansinnen, den Trainer zu wechseln, aus der Mannschaft? Oder ging es von Ihnen aus?

Weder noch, es war die Entscheidung des Vereins. Diese haben wir zu akzeptieren und werden in der Rückrunde versuchen, das Beste daraus zu machen.

Wie ist Ihnen das denn mitgeteilt worden? Waren außer Ihnen und Vorstand auch Spieler bei dem Gespräch?

Mir wurde es von der sportlichen Leitung und dem 1. Vorsitzenden in einem wertschätzenden Gespräch mitgeteilt. Spieler waren nicht anwesend.

Welche Reaktionen auf die Nachricht haben Sie nach dem Dienstag aus Verein oder Umfeld empfangen?

Ich habe tatsächlich viele Nachrichten aus Verein und Umfeld bekommen und das hat mir einfach gezeigt, dass meine Zeit in Finnentrop noch nicht zu Ende ist und ich bis zum Saisonende sehr motiviert bin und mein Bestes geben werde.

Soest haben Sie als König verlassen. Auch in Bamenohl hatten Sie bisher Erfolg. Schmerzt es umso mehr, dass nach nur einer Saison Schluss ist?

Abgesehen davon, dass ich an meinen ehemaligen Trainerstationen immer mindestens drei Jahre arbeiten konnte, finde ich die Trennung im Sommer auf jeden Fall sehr schade. Die SG ist ein toller Verein, geführt von sehr kompetenten und netten Menschen mit tollen Fans und Zuschauern. In der Mannschaft sind auch ausschließlich super Jungs (charakterlich wie fußballerisch) und ich hätte gerne mit ihnen und meinem Trainerteam den Fußball im Sauerland geprägt. Aber es ist wie ist. Nun versuchen wir, das Ganze professionell zu Ende zu bringen im Sinne des Vereins.

Jetzt müssen Sie und die Mannschaft noch eine Rückrunde zusammen arbeiten. Befürchten Sie, dass das Verhältnis einen Knacks abbekommen hat?

Ich glaube das nicht. Wie gesagt, das Verhältnis zum Team und zu meinem Trainerteam ist absolut intakt. Deshalb bin ich optimistisch, dass alle alles daran setzen werden, dass wir die Rückrunde so erfolgreich wie die Hinrunde abschließen und unser Ziel Klassenerhalt erreichen können.

Zu guter Letzt: Welche Pläne haben Sie?

Ich weiß aktuell nur, dass ich ungern eine Pause machen würde, denn ich gehöre auf den Platz und brauche das auch für meine Balance. Alles andere wird man sehen.